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SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE ACTA MUSEI NATIONALIS PRAGAE Volum en XXX III B (1977), No. 1-2 REDAKTOR JIR I CEJKA JIIU KOUAIMSK'i No t ionolmuseum Prog THAU MAS ITVON M YTO BEl TACHOV GEOLOGISCHE VERHALTNISSE Th aumasit wurde auf einem mineralogisch und petrographisch unge- w ohnli ch r eichem Aufschluss festgestellt, und zwar in dem aufgelassenem S cho t terb ruch bei My-to westlich von Tachov in sudwest-Bohmen, Del' Bruch li egt am Westfuss des Kot e 591 (594,5 auf neuen Karten), am rech- t en (ostlichen) Ufer des Luzni-Baches an derStrasse von My-to nach Lucina. Del' Aufsch luss geho rt offensich tli ch zu del' Erlanlokalitat, die HOCH- STET TER (1855) in del' Litera tur zum ersten Mal beschrieb und die von ZART NER (1931) genauer bearb eitet wurde. Die Mineralogischen und pe- trographisch en Verhaltnisse dieses Fundor tes beschreibt die Arbeit KOU- RI MSKY, SIPEK, TUCEK (1964) ausf fihrlich. Einige Millimeter bis Z entimeter machtige Lagen des grungrauen pyro- xenisch en oder pyrox enisch-epidotischen Erl ans wechseln auf diesel' Lo- kal itat r ythmisch mit gleichlaufenden Lagen des dunklen biotitischen Pa- ragneis, del' die Hauptmasse del' d ortigen Gesteine darstellt. Es handelt sich also im wese n tli chen urn den Erlan-Gneis-Stromatit, wobei auf den Erlan etwa 1f t, des Gesamtvol umens enthallt . Erlan scheint von beiden Bestandtei- len des S tr oma titgest eines mobil er im Bildungsprozess zu sein; denn seine .b en achb ar t en Lag en "verschmelzen" sich stellenweise mit den unterbre- chenden Gn eislagen , wah re nd die umgekehrte Erscheinung nicht beobach- tet wurde . An dies en vere inze lte n Stellen n ahert sich also del' Stromatit dem Flebi t (nach SCHEU MAN N). Kris tallin er Kalk wurde nul' in einer, e twa1 dm m ach tig en Lage im nord lich en Randbere ich des Bruches gefun- den, wa hre nd im geg enu berlieg enden Bruch am linken Ufer des Baches 2 -3 mac ht ige Lagen ausgeb ildet sind . Th auma sit wird auf d em Fundpunkt von einer bunten Mineralgesell- s chaft begleitet, mit del' sich ZARTNER (1931) erstmalig beschaftigte und 41
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Page 1: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZEACTA M U S E I NATIONALIS PRAGAE

Volumen XXXIII B (1977), No. 1-2REDAKTOR JIR I CEJKA

JIIU KOUAIMSK'iNo tionolmuseum Prog

THAUMASITVON MYTO BEl TACHOV

GEOLOGISCHE VERHALTNISSE

Thaumasit wurde auf einem mineralogisch und petrographisch unge­wohnlich reichem Aufschluss festgestellt, und zwar in dem aufgelassenemSchot terbruch bei My-to westlich von Tachov in sudwest-Bohmen, Del'Bruch liegt am Westfuss des Kote 591 (594,5 auf neuen Karten), am rech­ten (ostlichen) Ufer des Luzni-Baches an derStrasse von My-to nach Lucina.Del' Aufschluss gehor t off ensich tlich zu del' Erlanlokalitat, die HOCH­STETTER (1855) in del' Literatur zum ersten Mal beschrieb und die vonZARTNER (1931) genauer bearbeitet wurde. Die Mineralogischen und pe­t rographischen Verhaltnisse dieses Fundortes beschreibt die Arbeit KOU­RI MSKY, SIPEK, TUCEK (1964) ausffihrlich.

E in ige Millimete r bis Zentimeter machtige Lagen des grungrauen pyro­xen ischen oder pyrox enisch-epidotischen Erlans wechseln auf diesel' Lo­kalita t rythmisch mit gleichlaufenden Lagen des dunklen biotitischen Pa­r ag neis, del' die Hauptmasse del' dortigen Gesteine darstellt. Es handelt sichals o im wesentlich en urn den Erlan-Gneis-Stromatit, wobei auf den Erlanetw a 1ft, des Gesamtvolumens enthallt. Erlan scheint von beiden Bestandtei­len des Stromatitgesteines mobiler im Bildungsprozess zu sein; denn seine

. benachbarten Lagen "ve rschmelzen" sich stellenweise mit den unterbre­chenden Gneislagen, wahrend die umgekehrte Erscheinung nicht beobach­tet wurde. An diesen vereinzelten Stellen nahert sich also del' Stromatitdem F lebit (nach SCHEUMANN). Kristalliner Kalk wurde nul' in einer,etwa 1 dm machtigen Lage im nordlichen Randbereich des Bruches gefun­den , wahrend im gegenuberliegenden Bruch am linken Ufer des Baches2- 3 machtige Lagen ausgebildet sind.

Thaum asit wird auf dem Fundpunkt von einer bunten Mineralgesell­schaft begleitet, mit del' sich ZARTNER (1931) erstmalig beschaftigte und

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di e KOURIMSKY, S!PEK und TUCEK (1964) ver vol lstandigten. KOURIM-·SKY (1965) besch iift igte sich w eiter m it dem Granat , der dort se hr hauf'igvorko mmt, und den er als Andradit-Calderit 'bestim mte. Derselbe Aut orbeschrieb (1976a, b) das Vorkommen des seltenen Babington it und gab aus­fiihrlicher vorliiufige Mitteilungen tiber das Vorkommen vo n Thaumasit .Einen Uberblick tiber die Minerale del' Lok al it at zei gt die beigefii gte Ta­belle Nr. 1.

Das Vorhandensein aller diesen Minerale zeigt, dass man di e Entstehungdel' Mineral-Paragenese von My-to nicht nul' durch den Kontakt des K alk­steins und der verwandten Sedimente mit dem Granit erklaren kann , son­dern dass man auch den Einfluss del' Pneumatolyse mit den hydrothermalenEuswirkungen und di e Migmatisation im weiten Sinne des Wo r tes vor­aussetzen muss.

BESTIMMUNGSMETHODEN

Thaumasit aus My-to wurde optisch, durch Bestimmung der Dichte, r ont­genographisch und mit Hilfe del' Elektronenmikrosonde bestimmt. Die be­stimmten Konstanten wurden nicht nul' mit den Literaturangaben , sonder nauch mit den Konstanten einiger Thaumasite aus den Sammlungen dermineralogisch-petrographischen Abteilung des Nationalmuseums in Pragverglichen. Es handelt sich urn folgende Proben :

1. Thaumasit (Inv.-Nr. 78.777) - weiss , feinkornig bis nadlig, auf del' Ober­f lache ver t r eut (Lfmgbanshyttan - Schweden),

2. Thaumasit (Inv.-Nr. 78.890) - kreideweiss, kompakt bis fei nfasr ig (WestPaterson - New J ersey, USA),

3. Thaumasit (Inv.-Nr . 61.852) - kreidew eiss, seh r fei nkornig b is vertreut(Prata Porci, Colli Albani - Italien) .

MORPHOLOGISCH E BESCHREIBUNG

Thaumasit aus My-to bildet schneeweisse, schw ach fet tgliin zende kom­pakte durchschein ende bis erdige Aggregate. Auf den Bruchflachen ist einefeinfasrige Struktur feststellbar. Del' Bruch ist muschlig. Harte 3,5 . In denSauren ist loslich. Unter dem Mikroskop ist nadlig bis fasrig, farblos.

Thaumasit findet m an im Epidosit zwischen kornigem Kalkstein und'strahligem grungelbem Epidot. Im Diinnschliff bildet er mit ganz r einemKalzit einigermassen dunklere Partien, die von stengligem Epidot umgebensind . In Staubpraparaten ist er nadlig, farblos. Di e Nadelchen sind deutlichspaltbar. An einer Stelle wurden diese Nadelchen la mellenartig verwach­sen festgestellt , wodurch sie an die gesetzrnassigen Verwachs ungen vonThaumasit und Ett ringi t erin nern, di e MURDOCH und CHALMERS (1960)aus Crestmore in Kalifornien beschr ieben. Die v6lli g ubereinst imm endeDoppelbrechung aller di esel' Lamellen zeigt jedoch, dass es sich nur u rndie Zwillingsverwachsung ein u nd desselb en Mi nerals handelt . Dies zeigtenauch di e Analysen, die mit Hilfe der El ektronenmik rosonde durchgefuhr tw u rden.

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Mineralparagenesis von M:iio bei Tacbov

Ta bell e Nr. 1

P rimare Pneumatolyt.

IMinerale Erlan I

Minerale derMinerale Minerale der Gneise Amphibolite

K - Feldsp iite IPlagioklasse

Bioti t Granate Is e ner i

IFluorit Epidot GemeinerZoisi t ? Amphibol

Ep idot

Salit-Ferrosalit

Magnetit WoUastonit... Il meni t

Ca lzit Pyrit

Quarz

Aktinolith

Bablngtonit •

TitanitPrehnitDesmin

Chabasit

Sekundiire ThaumasitMinerale

Skapolit

II Serici t

Gh lor ite

Malach it l Limonit

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OPTISCHE BESTIMMUNG

Die Thaumasit-Nadelchen zeigen eine gerade Auslosch ung und sindoptisch - . Die Spaltbarkeit entlang del' vertikalen Prismen ermoglicht ver­haltnismassig einfach die Festellung del' Brechungsindexen, die fur Thau­masit von Myto , Langbanshyttan, West Paterson und auch von Prata PorciIur Na-Licht bestimmt wurden.

In del' folgen den Tabelle Nr. 2 sind die neu bestimmten Konstanten m itLiteraturangaben verglichen. Am Schluss del' Tabelle sind auch Angabenuber Ettringit angefUhrt, wie sie CARPENTER (1963) und MURDOCH undCHALMERS (1960) anfuhren. Es ist offenbar, dass diese sich von denThau masitkonst ant en VOl' allem durch di e hohe Doppelbrechung unter ­scheiden,

Aus del' Tabelle ist die Ubereinstimmung del' optischen Konstanten desThaumasi ts aus verschiedene Lokalit at en ersichtlich, was bei einem Mineralmit einer so komplizierten chemischen Zusammensetzung sehr beachtens­wert ist . Eine deutliche Erhohung del' Brechungsindexe weist im Vergleichmit den anderen nul' del' Thaumasit aus West Paterson auf, dessen Kon-

~ stante offebar betrachtlich schwanken. Diese Ergebnisse bestatigen dieRichtigkeit del' alten Angaben von PENFIELD und PRATT (1896) . Auf denU nterschied del' Brechungsindexe des Thaumasits von West Paterson imVerglei ch mit den ubrigen wies sonst KNILL (1960) in seiner Arbeit hin.

DICHTE

Gleichzeitig mit den optischen Konstanten wurde pyknometrisch auchdie Dichte festgestellt . In del' folgenden Tabelle Nr. 3 sind die neu be­s timmten Konstanten mit Li teraturangaben verglichen. Ahnlich wie beiden optischen Konstanten besteht auch hier eine uberraschendeUberein­stimmung del' Dichte del' Thaumasite aus den verschiedenen Fundorten.Diese Tatsache ist noch mehr frappant, wenn wir die begrenzte Genauigkeitdel' pyknometrischen Methode berucksichtigen,

R(jNTGENOGRAPHISCE BESTIMMUNG

Die Rontgenogramme del' Thaumasite von Myto ; Langbanshyttan undWest Paterson wurden im Chemischen Forschungslabor des NationamuseumsP rag nach del' Debye-Scherrer-Methode hergestellt. Ein weiteres Debye­g ramm des Thaumasits von Myto wurde im Metallurgischen Institut del'CSAV (Tschechoslowakische Akademie del' Wissenschaften) in Prag ver­fer t ig t , AIle Rontgenogramme wurden miteinander und ausserdem m it fol­ge nden Literatur angaben verglichen :

1. FONT-ALTA BA (1960) fUr Thaumasit von Centerville in Virginia (USA),2. YOUNG in del' Arbeit KNILL (1960) fur Thaumasit von County Down

in Nordirland,3. FEDERICO (1970) fur Thaumasit von Prata Porci in Coli Albani (Italien) ,4. FEDERICO (1970) fur Thaumasit von West Paterson in New Jersey

(USA).

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Opiische Konstanten von Thaumasit und Ettringit

Tabelle Nr. 2

Fundort I No Nw D I Autor

Myto bei Tachov 1,467 1,503 0,036 KOURIMSKY

Haslach - BRD 1,4645 1,5011 0,0366 SCHWARZMANN (1939)

Prata Porci - Italien 1,471 1,509 0,038 FEDERICO (1970)

1,469 1,506 0,037 KOURIMSKY

Skottvang - Schweden 1,468 1,505 0,037 BACKSTROM (1897)

Sulitelma - Schweden 1,468 1,5065 0,0385 VOGT (1938)

Langban - Schweden 1,467 1,505 0,038 KOURIMSKY

CO. Down - Nord-Island 1,470 1,504 0,034 KNILL (1960)

Kurgaschinhan - UzSSR 1,469 1,508 0,039 BADALOV-GOLOVANOV (1957)

West Paterson - N. J . 1,476 1,519 0,043 PENFIELD-PRATT (1896)

Great Notch - N. Jersey 1,468 1,505 0,037 BROWN (1916)

Beaver Co. - Utah 1,464 1,500 0,036 BUTLER-SCHALLER (1911)

Ducktown - Tennessee 1,468 1,506 0,038 SCHALLER (1938)

West Paterson - N. J . 1,471 1,513 0,042 KOURIMSKY

Magdalena - N. Mexico 1,47 1,51 0,04 SCHALLER (1938)

Virginia 1,505 SCHALLER (1938)

Crestmore - Kalifornien(durchschnittlich) 1,469 1,500 0,031

ICARPENTER (1963)

Ettringit :

synthetisch 1,458 1,464 0,006 LERCH (1929)in CARPENTER (1963)

Crestmore - Kalifornien 1,455 1,465 0,010 MURDOCH-CHALMERS (1960)

Scowt Hill 1,468 1,4655 0,0037 BANNISTER (1936)in CARPENTER (1963)

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Dichteniiberrsicht von Thaumasit

Ta bell e Nr. 3

Fundort I Dichte I Autor

Myto bei Tachov 1,879 KOU:tl.IMSKY

Haslach - BRD 1,871 SCHWARZMANN (1939)

Prata Porci - Italien 1,888 KOU:tl.IMSKY

Aareskutan - Schweden 1,877 LINDSTROM (1878)

Skottvg ng - Schweden 1,871-1,875 BACKSTROM (1897)

Sulitelma - Schweden 1,882 VOGT (1938)

Langban - Schweden 1,875 KOU:tl.IMSKY

.1Karpatoukraine - UdSSR 1,882 BELJANKIN-PETROV (1941)

Kurgaschinkan - UzSSR 1,90 BADALOV-GOLOVANOV (1957)

West Paterson - N. J . 1,88 PENFIELD (1896)

1,882 KOU:tl.IMSKY

Beaver Co. - Utah 1,85 BUTLER-SCHALLER (1911)

Die R6ntgenogramme wurden unter folgenden Bedingungen angefertigt :Rtg. Nr. 1: Mikrometa, CUKa l •2, Spannung 30 kV - 26 mA, 180 Min. expo­niert ; Kameradurchmesser 64 mm.Rtg. Nr. 2-4 : Mikrometa II, CUKa l •2, Spannung 40 kV - 20 rnA, 60 Min.exponiert; Kameradurchmesser 57,3 mm.

Die Ubereinstimmung ist im ganzen gegeben. Die Linien des Thaumasitsvon My-to sind jedoch teilweise diffus.

CHEMISCHE UNTERSUCHUNG

Der chemischen Untersuchung des Thaumasits wurde immer besondereAufmerksamkeit gewidmet. Dazu trug vor allem seine ungewohnliche che ­mi sch e Zusammensetzung bei, nach der ihn schon NORDENSKJOLD (1878)ben annte , welcher ihn als erster analysierte. BERTRAND (1880) bezwei­fe lt e sogar seine Homogenitat und auf der Grundlage eines Irrtums bei dermikroskopischen Untersuchung gelangte er zu der Ansicht, dass es sich umeine Mischung von Kalzit, Gips und einem unbestimmten dritten Mineralshandelt. Erst LACROIX (1887) bewies definitiv seine Homogenitat auf derGrundlage eigener Untersuchungen und von Teilergebnissen anderer Auto-

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ren (z. B. TClRNEBOHM), so dass auch BERTRAND (1887) seine ursprun­gliche Behauptung Zuriicknahm.

Im folgenden Zeitraum wurden viele Arbeiten uber die systematischeEingruppierung des Thaumasits ver6ffentlicht. PENFIELD und J:.lRATT(1896) schatzten ihn als ein Sulfat aus del' Gruppe Connelit und Hanksitein. WHERRY (1917) hielt ihn fur ein Anhydrit-Derivat und erst SCHALLER(1938) schrieb, dass "seine Zugeharigkeit zu den Sulfaten problematischist" . Offensichtlich wurde er aus dies em Grunde iiberhaupt nicht in dieurspriingliche Ausgabe des Kompediums von HINTZE aufgenommen undwir finden ihn erst in del' Erganzung HINTZE, CHUDOBA (1954), bereitsunt er des Silikaten. Die Frage del' systematisch Einordnung des Thauma­si ts loste erst seine prozise Strukturanalyse von LAFFAILLE und PROTAS(1970) endgiiltig. Von weiteren Beitragen zu seinem Chemismus und seinersystematischen Einordnung Iuhren wir wenigstens folgende Arbeiten an :MOENKE (1964), del' von den Ergebnissen del' Ultrarot Spektralanalyseausg ing und STEPHENS und BREY (1973), die eine Infrarot Spektralana­lyse des Thaumasits von Bingham in Utah anfertigten.

Es steht auch eine Fiille von chemischen Analysen des Thaumasits zurVerfiigung, deren vollkommenste Ubersicht wir in dem Buch HINTZE ­CH UDOBA (1954) finden.

Di e Diinnschliffe des Thumasits von My-to wurden an drei Stellen durchdie El ektronenmikrosande des Typs JOEL - JSX - 50A analysiert . DieDurchschittsergebnisse von 5-6 Messungen an jeder Stelle sind folgende :

Si 6,41 % ( 6,40- 6,42 % )S 6,31 % ( 6,30- 6,32 % )Ca 22,20 % (22,18-22,23 % )

Nach neuesten Angaben von LAFFAILLE und PROTAS (1970) hat Thau­masit auf del' Grundlage der Strukturanalyse die Formel

Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)'

Dieser Formel entsprechen

4,51 % Si5,15 % S

1931 010 Ca71:03 % ubrige Komponenten.

Bei der Mikrosondenanalyse fliesst ein betrachtlicher Anteil des kristalli­nen H20 aus, so dass im Falle del' Thaumasit-Analyse das VerhaltnisSi : S : Ca wichtig ist und keineswegs die durch di e Analyse festgestelltenabsol uten Mengen. Das erw ah nte Verhaltnis entspricht im w esentlich del'Formel bis auf einen n ied r igeren S-Gehalt, del' sich jedoch in den Grenzender Variabili tat del' Natu rvorkom men bewegt .

Mit Hilfe der Mikrosonde wurde auch die vollkommene Homogenitatdes Thaumasits von My-to bei Tachov bewiesen. Sie ist ersichtlich sowohlaus den Ergebnissen der Analyse selbst, als auch aus del' Verteilung derPunkte fur di e einzelne analysierten Elemente auf den Rasteraufnahmen(s . Abb. Nr VI.) .

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ENTSTEHUNG DES TH AUMASITS

Thaumasit wurde zum ersten Mal von LINDSTROM (1878) aus del' Kup­fererzgrube Aareskutan in Schweden beschr ieben . Lan ge Zeit wurde erftir ein sehr seltenes Mineral gehalten. Noch RAMDOHR (1953) fuhrt nurneun Fundorte in Europa und Nordamer ik a an. Seit dieser Ze it wurde neine Reihe neuer Vorkommen dieses Minerals in der ganzen Welt be schrie­ben, in Ietzter Zei t auch in der Antarktis auf Ross Island (BROWN, 1973).BADALOV und TURESEBEKOV (1968) besch r ieben Thaumasit aus mehre­ren Fundpunkten im Kurominsk-Geb irge im Gebiet von Karamazar an derGrenze der Usbekischen und Tad sch ikischen SSR, wobei auf dem Fund­punkt Kurganschinham Monomineralgange von Thaumasit seh r haufig sindund auch auf einigen weiteren dortigen Fun don en sind sie verhaltnismas­sig oft anzutreffen. Es scheint also, dass Thaum asit ein viel hauf'igeres Mi­neral ist, als ursprunglich angenommen w urde, und dass die be grenzteAn zahl seiner bekannten Vorkommen durch sein unauff' alliges Aussehenbzw. seine Ahnlichkeit mit Wollastonit veru r sacht wird, mit dem es aufvielen Fundpunkten gemeinsam vorkommt . Sein Vorkommen bei My to be­statigt diese Meinung. .

Zur Frage der Entstehung des Thaumasit finden wir in der Literaturalso viel Beitrage. Mit ve rschied enen Mineralparagenesen mi Thaumasit be­schiift igt sich vor allem KNILL (1960). Nach ihm und au f der Grundlagedes Vergleichs mi t vielen Vorkom men die in der Literatur jetz schon an­gefuhrt sind, kommt Thaumasit auf nachstehenden Fundpunkttypen vor :

1. In Asociat ion mi t su lfidischen Erzen ,2. in Hohlraumen basischer Ergu ssgeisteine und in basischen metamor­

ph en Gesteinen,3. auf Kalksteinkontakten, beglei te t von Amphibolen, Pyroxenen, Chlo­

riten, Granaten, Ves uvian und in ve reinzelten Fallen auch von Babington it .Viele Fundpunkte von Thau masit , der immer sekunda r entsteht, kann

man jedoch als Ub ergangst yp betrachten .Zu dem ersten Fundort typ ge hort vor allem der ursprungliche Fund­

punkt in Schweden (LID STROM, 1878, NORDENSKJ OLD, 1878, BACK­STROM, 1897, FLINK, 1917), Sulitjelma in Norw egen (VOG T, 1938) undder Fundor t im Ducktown-Dist rikt in Tennessee in den USA (SCHALLER,1938). Diesem Typ nah ert sich je do ch auc h del' schon erwahnte Fundpunktim Kurom is- Gebirge in del' UdSSR, del' von BADALOV und TURESEBE­KOV (1968) beschrieben wurde, auf dem di e Entst ehung des Thaumasitsan Skarne gebunden ist.

Die hautigsten Mu terges tein e der Thaumasitvorkom men des 2. Typs sindbaschie Laven und ahnliche Basaltges teine. Thaumasit kommt auf diesenFundorten in Hohlraumen geme in sam mit Zeolithe vor. Ein Beisp iel di esesFundorttyps sind di e Vorkommen am Balaton in Ungarn (MAURITZ, 1931,1938), die Fundpunkte West Paterso n und Great Notch in New Jersey inden USA (PENFIELD - P RATT, 1896), Me. Murda Station auf Ross Islandin der Antarktis (BROWN, 1973) und Kloch in der Steiermark (PAULITSCH,1973). Ein typischer Fundort in Amphib olit en ist Haslach in der BRD(SCHWARZMANN, 1939).

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1. Rythmisches Wechsel der Lagen des dunklen biotitischen Paragneis mit dem hellenErlan . 1,2x vergrossert, Foto Ant. Blaha, Nationalrnuseum Prag.

Page 10: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

II. Biotitisches Paragneis und Erlan mit Mikroklin und verwittertem Plagicklas, Dunn­sch li ff, gekreuzte Nikols, lOO x vergrosert, Foto Ant.. Blaha, Nationalmuseum Prag,

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vun Thaumasit

bei Langban ALTABA YOUNG FEDERICO FEDERICOIrland W. Paterson

d d d d I d I

9,66 100 9,56 100 9,51 100 9,51 100

6,59 5 7,075 12 7,04 2 7,01 2 7,04

5,46 6 5,535 5,51 40 5,51 38 5,52 43

5,221 6 5,21

2020 4,86 4,889 5

1121 4,88 4,87 4,87 a2020 4,76 5 4,78 4,78 7

1012 4,61 4,l182 65 4,56 6 4,57 4,57 6

2021 4,06 Id 3,99 4,355 10 4,34 4 4,34 4,33 3

2d 3,79 7 3,73 4 3,792 75 3,78 16 3,79 18 3,79 15

3,61 3,623 3,61 1 3,61 2 3,62 2

3,529 31 3,51 e 3,52 7 3,52 7

3,39 } 3,422 36 3,41 20 3,41 HI 3,42 203,263 20 3,26 1 3,26 1

4 3,13 3,20 3,188 15 3,18 16 3,19 16 3,19 11]

3,09 1 3,04 3,04 11 3,04

}2,981 4 2,969 2

2,932 2,935 10 2,935 1 12,936 2,941

2,756 2 2,755 2 2,762 3 2,764

7 2,66 3d 2,691 37 2,714 14 2,713 2,7Hl 15 2,713 13

2,647 6 2,649 2,652 3 2,655 3

} 2,595 39 2,599 2,603 2 2,601 22,58 Id 3

2,563 18 2,565 10 5,570 8 2,572 8

2242

2133 7 8 2,474 2,497 66 2,499 10 2,501 11 2,504 9

1014

2242 2,441 1

4040 2,391 1

3142 2,352 4 2,38 2,385 2,314 2,357 11 2,357 4 2,363 2,365 3

2024 } 2,277 10 2,282 1 2,2842,26 Id 2,27

3250 2,189 II 2,191 Il 2,191 :3 2,191 4

4042 2,167 9 2,17 7d 2,155 10 2,145 10 2,155 2,155 13d 2,161 11 2,161

2243 2,148 2,148 12

3251 }2243 2,142 18 2,142 4 2,143 6

3143 } 2,102 3 2,10 lei2134 2,106 2,108 2.l09

Page 12: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

III. Thaumasit (kompakt, kreideweiss) zwischen Erlan und kristallischen Kalk, 1,5xvergrosser t, Foto Ant. Blaha, Nationalmuseurn Prag.

Page 13: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

IV . Thaumasit mit gelbgrunem Epidot und Epidosit. 2 x vergrossert. Foto Ant. Blaha.Nationalmuseum Prag.

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V. Epidotkristalle mit Thaumasit (dunklere Partien zwischen den Kristallen) undKalkspat (hell) . Diinnschliff, parallele Nikols, l OOx vergrossert. Foto Ant. Blaha, Na­

. ti onalmuseum Prag.

Page 15: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

VI. Rasteraufnahmen des Thaumasit aus My-to mit Hilfe der Elektronenmikrosondedurchgefiih r t ; Verteilung der analysierten Elemente: a) Si, b) S, c) Ca. Vergrossung300x .

Page 16: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

Myto bei Tachov gehort zu den Fundpunkten des 3. Typs mit zahlrei­chen Kennzeichen del' Fundorte des Ubergangstyps, w as aus dem Vorkorn­men del' begleitenden Minerale eviden t ist. Die enge Beziehungen zu dern2. Typ beweisen z. B. die Zeolithe. Ahnliche Vorkommen sind vor al lemaus del' Karpatoukraine (BELJANKIN-PETROV, 1941), aus Beaver Countyin Utah (BUTLER-SCHALLER, 1911) und aus Bingham in Utah (STE­PHENS-BRAY, 1973) bekannt.

A m meisten ahnelt unser Vorkommen jed och dem Fundort von Grest­mo re in Kalifornien (DUNHAM, 1933), wo Kontakte von Kalkstein mitGranodiorit und Quarz-Monzonit vorhanden sind. Thaumasit kommt dortals jungstes Mineral VOl', das sich in Form kl einer Gange n ach Granat undVesuvian gebildet hat. Die erste Erwahnung dieses Fundortes brachte FOS­HAG (1920). EAKLE (1925) erklart die Entstehung des Thaumasits durchVe rwi t terung von Spurrit infolge del' Wirkung del' Schwefelwiisser. .Eineweitere Erwiihnung des Thaumasits von Crestmore finden wir in del' Ar­beit SWITZER-BAILEY (1953). MURDOCH und CHALMERS (1960) be­schreiben Ettringit von Crestmore und fUhren gleichzeitig an , dass diesel'Ettr ing it ursprunglich Iiir Thaumasit gehalten wurde. Die Frage des Vor­kommens von Thumasit und Ettringit in Crestmore klarte erst CARPEN­TER (1963), del' bewies, dass es sich um or ientirte Verwachsungen diesel'beid en Minerale handelt.

Auf dem Fundort Myto bei Tachov wurden k eine Verwachsungen diesel'beiden verwandten Minerale und auch kein Spurrit festgestellt . Trotzdemka nn man die Entstehung von Thaumasit durch Ve rwitterung von Spurr itni ch t ausschliessen .

DA NKSAGUNG

Zum Schluss der Arbeit freut sich der Autor, an dieser Stelle Herrn. Di pl.vl ng.D. Rykl, CSc ., vo n G eologischen Institut der Ts chechoslowakischen Akademie der W is­senschaften fUr die freundliche Revision der Analysen mit Hilfe de r Mikroson deund Herrn Dipl.-Ing. J. Cejka, CSc., dem Leiter des Chemischen F orschungsla bors

. des Nationalmuseums in Prag, fur die Herstellung der Rontgenogrammen herzli chenDank ausdrucken zu konnen. Herrn Dr. V. de Michele, dem Leiter der Min eralogisch­P etrographischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen M useums in Milano (Italien)ist der Autor fUr d a s gef'all ige Aufmerksammachen auf die neue itali iinisc he Li te ­ratur tiber Thaumas it seh r zu Dank ver pfl ich tet. Frau 1. Weiss vom Sta atl. Museumf . Mineralog ie u. Geologie Dresden (DDR) danke ich fur d ie Ubersetzung des Textes .

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Page 17: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

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Page 18: SBORNIK NARODNIHO MUZEA V PRAZE...Si(OH)6Ca3(H20)dS04/C03)' Dieser Formel entsprechen 4,51 % Si 5,15 % S 1931 010 Ca 71:03 % ubrige Komponenten. Bei der Mikrosondenanalyse fliesst

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79, 137- 142.

Zitationen bezeichnet durch *) w urd en dem Autor im Original nicht zur Verfugung,

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JIlU KOURIl\ISK1'

TAUMAZIT Z M1'TA U TACHOVA

V praci je popsan taumazit z Myta u Taehova, ktery je novyrn n erostern p ro CSSR.Byl urcen opticky, s ta novenim sp ec if icke hmotnosti , rentgenometricke anal yzy a po­mod elektronove mikrosondy.

Taumazit byl poprve popsan LINDSTROMEM (1878) z d olu na medene rudy Aares­kutan ve Svedsku, Po dlouhou dobu byl pokladan za velrni vzacny nerost . Jes t"~·

RAMDOHR (1953) uvadf pouze devet nalezist v Evrope a v Severni Ameriee. Od tedoby byla popsana rada novych vyskytu tohoto nerostu po celern svete, v posle dn idobe i v Antarktide na Ross Is landu (BROWNE, 1973). BADALOV a T URESEBEKOV(1968) popsali taumazit z vice nalezist v Kurominskern pohor i v oblasti Ka ram azarna hranicieh Uzbecke a 'I'adzrcke SSR, pricemz na nalezts tt Kurgasinham jsou m ono­mineralnf ziIy taumazitu velmi hojne a pornerne casty je i na fade dalsich tamniehnalezist, Zda se tedy, ze taumazit ie mnohem hojnejsirn nerostem, nez se puvodnepredpokladalo, a ze omezeny poeet jeho nalezist [e zpusoben jeho nenapadnyrn vzhle­dem, pfipadne jeho podobnosti s w ollastonitem, s n imz na mnoha nalezistich pfi­chazi spolecne. Tento nazor povtrzuje i jeho vyskyt u Myta u Tachova.

Taumazit v Myte byl zjisten n a er lanech . Polohy pyroxenickeho n eb o pyrox enick o­epidotickeho erlanu se tam rytrnicky stfidaji s tmavou biotitickou pararul ou, takzevytvareji arlan-rulovy stroma tit. Taumazit je na n alezisti prov azen pest rym spole­i'enstvim nerostuo Jde 0 typicke nerosty kontaktni, ale i 0 zeolity a nerosty skarno­vych a pegrnatitovych nalezist, Za jfrnavy je hojny vyskyt andraditu-calderitu a velmivzacneho babingtonitu. Pfftomncst vsech techto nerostn dokazuje, ze vznik parage­neze z Myta u Tachova nelze v ysvetli t pouhyrn kontaktern vapence a pr fbuznychsedimentu se zulou , nybd ze re n utno predpokladat i v Iiv pneumatolyzy s h ydroter ­malnirni uciriky a rnigrnatizac i v sirsim slova smyslu. Vznik taumazitu lze vysvetlitpffsunern iontu S042- , ktery byl zajisten rozkladem pyrilu, vyskytu jicfh o se na nale­zisti zejmena v sousednich rrugmatitizovanych amfibolitech, vytvarejicich proplastkyv rule.

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