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4.1
Telematik
Kapitel 4:Bitübertragungsschicht
Schnittstellen, Modem
, DSL
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Freie Universität Berlin
Institut für Informatik
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4.2
Übersicht
1.Einführung und M
otivationBedeutung, Beispiele
2.Begriffsw
elt und StandardsD
ienst, Protokoll, IETF, ITU, ISO
, ETSI, IEEE, Autom
at3.
Nachrichtentechnik
Daten, Signal, M
edien, Physik4.
Bitübertragungsschicht
Schnittstellen, Modem
, DSL5.
Direktverbindungsnetze
Rahm
enerzeugungH
DLC
, PPP, SDH
, ATMFehlererkennung, ProtokolleEthernet (IEEE 802.3)Token R
ing (IEEE 802.5)6.
Vermittlung
Paket-/Zell-/Leitungsvermittlung
Wegw
ahlverfahrenBrücke/Sw
itchSpanning-Tree, H
ardware, VLAN
7.Internet-Protokolle
IP, ARP, D
HC
P, ICM
PR
outingRIP, O
SPF, CID
R, BG
P
8.Transportprotokolle
UD
P, TCP
9.Verkehrssteuerung
Kriterien, Mechanism
enVerfahren in TC
P, RED
10.Klassische Telekomm
unikationsnetzeTelefon, ISD
N, ATM
IN, G
SM11.Anw
endungenD
NS, SM
TP, HTTP
Darstellungsform
ate, ASN.1
Managem
ent, SNM
PSicherheit
Firewall, TLS, IPSec
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4.3
Bitübertragungsschicht und Sicherungsschicht
Bitübertragungsschicht (Schicht 1)
ungesicherte Verbindung zwischen System
enÜ
bertragung unstrukturierter Bitfolgen über physikalisches Medium
umfasst u.a. physikalischen Anschluss, U
msetzung D
aten Signale
Norm
ung vor allem der physikalischen Schnittstelle R
echner/Medien
Sicherungsschicht (Schicht 2)gesicherter D
atentransferZerlegung des Bitstrom
s (Schicht 1) in Rahm
en (Frames)
Fehlererkennung und -behandlungProtokollm
echanismen: Q
uittierung, Zeit-/Sequenzüberwachung,
Wiederholen/R
ücksetzen
Schicht 2Schicht 1
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4.4
OSI: D
ie 7 Schichten
Schicht 7Schicht 7
Schicht 6Schicht 6
Schicht 5Schicht 5
Schicht 4Schicht 4
Schicht 3Schicht 3
Schicht 2Schicht 2
Schicht 1Schicht 1
Schicht 7Schicht 7
Schicht 6Schicht 6
Schicht 5Schicht 5
Schicht 4Schicht 4
Schicht 3Schicht 3
Schicht 2Schicht 2
Schicht 1Schicht 1
Schicht 3Schicht 3
Schicht 2Schicht 2
Schicht 1Schicht 1
Schicht 2Schicht 2
Schicht 1Schicht 1
End-system
End-system
Vermittlungs-
netz
Anwendungsschicht
Darstellungsschicht
Komm
.-steuerungsschicht
Transportschicht
Sicherungs-schicht
Bitübertragungs-schicht
Vermittlungs-
schicht
Sicherungs-schicht
Bitübertragungs-schicht
Vermittlungs-
schicht
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4.5
Bedeutung von Schnittstellen
Die Ü
bertragung von digitalen Daten über:
zentral-organisierte Netze (z.B. öffentl. Telefonnetze)
dezentrale Netze (z.B LAN
-Netze)
erfordert die Standardisierung ihrer Schnittstellen.
Im Bereich der öffentlichen leitungsgebundenen N
etze sind dies:ITU
-T V-Empfehlungen
Fernsprech-(Telefon-) Netz (analog)
Älteste Empfehlungsgruppe
ITU-T X-Em
pfehlungenIntegriertes D
aten-und Nachrichtennetz
ITU-T I.100 -I.600 Em
pfehlungenIntegrated
Services Digital N
etwork
(ISDN
)
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4.6
Klassische Telefon-Teilnehmerschnittstelle: a/b-
Schnittstelle
Die Bezeichnung a/b unterscheidet die beiden Adern (Sprechadernpaar)
für die Zweidraht-Teilnehm
er-Anschlussleitung (local subscriber loop).Energieversorgung Telefon:
Beim Abheben des H
andapparats („Telefonhörer“) wird ein
Gleichstrom
kreis -gespeist von einer Batterie -geschlossen. Früheres Analogtelefon ferngespeist von O
VST (Schleifenstrom i). Kein lokaler
Stromanschluss erforderlich (w
ie bei ISDN
).Signalisierung (autom
atisches Selbstwahlverfahren), D
ienstsignale:N
etz gibt akustische Signale während des Verm
ittlungsdialogs mit
Teilnehmer.
Impulsw
ahlverfahren (IWV):
Rufnum
merneingabe ganz klassischer Telefonapparat m
it N
umm
ernscheibe (Wählscheibe).
Signalisierung im gleichen „Band“ w
ie die spätere (Sprach-) Übertragung
(in-band).
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4.7
Wiederholung: Beispiel Telefon -D
ienst und Protokoll
Signalisierungsprotokoll im
analogen Fernsprechnetz:
Vermittlungsnetz
Zeit (t)
Rufw
unsch (60 V~)Akzeptieren
Wählim
pulsW
ählimpuls
Wählim
puls
...
Ruf (60 V~)M
eldenM
elden
Rufanze ige
AuslösenAuslöseanzeige
Auslösen
Teilnehmer A
Teilnehmer B
Abheben
Wählton
Wahl
(aus N
umm
ern-speicher)
FreitonKlingelnAbheben
AuflegenBelegttonAuflegen
EndeFreiton
ZugangspunktZugangspunkt
Nachrichtenaustausch
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4.8
Impulsw
ahlverfahren (IWV, ganz klassisch!)
i
Aufziehen der N
r.-ScheibeR
ücklauf der Num
mernscheibe
t100 m
s100 ms
100 ms100 m
s100 ms
Wählim
pulse
Abheben des Handapparates
Wahl der Ziffer 5 über einen m
echanisch arbeitenden Apparatm
it Num
mernscheibe (Im
pulswahlverfahren)
Die Im
pulse haben früher sog. Heb-D
rehwähler angesteuert.
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4.9
Mehrfrequenzverfahren (M
FV)
Für Tastentelefone (anstelle des Impulsw
ahlverfahrens):Standardfall m
it digitalen Vermittlungen
Tastentelefon in 12 Tastenversion (selten 16 Tastenversion)Jede Taste w
ird signaltechnisch durch ein Frequenzpaar codiert (zwei
Frequenzen aus Störsicherheitsgründen).Tastatur des Tastentelefons nicht nur für W
ählziffern, sondern auch als Einfachterm
inal für Datenübertragung
Frequenzen[Hz]
12091336
14471633
6971
23
770
852
941
47*
580
6
A
9#D C B
Tastenbelegung und Frequenzzuordnung beiM
ehrfrequenzcode-Wählverfahren für Tastw
ahlfernsprecher (16 Tasten)
Wird auch heute noch bei z.B
. Handys nachgebildet zur Fernabfrage von z.B
. Anrufbeantw
ortern.
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4.10
Wiederholung: Frequenzspektrum
eines Signals
Bandbegrenztes Signal: Signale können ein „natürlich“ begrenztes-m
eist kontinuierliches-Frequenzspektrum
umfassen oder durch technische
Mittel auf einen Ausschnitt ihres Spektrum
s begrenzt werden
(Bandbreite).Kontinuierliches -akustisches -Frequenzspektrum
der menschlichen Stim
me
und Bandbreite des analogen ITU-Standardtelefonkanals
Leistungsdichte (W/H
z)
Frequenz (Hz)
02000
40006000
800010000
12000
300 Hz
3400 Hz
3100 Hz
ITU-Standard-Telefonkanal
Alle D
aten, welche z.B
. per Modem
übertragen werden, m
üssen innerhalb dieses „Bandes“ übertragen
werden.
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4.11
Zwischen Endgerät (D
atenendeinrichtung, DEE) und N
etz wird eine
Datenübertragungseinrichtung (D
ÜE) zw
ischengeschaltet.
DEE, engl. D
TE: Data
Terminal Equipm
entD
ÜE, engl. D
CE: D
ata Circuit Term
inatingEquipm
entD
ÜE enthält signaltechnische Funktionen für die Anpassung an die
Teilnehmeranschlussleitung (z.B. M
odem).
Die D
EE/DÜ
E-Schnittstelle ist sehr wichtig für den Anw
ender, da die Ankopplung sehr unterschiedlicher Endgeräte erw
ünscht ist.
Übertragungsschnittstelle digitaler D
aten
DEE
DEE
DÜ
ED
ÜE
DEE
DEE
DÜ
ED
ÜE
Netzw
erkm
it bitseriellemÜ
bertragungs-m
ediumÜ
bertragungsdaten-und Steuer-Leitungen
...
...
z.B. a/b-Schnittstelle
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4.12
DEE-D
ÜE-Schnittstellen
Standardisierungsumfang:
Mechanische
(Steck-)VerbindungElektrische
KoppelvorschriftenSchnittstellenfunktionenSchnittstellenprozeduren (-protokolle) Vereinbarungen zur (schrittw
eisen) Absicherung der über die Schnittstelle auszuführenden Aufgaben.
Ziel:H
erstellerunabhängigeKopplung von
Geräten gleicher Funktionalität über
gemeinsam
e Schnittstelle.
Geschichte: V-Schnittstellen
Erste Schnittstellenstandardisierungen D
EE und DÜ
E nicht von der Post, sondern von der U
S-EIA (ElectricalIndustries Association), einer Vereinigung von G
eräteherstellern. EIA-R
S 232 (C), EIA-R
S 449 usw.
Diese w
aren Vorbild für die ITU-
Empfehlungen.
Zentralteil ist Empfehlung V.24
„Liste der Definitionen für Schnitt-
stellenleitungenzw
ischen Daten-
endeinrichtungen(D
EE) und Daten-
übertragungseinrichtungen(D
ÜE)“
V.24 umfasst Anzahl, Benennung (100-
Serie) und Funktionsbeschreibung der Schnittstellenleitungen.
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4.13
Mechanische Schnittstellen D
EE/DÜ
E
Die Schnittstellen nach V und X haben unterschiedliche Zahl von
Schnittstellenleitungen.N
ormung prim
är durch ISO (bei Bedarf übernom
men durch ITU
).Stecker m
it bis zu 37 Anschlusspunkten (PIN).
Stecker (mit Steckstiften) und Anschlussschnur m
eist an DEE,
Buchsenleisten (Federleisten) an DÜ
E.ISD
N bringt neue m
echanische Schnittstelle.
9 pin V-Schnittstelle
15 pin X-Schnittstelle
25 pin V-Schnittstelle „G
rund-Steckung“
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4.14
ISDN
-Stecker
8 Kontakte
SeitenansichtU
ntenansicht
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4.15
Schnittstelle V.24 / RS-232C
RufendeD
EER
ufendeD
EEM
odemM
odemG
erufeneD
EEG
erufeneD
EEM
odemM
odem
RS-232C
/V.24R
S-232C/V.24
Durchgeschaltete / gem
ietete Leitung
125 -RI
108 -DTR
111 -TxClk
114 -TxClk
115 -RxC
lk109 -C
D102 -SIG
107 -DSR
106 -CTS
105 -RTS
104 -RxD
103 -TxD101-SH
G
RIN
G IN
DIC
ATION
(RI)
DATA TER
MIN
AL READ
Y (DTR
)TR
ANSM
IT DATA TIM
ING
(DTE SO
UR
CE)
TRAN
SMIT D
ATA TIMIN
G (D
TE SOU
RC
E)R
ECEIVE D
ATA TIMIN
GC
ARR
IER D
ETECT (C
D)
SIGN
AL GR
OU
ND
(SIG)
DATA SET R
EADY (D
SR)
CLEAR
TO SEN
D (C
TS)R
EQU
EST TO SEN
D (R
TS)R
ECEIVE D
ATA (RxD
)TR
ANSM
IT DATA (TxD
)SH
IELD G
RO
UN
D (SH
G)
25-way D
connectors
222016151787654321
Pin-Zuweisung
DÜ
E (Modem
)D
EE (Com
puter)
Nicht alle Leitungen w
erden unbedingt benötigt! Eine allereinfachste Beschaltung braucht eine Sende-
und Empfangsleitung (2 und 3) und eine M
asse (7). RTS und C
TS sind hilfreich...
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4.16
Modem
Modem
= Modulator/D
emodulator= D
ÜE im
FernsprechnetzM
odems basieren ursprünglich auf der klassischen
Teilnehmeranschlussleitung des Fernsprechnetzes
Schematischer Aufbau eines M
odems
Leitungsanschaltung:Signaltechnische (Sende-und Empfangs-)
Verstärkung der zu übertragenen SignaleM
odulationsteil:Modulation und D
emodulation
(Amplitude, Frequenz bzw
. Phase)Steuer-/M
eldeteil:Analyse der vom N
etz komm
enden Dienstsignale, An/-
Abschaltung des Modem
s an die Leitung, Überw
achung des Leitungsbetriebs, Auslösung der V.24-Steuerfunktionen (z.B. Betriebs-, Sendebereitschaft, Ankom
mender R
uf)
Leitungs-anschaltungLeitungs-
anschaltungM
odula-tionsteil
Modula-
tionsteilSteuer-/M
elde-teil
Steuer-/M
elde-teil
Teilnehmeranschlussleitung (TAL)
Endgerätanschluss(nach V.)
z.B. a/b-Schnittstelle
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4.17
Akustische Koppler
ITU Em
pfehlung V.15 -„Urahn“ der heutigen M
odems
Funktion: Werte „0“, „1“ entsprechen hohen bzw
. niedrigen Tonfrequenzen
Vorteil:•m
obiler Einsatz•keine feste Verdrahtung
Nachteil
•nur einige 100 bit/s•M
ikrofone: Einschlafeffekt
Mikrofon Lautsprecher
akustischer Koppler
Hörkapsel Telefon
(Lautsprecher)Sprechkapsel Telefon(M
ikrofon)
Schema eines akustischen Kopplers
... siehe alte Filme...
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4.18
Beispiel: V.21 Modem
Kennzeichen:W
eltweit sehr häufig eingesetztes M
odem bei schlechten Leitungen
Nutzung des ITU
-Standard-Telefonkanals (300 -3400 Hz)
Übertragungsgeschw
indigkeit (synchron oder asynchron) bis 300 bit/sVollduplex-Betrieb durch Parallelbetrieb beider Ü
bertragungsrichtungen in zw
ei Frequenzlagen: fm1 = 1080 H
z, fm2 = 1750 H
z, Frequenzhub ± 100 Hz
SendedatenEm
pfangdaten
Echosperre
„1“ „0“„1“ „0“
fZ1 = 980 Hz
fm1 = 1080 Hz
fA1 = 1180 Hz
fZ2 = 1650 Hz
fm2 = 1750 Hz
fA2 = 1850 Hz
fE = 2100Hz
Sprachkanal 3,1 kHz
Kanalbelegung:Kanal A:Verbindung
aufbauendes M
odemKanal B: angerufenes
Modem
(schaltet sich bei R
ufautom
atisch um)
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4.19
ITU-V-Em
pfehlungen: Übersicht
V.23 600
od. 1200 Bit/sV.26
1200 od. 2400 Bit/s
V.27 2400
od. 4800 Bit/sV.29
4800 od. 9600 Bit/s
(2-Draht halbduplex, 4-D
raht duplex)
V.23 600
od. 1200 Bit/sV.26
1200 od. 2400 Bit/s
V.27 2400
od. 4800 Bit/sV.29
4800 od. 9600 Bit/s
(2-Draht halbduplex, 4-D
raht duplex)
V.21 300/1200 Bit/s
duplexV.22
1200/1200 Bit/sduplex
V.22 bis 2400/2400 Bit/sduplex
V.23A 75/1200 Bit/s
duplexV.29
4800/9600 Bit/shalbduplex
V.324800/9600 Bit/s
duplexV.32 bis
7200/12000/14400 Bit/s duplexV.34
28800 Bit/sduplex
V.34 bis33600 Bit/s
duplexV.90
33600/56000 Bit/sduplex
V.21 300/1200 Bit/s
duplexV.22
1200/1200 Bit/sduplex
V.22 bis 2400/2400 Bit/sduplex
V.23A 75/1200 Bit/s
duplexV.29
4800/9600 Bit/shalbduplex
V.324800/9600 Bit/s
duplexV.32 bis
7200/12000/14400 Bit/s duplexV.34
28800 Bit/sduplex
V.34 bis33600 Bit/s
duplexV.90
33600/56000 Bit/sduplex
V.35 48
kBit/sV.36
48-72kBit/s
V.37 96-168
kBit/s
V.35 48
kBit/sV.36
48-72kBit/s
V.37 96-168
kBit/s
2-drähtigeverm
ittelte Leitung
2/4-drähtigeStandleitung
V.24/RS-232C
Schnittstelle
Telefonnetz
ITU-V-Em
pfehlungen
BreitbandnetzV.35/R
S-449 SchnittstelleSynchron Punkt-zu-Punkt
Achtung: D
ie tatsächlich erreichbare Datenrate hängt w
esentlich von der Leitungsqualität ab! Weltw
eit sind selten m
ehr als 9600 bit/s zu beliebigen Anschlüssen erreichbar...
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4.20
DEE/D
ÜE-Schnittstellen: Ö
ffentliche digitale Datennetze
Seit 70er Jahren: Öffentliche D
atennetze. (Public Data
Netw
ork= PD
N)
ITU-Em
pfehlungen der X-SerieLeitungsverm
ittelte Netze (D
ata circuit switching netw
ork), DATEX-L
Datenpaketverm
ittlungsnetze (Packet switching netw
ork), DATEX-P
Rahm
enempfehlung (Struktur und B
egriffe): X.24Schnitt-
Daten
Kontrolle
Taktungstellen-
Bezeichnungvon der
zur von derzur
von derzur
leitungD
ÜE
DÜ
ED
ÜE
DÜ
ED
ÜE
DÜ
EG
ErdleiterG
aD
EE-RückleiterX
Gb
DÜ
E-Rückleiter
XT
SendedatenX
XR
Em
pfangsdatenX
XC
SteuernX
IA
nzeigen/Melden
XS
Bittaktung (Schrittaktung)
XB
Bytetaktung (Zeichentaktung)
XF
Rahm
enbeginnanzeige (Rahmentakt)
X
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4.21
Vergleich X-Schnittstellen mit V-Schnittstellen
„V“-Philosophie: Function by wire
„X“-Philosophie: Function by codeVerlagerung w
ichtiger Steuer-und Vermittlungsfunktionen in D
EE bzw. in
das Datennetz (D
ÜE, z.B. Takt)
Codierte Steuer-und M
eldedaten(Steuern: von D
EE nach DÜ
E; Melden: von D
ÜE nach D
EE)N
ur noch 2 Daten-, 2 Steuer/M
elde-, 3 Takt-und 3 ErdleitungenX.20-Em
pfehlung: D
EE-DÜ
E-Schnittstelle für Start-Stopp-Verfahren im öffentl. D
atennetzen
DEE
Betriebserde G
Signal ground or comm
on returnD
EE-Rückleiter
Ga
DTE com
mon return
DÜ
E-Rückleiter
Gb
DC
E comm
on returnSenden
TTransm
itEm
pfangenR
Receive
DÜ
E
Bezeichnung nach DIN
Bezeichnung nach ITU
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4.22
V.90-Modem
(I)
Standard:ITU
-Standard seit September 1998 (s. auch http://w
ww
.v90.com)
Herstellerabhängige Vorläuferim
plementierungen K56flex und X2
Bitraten bis zu 56 kbit/s downstream
(von Provider zu Modem
)U
pstream (von M
odem zu Provider) Ü
bertragung nach V.34 (33,6 kbit/s)
Technik:Voraussetzung: D
urchgehend digitale Vermittlungsstellen
Höhere D
atenraten durch digitale Übertragung vom
Provider bis zur Verm
ittlungsstellePC
M-Signale auf der Strecke von der Verm
ittlungsstelle bis zum V.90-M
odem
(Verzicht auf Trägerfrequenz)Tatsächlich erreichte Bitraten abhängig von Leitungsqualität => Ausm
essen der Leitung (Line probing)
Inzwischen w
urde auch V.92 festgelegt –
die angegebenen hohen Datenraten sollen nicht darüber
hinwegtäuschen, dass in der Praxis diese D
atenraten nur selten erreicht werden können. Insgesam
t kann V
.90 als Versuch angesehen w
erden, das technisch machbare aus einem
alten analogen System noch
herauszuholen. Trotz des Aufw
ands ist die inzwischen auch schon recht „alte“ ISD
N-Technik im
mer
noch überlegen, erst recht dann DSL.
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4.23
V.90 Modem
(II)
Digitale
Verm
ittlungsstelleÖffentliches
Verm
ittlungsnetz
Internet ServiceProvider (ISP)
Internetdigital, z.B
. ISD
N
digital
PCM
PCM
= Puls Code M
odulation
Spannungswerte <= C
ode
Auf dem
sog. Dow
nlink (zum Endnutzer) w
ird PCM
-Technik eingesetzt, also digital übertragen!
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4.24
Weitere M
odemtechnologien
Kabelm
odems:
Datenübertragung über das Breitbandkabel („Kabelfernsehen“) der
Kabelnetzbetreiber, Erw
eiterung des Frequenzbandes im Kabel auf bis zu 860 M
Hz
Datenraten theoretisch bis zu 2 G
bit/s (je nach Technik), aber geteiltes M
edium!
Powerline com
munications:
Datenübertragung über das Energieverteilnetz („Strom
netz“)Einkopplung hochfrequenter Träger (16-148 kH
z sowie 1-30 M
Hz)
Datenraten bis zu 1 M
bit/s, aber ebenfalls geteiltes Medium
xDSL-M
odems:
Höhere D
atenraten über herkömm
liches TelefonkabelTypische D
atenraten bei 6-8 Mbit/s
Genauere Behandlung in Kapitel 13
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4.25
Konventionelles Breitbandkabelnetz: Kabelfernsehen
BreitbandkabelKopfstation
BreitbandkabelKopfstation
Breitbandkabelnetz
TV-Einspeisung
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4.26
Konventionelles Breitbandkabelnetz: Charakteristika
Koaxialnetz in Baumstruktur
Alle Teilnehmer w
erde ausgehend von einer Kopfstation (headend) versorgt (Punkt-zu-M
ehrpunkt-Verbindung)Bandbreiten
606 MH
z oder lediglich 450 MH
zFrequenz-M
ultiplexJeder D
ienst auf dem Breitbandkabelnetz erhält ein festes Frequenzband
Dadurch ist die Zahl der D
ienste vorab festgelegtN
ur unidirektionaler Datenfluss!
Bedingt durch Verstärkertypen
BreitbandkabelKopfstation
BreitbandkabelKopfstation
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4.27
Zukünftiges Breitbandkabelnetz: Digitales TV plus
Datendienste
BreitbandkabelKopfstation
BreitbandkabelKopfstation
Breitbandkabelnetz
TV-Einspeisung
Internet
Kabelmodem
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4.28
Zukünftiges Breitbandkabelnetz: Charakteristika
Verteilnetze in KoaxialtechnikAnschluss von ca. 2000 H
aushalten in SternstrukturAnschluss der Kopfstation m
it Glasfasertechnik
Rückw
egefähigkeitIntegration von R
ückkanalverstärkernBandbreite
Erweiterung auf 862 M
Hz
Dienstgütegarantien für den D
atenverkehr!Breitbandkabel
KopfstationBreitbandkabel
KopfstationG
lasfaser
BreitbandkabelKopfstation
BreitbandkabelKopfstation
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4.29
Datenübertragung über Telefonleitungen: xD
SL
xDSL: R
ealisierungen der DSL-Technik (D
igital Subscriber Line)
Ziel: vorhandene im H
aus installierte Telefonleitung (twisted
pair) für hochratige
Datenübertragung zu nutzen
ISDN
: Ersetzen des analogen Telefonsystems durch digitales System
xDSL
(SDSL, AD
SL etc.): Koexistenz von analogem Telefonsystem
(PO
TS = PlainO
ld TelephoneSystem
) und hochratigerDatenübertragung
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4.30
xDSL: Szenario
Öffentliches
TelefonnetzVideo
Server
ATM -
Netzw
erk
ATM Sw
itchAD
SL-Ü
bertragung
Analoges Telefon
ADSL-
Übertragung
TV-SetSet-Top
Box
Kunde
„Twisted
Pair“
Central O
ffice(z.B. bei der Telekom
)
2Mbit/s
ATM Sw
itch
9600bit/s
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4.31
xDSL: R
ealisierung
Dazu Kom
bination von:KanalkodierungEchokom
pensation oder Frequenzmultiplex
adaptiver Leitungsentzerrung
A(f)
Frequenz f[kHz]
1
04
1050
Rückkanal
POTS
Vorwärtskanal
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4.32
xDSL: Technologien (I)
ADSL (Asym
metric
Digital SubscriberLine):
1,5-8 MBit/s Vorw
ärtskanal (downstream
) (je nach Entfernung)1,5-8,4 kBit/s R
ückkanal (upstream) (je nach Entfernung)
Reichw
eite: 3.000-9.000 Meter
Besonders für Video-on-demand
und Internet-Zugangfür private N
utzer gedacht.
Begriffe:
Vorwärtskanal: vom
Server über das Netzw
erk zum D
ienstnehmer (Kunden)
(downstream
: from subscriberto netw
ork)R
ückkanal: vom D
ienstnehmer (Kunden) über das N
etzwerk zum
Server (upstream
: viceversa)
Quellen: http://w
ww
.adsl.com
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4.33
xDSL: Technologien (II)
HD
SL (High Bitrate D
SL):1,5 M
bit/s über Vierdraht-LeitungR
ADSL (R
ate Adaptive DSL):
2,2 Mbit/s Vorw
ärtskanal (downstream
)1,1 M
bit/s Rückkanal (upstream
)SD
SL (Symm
etricD
SL):H
DSL über Zw
eidraht-Leitung, 760 kbit/sVD
SL (VeryH
igh Bit Rate D
SL):13-52 M
bit/s downstream
, bis 6 Mbit/s R
ückkanal upstream
Deutsche Telekom
: T-DSL (nicht flächendeckend)
Für Privatkunden: 768 kBit/s downstream
, 128 kBit/s upstreamFür G
eschäftskunden 1,5-6 MBit/s dow
nstream, 160-576 kBit/s upstream
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4.34
Bitrate zum D
ienstnehmer (Vorw
ärtskanal)
Entfernung in km
Bitrate (Mbit/s)
0 10 20 30 40 50
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0
51 MBit/s
26 MBit/s
13 MBit/s
6 MBit/s
1,5 MBit/s
VDSL
ADSL
RAD
SL
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4.35
Entwicklung der M
odemtechnologien
1997AndereISDN
Analoge M
odems
Prognose 2002
Andere2%
Kabel-m
odems
8%xDSL9%
ISDN17%
Analoge M
odems
64%
Entwicklung stark abhängig von w
irtschaftlichen Faktoren:Preisentw
icklung bei ISDN
, DSL
Strategien der neuen Anbieter auf dem Telekom
munikationsm
arkt (z.B. Kabelnetzbetreiber)