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Veselý výlet de 40

Date post: 31-Mar-2016
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G R A T I S RIESENGEBIRGE / 40 Seite 2 – 3 4 – 6 8 – 11 12 – 13 Mittelblatt 16 – 17 7, 18 – 19 20 – 21 23 24 – 25 26 – 27 Galerie, Informationszentrum und Pension Veselý výlet Horní Maršov Pec pod Sněžkou Malá Úpa Riesengebirgskarte Janské Lázně Empfehlenswerte Dienstleistungen Žacléř Service für Baudenbesitzer Nationalpark Riesengebirge Historisches Adressbuch „EIN LUSTIGER AUSFLUG” SOMMER 2013 Im Jahre 1901 hat der Trautenauer Fotograf Adolf Lehmann hiesige Bergler vor seiner Plattenkamera auf Holzstativ aufgestellt, um ein eindrucksvolles Werbefoto von Wenzel Hintners Gastwirtschaft auf den Leischnerbauden zu schießen. Der einzige Fremde auf dem Foto ist der Junge in Wanderkluft mit Strohhut und Wanderstock, der sicher eine ganz andere Kindheit hatte, als der Bursche, der gerade Essvorräte und eine Wasserkanne aus Groß- Aupa hierher geschleppt hat. Ein paar Jahre später schleppt auch er eine Holzkraxe mit einem 100 kg schweren Bierfass zur Schneekoppe, genauso wie der Koppenträger, der hier zur Böhmischen Baude keucht. Bei einem sommerlichen Besuch von Růžohorky findet man hier einen Gebirgsbauern- hof und in der Berghütte auf dem Foto mit dem heutigen Namen Děčínská bouda eine interessante Einkehrmöglichkeit mit gediegener Küche und Be- dienung in schlichter Riesengebirgstracht vor. Hier führt der neu eröffnete ‚Koppenträgerweg‘ aus Velká Úpa zur Schneekoppe vorüber, auf dem man man sich selbst einmal als Koppenträger mit Holzkraxe versuchen kann. Auf den folgenden Seiten begleiten wir Sie an weitere interessante Orte in unse- ren Bergen...
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Page 1: Veselý výlet de 40

GRATIS

RIESENGEBIRGE / 40

Seite2 – 34 – 6

8 – 1112 – 13

Mittelblatt16 – 17

7, 18 – 1920 – 21

2324 – 2526 – 27

Galerie, Informationszentrumund Pension Veselý výletHorní MaršovPec pod SněžkouMalá ÚpaRiesengebirgskarteJanské LázněEmpfehlenswerte DienstleistungenŽacléřService für BaudenbesitzerNationalpark RiesengebirgeHistorisches Adressbuch

„EIN LUSTIGER AUSFLUG” SOMMER 2013

Im Jahre 1901 hat der Trautenauer Fotograf Adolf Lehmann hiesige Bergler vor seiner Plattenkamera auf Holzstativ aufgestellt, um ein eindrucksvolles Werbefoto von Wenzel Hintners Gastwirtschaft auf den Leischnerbauden zu schießen. Der einzige Fremde auf dem Foto ist der Junge in Wanderkluft mit Strohhut und Wanderstock, der sicher eine ganz andere Kindheit hatte, als der Bursche, der gerade Essvorräte und eine Wasserkanne aus Groß-Aupa hierher geschleppt hat. Ein paar Jahre später schleppt auch er eine Holzkraxe mit einem 100 kg schweren Bierfass zur Schneekoppe, genauso wie der Koppenträger, der hier zur Böhmischen Baude keucht. Bei einem sommerlichen Besuch von Růžohorky findet man hier einen Gebirgsbauern-hof und in der Berghütte auf dem Foto mit dem heutigen Namen Děčínská bouda eine interessante Einkehrmöglichkeit mit gediegener Küche und Be-dienung in schlichter Riesengebirgstracht vor. Hier führt der neu eröffnete ‚Koppenträgerweg‘ aus Velká Úpa zur Schneekoppe vorüber, auf dem man man sich selbst einmal als Koppenträger mit Holzkraxe versuchen kann. Auf den folgenden Seiten begleiten wir Sie an weitere interessante Orte in unse-ren Bergen...

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IN DEN VESELý VýLETZU ERLEBNISSEN

Die Burgkammer in der Berthold-Aichelburg-Gedenkstätte in der kleinenWaldburg schließt man sich selbst auf – mit dem Schlüssel

aus dem Info-Zentrum Veselý výlet.

Das Museum Vápenka-Kalkofen in Horní Albeřice erzählt Geschichteund Geschichten aus Albeřice und Lysečiny,

auch Kinder kommen hier nicht zu kurz.

Die Eintrittskarten zur Besichtigung des historischen Bergwerks Kovárna be- kommt man ebenfalls im Infozentrum des Veselý výlet in Pec pod Sněžkou.

Hausgäste der Pension Veselý výlet in Temný Důl können es sich mit der Fami-lie oder mit Freunden in der geräumigen Halle der Pension gemütlich machen.

Noch bis zum 15. Juli ist in der Galerie Veselý výlet in Pec die Gemäldeausstel- lung‚ Von der Schneekoppe inspiriert‘ zu besichtigen.

In beiden Informationszentren des Veselý výlet kann man originelle Andenken an den Aufenthalt im Riesengebirge und hochwertige

Geschenke für Freunde erstehen.

Schon vor einhundertzehn Jahren zog es junge Wanderer zum Fuchsberg/ Liščí hora, die sich hier an der Landschaft unter der Schneekoppe ergötzten. Wie sie damals zieht es auch uns heute immer wieder zu den Kämmen des Riesengebirges, um diese Freude an der Gebirgsnatur zu erleben.

Der Veselý výlet entstand vor 21 Jahren aus dem Bedürfnis heraus, den Besuchern des Riesengebirges unsere Gegend näher vorzustellen und ihnen gleichzeitig interessante und unkonventionelle Programme zu unter-breiten. Wir glauben fest, dass er auch neue Besucher anspricht. Beson-ders schätzen wir die Anerkennung der treuen und langjährigen Gäste des Riesengebirges, die wohl schon zwanzigmal durch den Riesengrund ge-wandert sind und hier dennoch – vielleicht mit ein wenig Inspiration unse-rerseits – neue Winkel und Erlebnisse finden. Manche bedankten sich bei uns für die Tipps zu den unmarkierten Trails (VV 32/2009). So wanderten viele zum ersten Mal im Leben aus dem Löwengrund/ Lví důl in Malá Úpa auf dem Bischofssteig zur Baude Jelenka und kehrten nach dem Aufstieg zur Schneekoppe durch den Messnergrund nach Spálený Mlýn zurück. In Pec machten wir Sie auf den ungewohnten Aufstiegsweg durch den Stumpengrund/ Růžový důl und vorbei an der ‚Prckek-Baude‘ zur Enklave Růžohorky aufmerksam. Orientierungsmäßig schwierig ist nach wie vor die Runde aus Janské Lázně durch den Klausengrund zur Enklave Pardubické boudy, mit Übergang zum Forstberg/ Světlá hora und zu den Blausteinen/Modré kameny. Den beliebten Trail aus Temný Důl durch die Ansiedlung Honzův Potok zur Waldburg Aichelburg haben wir letztendlich doch lieber mit Wegweisern versehen. Genauso wie der Weg durch den Klausengrund wurde auch dieser Weg im unterem Abschnitt vom Juni-Hochwasser völlig zerstört und ist bis auf Weiteres nur coolen Wanderern zu empfehlen. In un-seren Informationszentren sind Dutzende von Riesengebirgskarten zu ha-ben, anspruchsvollen Touristen empfehlen wir jedoch die ausführlicheren Karten der Verlage ROSY und Kartografie HP. Die erfahrenen Kartografen Jiří Rohlík und Jan Prášil zeichneten die beschrieben Trails in die Karten ein und so leben sie nun ihr eigenes Leben. Nur zwei langjährige Leser und wir gestatten uns, sie Freunde des Veselý výlet zu nennen, hielten uns die ‚Zugänglichmachung‘ dieser wenig bekannten Orte vor. Sie wollten wohl, dass sie nur ‚Eingeweihten‘ vorbehalten bleiben aber wir wissen aus ei-gener Erfahrung, dass sich gewöhnlich nur rücksichtsvolle Naturliebhaber an solche Orte aufmachen. Wir hoffen, dass auch die geschützten und wiederhergestellten Kulturerbe-Denkmale und nicht zuletzt auch einzelne Menschenschicksale zum Besuch weniger bekannter Winkel des Riesen-gebirges verlocken. Stoff zu Exkursionen an interessante Orte gibt es in den Informationszentren des Veselý výlet genug, lassen Sie sich z.B. von den ausgestellten vergrößerten historischen Fotografien bekannter und dennoch verwandelter Orte inspirieren. Inspirationen ganz anderer Art sind die Riesengebirgsfotografien von Karel Hník, Jindřich Hradil, Břetislav Ma-rek, Petr Toman und vor allem des Altmeisters Jiří Havel, häufig von Orten, die man nicht selbst besuchen kann. Aber auch die Aquarelle von František Kalenský und die Ölbilder von Lenka Paulů oder Eliška Benýšková fangen die Gebirgslaunen ein.

Die Pension Veselý výlet befindet sich in Temný Důl, umgeben von schönster Gebirgsnatur und vielen Kulturdenkmalen. Unsere Gäste be-sprechen in der Regel auch ihre Programme mit uns, die wir ggf. um weite-re Tipps bereichern. Inspirationsquelle ist schon das historische Haus vol-ler Bilder, Fotografien und Dokumente nicht nur aus dem Riesengebirge. Gut ausgestattete Zimmer, WiFi-Internetanschluss, Sauna, Whirlpool, eine große Halle mit kleiner Küche im modernen Anbau und das reichhaltige Frühstück machen den Urlaub zum Genuss. Die Pension wird gern von Freundesgruppen besucht, denen dann, genauso wie bei Familientreffen, die geräumige Halle zur Verfügung steht. Dank des Verbindungsganges zwischen beiden Gebäuden werden andere Gäste nicht durch Heiterkeit gestört, andererseits stört auch niemand die Feier. Direkt vor dem Haus halten im Sommer Wanderbusse und im Winter Skibusse, Hausgäste dür-fen das ganze Jahr über auch auf unserem Parkplatz vor dem Infozentrum parken. Die Preisliste und Informationen über weitere, mit dem Veselý výlet verbundene Dienstleistungen sind auf unserer Webseite zu finden.

Die Informationszentren mit Souvenirgeschäft des Veselý výlet in Pec pod Sněžkou und in Temný Důl sollen Ihnen den Aufenthalt im Ost- riesengebirge erleichtern und bereichern. Hier bekommt man auch die Schlüssel zur Waldburg Aichelburg sowie zum Museum Vápenka - Kalkofen

in Horní Albeřice geliehen. Außerdem gibt es hier News aus der Region, unentgeltliche Informationsmaterialien, Wanderkarten und -führer für das Riesengebirge und dessen Umgebung, frankierte Ansichtskarten, deut-sche und tschechische Bücher einschl. Kinderbüchern. Für Sammler hal-ten wir touristische Visitenkarten, Marken, Abzeichen, Aufkleber, Wander-stockmarken und sonstige nette Mitbringsel bereit. Vor der Heimfahrt kann man hier originelle Geschenke oder Souvenirs, Bilder, Fotografien, belieb-te Rübezahlfiguren und -marionetten, Sammlersteine, Anhänger sowie an den Riesengebirgsurlaub erinnernde T-Shirts erstehen. Im VV Temný Důl kann man sich die Kopien historischer Riesengebirgsfotografien aus unse-rem umfangreichen Archiv bestellen. Der Veselý výlet hält Geschenkscho-kolade von der Schneekoppe mit künstlerisch gestalteten Verpackungen von verschiedenen Autoren bereit, die man sich auf Facebook ansehen kann. Die tschechische Qualitätsschokolade gibt es in zwei Varianten – als 70-prozentige Bitterschokolade oder als süße Milchschokolade. Sehr beliebt sind auch typisch riesengebirg‘sche Kräuterliköre, Honigwein, Tee-mischungen und Medizinalgetränke. Wir bieten Ihnen die üblichen Infor-mationen, sind Ihnen aber auch gern bei der Programmauswahl und der Unterkunftssuche im Tal unter der Schneekoppe behilflich. Während der gesamten Öffnungszeit ist im Veselý výlet in Pec pod Sněžkou öffentliches Internet zugänglich. Wechselstuben runden das Angebot der Informations-zentren ab. Auf unserer Webseite kann man in älteren Ausgaben des Veselý výlet blättern, übrig gebliebene Druckausgaben liegen im VV in Temný Důl aus.

Bestandteil beider Informationszentren ist die Galerie des Veselý vý-let. Die jeweils aktuellen aber auch vergangenen Ausstellungen sind auf unseren Webseiten präsent. Nach der Ausstellung ‚Von der Schneekoppe inspiriert‘ aus den Sammlungen von František Vambera, Petr Hromátka, des Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí und des Veselý výlet stellen wir in den Tagen des 15. bis 22. Juli 2013 eine Vorschau auf die Ausstellung zur 500-Jahrfeier von Kowary/ Schmiedeberg vor.

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschenkarti-kelgeschäft Veselý výlet in Pec pod Sněžkou, Nr. 196, Tel. 00420 499 736 130. Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pen-sion Veselý výlet in Temný Důl, Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel. 00420 499 874 298. Beide sind täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Verständigung auch auf Deutsch und Englisch möglich. News finden Sie auch auf Facebook-Seiten des Veselý výlet.Die Pension Veselý výlet in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in Zwei- und Dreibettzimmern und Apartments; telefonische Reservie-rung im Infozentrum, Einzelheiten über die Pension finden Sie auf unse-rer Webseite oder wir schicken Ihnen diese auf dem Postweg zu.E-mail: [email protected] www.veselyvylet.cz

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HORNÍ MARŠOV

Die Freiwillige Feuerwehr von Horní Maršov setzte die 140-Jahrfeier ihrer Gründung auf den 1. Juni an. Von den Morgenstunden an regnete es, den-noch kamen viele Leute, um die Feuerwehrtechnik und die Feuerwehrleute bei verschiedenen Eingriffen ‚in Action‘ zu sehen. Zum abendlichen Tanz-vergnügen mit gleich drei Kapellen sowieso. Am Programm nahmen weitere Teile des Integrierten Rettungssystems, vor allem aber Kollegen aus den umliegenden Ortschaften teil. So kamen mit ‚Tatütata‘ die Freiwillige Feuer-wehr aus Pec pod Sněžkou, Špindlerův Mlýn, Svoboda nad Úpou und Mladé Buky mit ihren Top-Löschzügen aber auch Mannschaften aus Trutnov, Žacléř, Malá Úpa, Čistá, Pilníkov und Dolní Kalné mit ihrer Technik. Beson-dere Aufmerksamkeit erregte die Landung eines Rettungshubschraubers, auch die Bergwacht, Rettungsleute und die Polizei waren mit von der Partie. Trotz des immer stärkeren Regens ahnte da noch niemand, dass es nur ein paar Stunden später zum Ernstfall kommt. Das Mitternachtsfeuerwerk – der Höhepunkt der Marschendorfer Feiern – ging spielend in einen gewalti-gen Gewittersturm über. In dieser Nacht und am folgenden Morgen fiel im Riesengebirge extrem viel Wasser vom Himmel, so wurden allein auf dem Schwarzen Berg binnen 24 Stunden 122,6 mm Niederschlag gemessen. Die angeschwollenen Zuflüsse von Aupa und Elbe ergossen sich mit unge-stümer tropischer Wucht in kleinere Täler und verursachten hier Erdrutsche. Schon in der Nacht befreiten Mannschaften der Freiwilligen Feuerwehr verbarrikadierte Brücken, weckten nichts ahnende Leute, organisierten das Umparken von Erdrutschen gefährdeter Pkws, leiteten ausgebrochene Bäche in ihr Bett zurück und pumpten Wasser von überschwemmten Mark-plätzen. Und die Polizei sperrte die Hauptstraße. Feuerwehrleute suchten im geschwollenen Lysečinský-Bach einen verletzten Baudler, den die Fluten samt einem Stück Wiese weggeschwemmt hatte, als er seine Ziege retten wollte. Man fand ihn ein paar hundert Meter tiefer, nach der ersten Notbe-handlung flog ihn der Medicopter geradewegs ins Krankenhaus. Zuerst die Feuerwehr aus Maršov und später auch die aus Pec pumpten Wasser auch aus dem überfluteten Gebäude des Veselý výlet in Temný Důl, wodurch die Schäden in der Redaktion und im Archiv der Saisonzeitschrift gering ge-halten werden konnten. Allerdings verspätet sich hierdurch die diesjährige Ausgabe um eine Woche. Die Situation in den umliegenden Ortschaften war nicht weniger dramatisch. Eine eindrucksvollere Erinnerung an die 140-jäh-rige Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr von Maršov wäre kaum denkbar ge-wesen.

Zum Teil auf Initiative der Monarchie, vor allem aber infolge der Prägung der bürgerlichen Gesellschaft als Träger des Fortschritts in der 2. Hälfte des 19. Jhd. entstanden außer Sport-, Musik-, Wander-, Heimat- und zahlrei-chen anderen Vereinen auch Feuerwehrvereine. In Maršendorf/ H. Maršov gründeten ehrenwerte Bürger anno 1873 eine uniformierte Feuerwehr-mannschaft mit Handpumpe, im damals eigenständigen Albendorf/ Albeřice 1882 und in Kolbendorf/ Lysečiny ein Jahr später. Auch Dunkeltal/ Temný Důl hatte seine eigene Feuerwehr. Ihren größten Brandeinsatz erlebte die

Freiwillige Feuerwehr von Marschendorf in der Nacht vom 16. zum 17. Mai 1887, als nach einem Blitzschlag die Leinenspinnerei in Flammen aufging. Mit der damaligen Ausrüstung waren sie recht hilflos. Eine ‚Feuerprobe‘ ganz anderer Art war das Hochwasser vom 29. zum 30. Juli 1897. Den da-maligen Rettungseinsatz der Freiwilligen Feuerwehr leitete der Gemeinderat und Brauer der Marschendorfer Brauerei Josef Hanke. Oberster Komman-dant der ‚Einsatztruppe‘ war damals der Kaufmann und Bürgermeister von Marschendorf IV. Johann Pfluger. Auch deshalb fand die Fr. Feuerwehr bei Sitzungen des Gemeinderates schnell Gehör. Ratsherr war bis 1909 auch das Gründungsmitglied der Feuerwehr, der Gastwirt und Fleischermeister August Jarski aus der Kolbendorfer Straße 12. Er starb hochverehrt als letz-tes Gründungsmitglied im April des Jahres 1935. Nach Josef Hanke über-nahm 1910 der Angestellte der Marschendorfer Sparkasse Josef Möldner die Leitung der Feuerwehrmannschaft, dessen Vater Karl auf dem ersten Gruppenfoto von 1875 vorn rechts zu sehen ist. Dessen Nachfolger Franz Brunecker stand vor der Riesenaufgabe, die Truppe mit einer Benzin-Hoch-druckspritze auszustatten. Marschendorf erhielt sie erst 1927, nach nach riesigen Anstrengungen und unter Beihilfe zahlreicher Sponsoren. Vom Be-schaffungspreis von 36 000 Kronen hatten Maršov III. und IV. nur 7 000 zu berappen, weitere tausende Kronen steuerten die hiesige Brandversiche-rung, das Kreisamt, Rudolf Czernin-Morzin für die Herrschaft Marschendorf und der staatliche Feuerwehrfonds bei. Beträge in Höhe von Hunderten Kronen steuerten angestammte Firmen wie z.B. die Holzschleiferei Dix, die Spinnerei Kluge und die Papierfabrik Eichmann, Kaufmann Gottstein, die Brauereien in Trutnov und Rudník aber auch einzelne Landwirte bei. Den nicht unerheblichen Rest entrichtete die Glockengießerei Herold aus Ko-motau, bei der die Pfarrgemeinde Marschendorf vier Jahre zuvor neue Glo-cken bestellt hatte.

Das beim Umbau der Brauerei zusammen mit dem ersten Hotel im Tal von Berthold Aichelburg gegründete erste Marschendorfer Kino barg schon seit 1856 einen Festsaal. Im 2. Weltkrieg gab es nur wenige Kinobesucher, deshalb teilte man Helena Müller und Klaus Richter, zwei Augenzeugen der allerletzten Kinovorstellung zufolge, den Hauptsaal in zwei Hälften, um Heiz-kosten zu sparen. Die Vorführkabine wurde provisorisch in einen Holzanbau verlegt. Am schicksalhaften Abend des 21. Oktober 1942 wärmte sich der frierende Vorführer die Kabine provisorisch etwas auf. Nach der Vorstellung fingen die Zelluloidfilme Feuer und von ihnen der ganze Saal. Die meisten Feuerwehrleute waren an der Front - zeitgenössischen Fotos nach zu urtei-len, kämpften vor allem Veteranen mit dem Feuer. Der einzigartige Dachstuhl der Mälzerei brannte ebenso ab, wie das ganze Hotel Brauhof. Nur das bis heute verfallende Sudhaus und der Verwaltungsteil des Gebäudes konnten gerettet werden. Seither hat die Gemeinde keinen Festsaal mehr.

Schon im Herbst 1945 stellten die verbliebenen Alteingesessenen und Neuansiedler eine neue Freiwillige Feuerwehr auf die Beine. Die Ausrüstung war dürftig, die geerbte transportable Benzin-Spritze wurde in einem gro-

ßen, von den Amis zurückgelassenen Dodge-Krankenwagen transportiert. Als zum Beispiel Ende der 60er Jahre bei klirrendem Frost die Lagerräu-me gleich neben dem neuen Spritzenhaus brannten, versagten die Sprit-zen kläglich. Nach dem Umbau des Spritzenhauses im Jahre 1973 bekam sie endlich einen Tankwagen auf dem Fahrgestell eines sowjetischen ZIL. Er war zwar etwas langsam, dafür kam er mit jedem Gelände zurecht. Der Tankwagen auf dem Fahrgestellt eines Škoda 706 vom Anfang der 60er Jahre dient bis heute seinem Zweck, trotz seines gründlichen Umbaus von 2006 ist er jedoch schon längst ein ein Veteran. 48 Jahre lang leite-te Adolf Semerák die Feuerwehrmannschaft. Als Brandschutzbeauftragter der Bergbauden war er überall als Ada Minimax bekannt. 1993 heiratete der Berufsfeuerwehrmann Ladislav Licek in Maršov ein. In systematischer Jugendarbeit stellte er eine der besten Mannschaften der Freiwilligen Feu-erwehr in der ganzen Region auf die Beine. Symbol der Wandlung der Feu-erwehr, die in totalitären Zeiten noch in Reih und Glied zum Wahllokal mar-schierte, zur modernen selbstbewussten Freiwilligen Feuerwehr von Horní Maršov ist die Bekennung zu ihren Begründern aus dem Jahre 1873 und die Wiederverwendung des alten Feuerwehrbanners mit der Losung ‚Gott zur Ehre, dem Nächsten zur Hilfe, der Gemeinde und Heimat zum Ruhme‘. Láďa Licek gelang es, außer Veteranen auch junge Burschen und Mädchen mit dem notwendigen Elan und entsprechenden Fähigkeiten zur Absolvierung der notwendigen Kurse und Tests in die Eingreiftruppe einzugliedern. Aus diesen ca. 30 jungen Freiwilligen ging auch der heutige Kommandant der Feuerwehrmannschaft Tadeáš Hlinka hervor, der mit kühlem Kopf die Ret-tungsarbeiten bei den Juni-Überschwemmungen leitete. Ältestes Mitglied der Feuerwehrmannschaft ist Zdeněk Jošt mit seinen 51 Jahren Erfahrung als Feuerwehrmann und Bürgermeister, einer der jüngste ist Josef Kaván.

Die Marschendorfer Feuerwehr hat aber ein Problem. Und mit ihnen auch tausende Einwohner und Besucher des Ostriesengebirges, für deren Si-cherheit sie bei Bränden, Verkehrsunfällen und immer häufiger auch bei Na-turkatastrophen sorgen. Genauso wie ihren Vorgängern vor 90 Jahren fehlt es ihr an moderner Löschtechnik. Auch sie riefen eine öffentliche Sammlung aus (www.hasicihornimarsov.cz), aber es klar, dass zum Kauf eines neuen Löschzuges nicht nur die Hilfe der Gemeinde, des Staates aber auch der verantwortlichen Region Hradec Králové vonnöten ist. Diese hält sich bis-her dezent zurück. Zum letzten ernsthaften Brand in der Pension Klárka in Pomezní Boudy im Januar 2013 brach die Marschendorfer Feuerwehr wie gewohnt nach 5 Minuten auf. Hinter Spálený Mlýn wurde ihr betagtes Feu-erwehrauto vom Löschzug aus Pec pod Sněžkou überholt. Dabei ging es keinesfalls um ein internes Feuerwehrrennen, sondern um Menschenleben und das Vermögen der Bürger. Wenn die Feuerwehrmannschaft aus Maršov endlich die notwendige Ausrüstung erhält, dann fühlen wir uns auch im Ve-selý výlet ein bisschen sicherer.

Erst im Sommer 2001 machten die Feuerwehrleute vor dem Marschendorfer Schloss ein weiteres Mannschaftsfoto, diesmal in Farbe.Ihre Vorfahren bekamen 1927 eine Hochdruckspritze, die heutigen warten geduldig auf ein neues Feuerwehrauto.

1875, zwei Jahre nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Marschendorf ließen sich ihre 17 Gründer ablichten.August Jarski, der mit dem größten Vollbart, stand damals ganz hinten.

Bei der 60-Jahrfeier am 23. Juli 1933 wurde er vor Hunderten von anwesenden Gästen mit einer Verdienstmedaille dekoriert - als letzter lebender Gründer.

TREFFEN DER ALTEINGESESSENENUND MARScHENDORFER KIRMESSehr geehrte Landsleute aus Maršov, Albeřice, Lysečiny, Suchý Důl, Temný Důl und weiteren Orten im oberen Aupatal, im Namen der Gemeinde Horní Maršov gestatte ich mir, Sie herzlich zu einem Treffen der einstigen und heu-tigen Einwohner einzuladen, das am Freitag, dem 16. August um 18 Uhr in der Schule in Horní Maršov stattfindet. Schon im Jahre 1994 fand in der damals neuen Schule solch ein Treffen mit mehr als einhundert Landsleuten statt, das uns noch allen in guter Erinnerung ist. Anlässlich der Marschendorfer Kirmes und des Festes Mariä Himmelfahrt findet am Samstag, dem 17. August 2013 ein weiteres traditionelles Programm statt, mit Gottesdienst um 9 Uhr in der Neuen Kirche, also vor der Eröffnung des ganztägigen Kirmesfestes auf dem Berthold-Platz. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie mit Ihren Kindern und En-keln nach Marschendorf kämen, um ihnen Gelegenheit zu geben, den Heimatort ihrer Vorfahren kennen zu lernen. Teil des Abendprogrammes ist die Vorführung historischer Fotografien mit dem früheren Aussehen des Aupatals, so wie es unsere Vorfahren durch ihre fleißige Arbeit geschaffen haben. Wir wissen Ihr Interesse an der alten Heimat sehr zu schätzen und würden uns freuen, Sie auch gern persönlich kennen zu lernen. Nicht zuletzt begegnen Sie hier sicher auch vielen Bekannten und Freunden. Wir bitten Sie, unsere Einladung auch weite-ren, aus Marschendorf und Umgebung stammenden Menschen zu übermitteln. Ich bedanke mich und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Ing. Pavel Mrázek, Bürgermeister.

Programm der Marschendorfer Kirmes 2013Freitag, 16. 8. um 15.00 Uhr – Besichtigung der Pfarre nach ihrer Rekonstruk-tion18.00 Uhr – Treffen der Landsleute aus Marschendorfer und Umgebung nach 20 Jahren in der SchuleSamstag, 17. 8. um 9.00 Uhr – Gottesdienst mit Pater Jan Rybář zu Mariä Him-melfahrt in der Neuen Kircheab 11.00 Uhr bis in die Nacht hinein – Budenverkauf von Handwerksprodukten, Imbissbuben und Kirmesattraktionen um 11 Uhr – Feierliche Eröffnung, Festrede des Bürgermeisters und Begrüßung der Anwesenden, Auftritt ‚männl. Majoretten‘ aus Vrchlabí11.30 Uhr – Marschendorfer Geschichte in Darbietung hiesiger Einwohner 12.30 Uhr – Gesangsensemble Chorea Corcontica aus Trutnov13.30 Uhr – Marionettentheater Elf aus Prag mit der Vorstellung ‚Der gestiefelte Kater‘ 14.30 Uhr – Swing Sextett aus Náchod mit Eva Emingerova aus Prag15.30 Uhr – Marionettentheater Elf aus Prag mit der Vorstellung ‚Der kleine Schwimmer‘16.30 Uhr – Countryband Casaband mit Jiří Odvárka wie vor zehn Jahren18.00 Uhr – Pop-Rock-Kapelle Sabrage aus Hradec Králové20.00 Uhr – Ska-Kapelle Tleskač aus Plzeň22.00 Uhr – Punk-Rock-Kapelle Werglův Pjos aus Moravská Třebová 23.30 Uhr Rockkapelle Overcome aus Maršov www.hornimarsov.cz

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BERGBAUERNHOF RůŽOHORKy

Das Foto auf der Titelseite aus dem Archiv des Veselý výlet ist nicht zufällig gewählt, denn wir wollten Sie genauso in den ersten Gasthof hoch über Pec einladen, wie dies der Fotograf Adolf Lehmann schon vor 120 Jahren tat. Zur damaligen Sommerbaude kam eine Veranda hinzu und hinten neue Ställe aber ansonsten hat sich nicht viel verändert. Auch der heutige Bergbauer und Gastwirt hält hier Rinder und seine Frau kümmert sich mit ein paar hübschen Gehilfinnen um die Besu-cher, die zum Gipfel der Schneekoppe am Horizont unterwegs sind.

MARScHENDORFER PFARRHAUSUMwELTZENTRUM DOTEK

Genau vor dreihundert Jahren wurde die Marschendorfer Pfarre das erste Mal urkundlich erwähnt. Wir sind froh, dass das ehrwürdige Barockhaus nach Jahren des Verfalls gerade zu seinem Jubiläum wieder ins Leben der Gemein-de zurückkehrt. Das einstige ‚arme Mädchen‘, wie Pfarrer Franz Zwinger sein Domizil anno 1840 beschrieb, mauserte sich zum modernen Bildungszentrum und wie wir hoffen, auch zu einem neuen Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Riesengebirge. Das Marschendorfer Pfarrhaus - Umweltzentrum DOTEK ist die gelungene Verbindung aus einem geretteten Kulturdenkmal und modernem Betrieb mittels umweltfreundlicher Technologien. Die genaue Gründungszeit der Pfarre ist unbekannt aber offensichtlich wurde sie zusam-men mit der benachbarten Kirche Mariä Himmelfahrt erbaut. In den Annalen des Marschendorfer Lehrers Simon Weiner, der 25 Jahre lang, bis 1628 in Marschendorf wirkte, ist zu lesen „wie man anno 1550 begann, Marschendorf wiederzuerbauen“. Die erste, eine Holzkirche wurde 1568 geweiht. Erst „im Jahre 1605 wurde in drei Jahren eine Steinkirche erbaut“. Da stand sicher schon eine Pfarre nebenan, nur weiß man nicht, wie sie wohl aussah. Der erste schriftliche Vermerk stammt vom 22. August 1713 vom damaligen Pfar-rer Ondřej Josef, der sich über den miserablen Zustand seiner Marschendor-fer Behausung beschwert. Aus der Baubewilligung des Bistums Königgrätz vom 7. Juli 1740 erfährt man: „Die unglücklich bei einem Brand abgebrannte Marschendorfer Pfarre kann wiedererrichtet werden, die notwendigen Kosten dürfen aus Kirchengeldern beglichen werden, allerdings unter Belassung der Kirchen-Aussteuer.“ Aus diesem Bericht sowie aus unserer bauhistorischen Erforschung schlussfolgern wir, dass der ältere, südliche Flügel der Pfarre in den Jahren 1740 bis 1743 sein heutiges Aussehen erhielt. Bei einer bisher nicht datierten Erweiterung kam der Nordflügel mit neuem Hauptportal und Treppenhaus in den ersten Stock und zum Dachgeschoss hinzu. Das ur-sprünglich verblendete Treppenhaus blieb erstaunlich gut bewahrt und stellt nach der erfolgten Renovierung ein interessantes Bauelement dar. Auf einer Vedute von Jan Venuto aus dem Jahre 1821 sind Pfarrhaus und Wirtschaftshof bereits in heutiger Form abgebildet. Pfarrer Josef Maria Kopp setzte einige Jahre vor seinem Tode im Jahre 1870 einen neuen Ofen auf und neue Türen und Fenster ein und reparierte und tünchte die Scheune. 1844 ließ er das verfallene Schutzdach mit Wasserzufluss abreißen und führte das Wasser statt dessen in einer Sandsteinrinne ins Pfarrhaus. 1942 kam der Administrator Franz Houstek ins Pfarrhaus und brachte im Pfarrbuch sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, wie wenig aus der Geschichte des Hauses bekannt sei. Auch beschreibt er das morsche Dach der Pfarre, sodass es sogar in die Zimmer regne, die Fenster schlössen schlecht und drohten herauszufallen. Gleichzei-tig befürchtet er aber Probleme bei der Reparatur des Hauses, weil es unter Denkmalschutz stehe. Vor Beginn der Sanierung erstellte der Architekturken-ner Jiří Škabrada ein bauhistorisches Gutachten und besonders die bewahr-ten, verschiedenartigen Barock- und klassizistischen Fenster erregten seine Aufmerksamkeit. In den 60er Jahren bekam die Pfarre einen neuen Dachstuhl und ein Blechdach. Nun regnete es zwar nicht mehr ein aber die angegriffene Statik, die Feuchtigkeit und später auch die Schließung des Großteils des Hau-ses ließen es weiter verfallen.

Im Jahre 2002 kaufte das Umwelterziehungszentrum SEVER die Pfarre und gab ihr den Namen DOTEK (Berührung) – Haus zur Wiederbelebung von Traditionen, Umwelt und Kultur. Und es begann die gesteckten Ziele zu ver-wirklichen – das Pfarrhaus zu sanieren und hier auf die Erneuerung der Be-ziehungen der Menschen zur Landschaft und zur Natur sowie auf die Bewah-rung von Kulturerbe hinzuarbeiten und auf ein nachhaltiges Leben abzielende Fertigkeiten zu fördern und zu verbreiten. Sowohl die Region Hradec Králové, als auch das tsch. Kultusministerium steuerten finanzielle Mittel bei, aber zu einem echten Umbruch kam es erst 2009 durch Gelder aus der EU, konkret aus dem Operationsprogramm ‚Umwelt‘. Mithilfe des Staatl. Umweltfonds ge-wann das Zentrum SEVER 26 Millionen Kronen Fördermittel zur Reparatur und Sanierung, inklusive eines eigenen Beitrags in Höhe von 10 Prozent und der Unterstützung durch die Region Hradec Králové. Nur dank dieser Mittel konn-te die Unternehmervereinigung der Bau und Ingenieurfirma Klimeš zusammen mit der Firma Labit aus Vrchlabí, einem Lieferanten moderner Heiz- und Luft-technikanlagen, das Projekt DOTEK in Angriff nehmen. Die Verbesserung der Energiebilanz unter Bewahrung der historischen Züge des Hauses war dabei ein wichtiger Punkt der Vergabe. Die moderne Technologie zur Beheizung und Wärmerückgewinnung ist genauso wie die neuen Toiletten im neuen Anbau an der Westwand des Gebäudes untergebracht. Das Dachgeschoss hat eine Wärmedämmung aus einer dicken Hanfschicht, die Blecheindeckung des Daches ersetzte herkömmlicher gespaltener Schindel. Vor Anbringung der Fassadendämmung mittels Mineralwatte wurden sämtliche Fenster, die Sand-steinlaibung der Tür und auch der Holzsims so vorgesetzt, dass sie mit der neuen Fassade fluchten, um den ursprünglichen Anblick des Barockgebäu-des nicht zu schmälern. Um die Statik zu verbessern, wurde das Fundament gefestigt und das ganze Gebäude mittels Zugankern stabilisiert. Neue zehn Meter lange Balken im Dachstuhl ersetzten das bestehende Gebinde. Im gan-zen Haus findet man keine einzige Kachel, ja sogar der Putz in den neuen Räumen ist aus Naturlehm. Durch die anspruchsvolle Restaurierung der unter Farbschichten verborgenen, ursprünglichen dekorativen Malereien und des Innenputzes strahlen der repräsentative Bischofssaal, Bibliothek, Pfarrzimmer und Gänge in neuer Schönheit.

Durch die Rekonstruktion veränderte sich die Verwendung der einzelnen Teile des Pfarrgeländes. Das Wirtschaftsobjekt der ehemaligen Ställe birgt nun die Rezeption und ein Infozentrum und das Umfeld für die Lektoren und Beschäftigten; im Dachgeschoss mit hübsch bewahrtem altem Dachstuhl gibt es statt Heu nun einen Klubraum. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes fanden ein Speiseraum mit neuer Küche, ein großer Vortragsraum, eine historische ‚Schwarze Küche‘ und praktische Werkstätten Platz. Im ersten Stock befinden sich der schönste Bischofssaal, eine Bibliothek, Büroräume und Gästezim-mer. Das gesamt Dachgeschoss dient Unterkunftszwecken. Im Garten des Pfarrhauses entstanden auch ein kleiner Kinderspielplatz und ein einzigartig entworfener und ausgeführter hölzerner Unterrichtsraum, der sich schnell zur Konzert- oder Theaterbühne mausert. Ab September 2013 bietet DOTEK seine stilvollen Räumlichkeiten ganzjährig zur Veranstaltung bildender, gesell-schaftlicher und kultureller Events, Unterkunft mit 27 Betten in 7 verschie-den großen Zimmern und Apartments, Beköstigung im eigenen Speisesaal, zumeist in Bio-Qualität und unter Verwendung lokaler Produkte. Die Anlage verfügt über das entsprechende Umfeld zur Veranstaltung von Seminaren für Erwachsene oder Unterrichtsprogramme für Schulen. Das Besucherzentrum ist ab dem 1. September täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, nach vorheriger Absprache auch zu anderen Zeiten. Zu besichtigen gibt es die restaurierten Barockräume der Pfarre mit entstehender interaktiver Ausstellung ‚Pfarrhaus zum Anfassen‘, die benachbarte Renaissancekirche, den ältesten Baum im Ostriesengebirge und den jüngsten Kohlenmeiler des Riesengebirges, überall auf dem Areal bekommt man Haustiere oder ursprüngliche Arten von Obstge-hölzen zu sehen.

DOTEK – Haus zur Wiederbelebung von Traditionen, Umwelt und Kultur in Horní Maršov, Horská ulice Nr. 175, PLZ 542 26, Aufenthaltsbuchung an der Adresse: [email protected], Tel. 00420 739 203 205. Ausführliche Informationen über die Preise der Dienstleistungen – siehe www.sever.ekologickavychova.cz, Rubrik Ekocentrum DOTEK.

Die ‚Děčinská bouda‘ mit Gasthof und Bergfarm halten wir für die interessantes-te Dienstleistung von heute auf den Kämmen des Riesengebirges. Radka und David Mlejnek, die aus der Gegend unter der Schneekoppe stammen, began-nen 1997 in der Berghütte Danielka bei den Hoferbauden zu wirtschaften. Neun Jahre später schoben sie sich am Koppenträgerweg noch ein Stück näher zur Schneekoppe. Sie brachten Pferde für die Arbeit im Wald, vier Kühe, Jun-gvieh nach Růžohorky/ Leischnerbauden mit und heute weiden hier auch 25 Schafe. Den Sommer über grasen 20 die Wiesen bei den gegenüberliegenden Gr. Tippelbauden ab, fünf blieben bei der Baude. David kümmert sich hier in 1280 Meter Meereshöhe um den höchstgelegenen, ganzjährig bewirtschafte-ten Bauernhof im Riesengebirge und möglicherweise in ganz Tschechien. Wer hier auf dem Rosenberg an der oberen Waldgrenze schon einmal einen kalten Wintertag mit seinen eisigen Winden vom Brunnberg und aus dem Riesengrund erlebt hat, zieht den Hut vor der Ausdauer des Landwirtes. Zwei Rinder erwarb er noch auf der Danielka von den nahen Janabauden und zwar vom letzten tra-ditionellen Landwirt Friedrich Kneifel. „Wenn du Pferde und Kühe hast, dann bist du ein Landwirt“, schmunzelte damals der alte Bergbauer. Kneifels Kuh Pe-pina starb mit beachtlichen 21 Jahren, kein Wunder bei der Ruhe hier oben. Die jüngere Andula weidet auch heuer hier. Nur schade, dass Friedrich Kneifel die Renaissance der Viehwirtschaft auf der Růhohorka nicht mehr miterleben konnte, aber sein Schwiegersohn, der bekannte Förster Josef Tylš, geht hier ein und aus. David Mlejnek kümmert sich ums Vieh, bereitet das Futter vor, erntet und düngt die Wiesen, steckt Weidezäune um und beim Umtreiben der Scha-fe stehen ihm ein Border Collie und ein kaukasischer Hirtenhund zur Seite. Im Sommer arbeitet er im Wald als Forstarbeiter und bereitet für die Baude einen Riesenhaufen Brennholz vor. Zusammen mit der KRNAP-Verwaltung bewahrt er die Wiesenenklaven durch Säuberung von Anflug. Er melkt auch die Kuh aber die weitere Verarbeitung der Milch zu Käse, Joghurt und Quark überlässt er den Mädels im Gasthof.

Radka Mlejnková kümmert sich mit Tochter Radka um die Saisongehilfin-nen, um den Gasthof und die Gästezimmer. Allen zusammen gelang es, auf der Děčínská bouda die uralte Tradition der Baudenwirtschaft mit Viehhaltung und touristischen Dienstleistungen wiederzubeleben. Das hübsche Ambiente des alten Holzhauses, die Originalität und Qualität der Küche und die freundliche Bedienung in Riesengebirgstracht erfreut wohl jeden Besucher. Zweimal in der Woche zieht der Duft von frischem hausgebackenem Brot, Osterbrot und Grie-benstullen durch das Haus. Die hiesige Riesengebirgsküche baut auf Qualitäts-fleisch, vor allem aus eigener Zucht, Kartoffeln, Kraut aus Vysoké, Heidelbeeren und würzige Kräuter. Denn hier auf dem Rosenberg wächst nicht nur ursprüng-

licher Liebstöckel, sondern auch Minze. Die rotblättrige bekam Radka unlängst von Kneifels Enkelin Renata. Wie eh und je in den Bergen - Grund ist eine deftige Suppe, z.B. eine Steinpilzsuppe, Kohlrübensuppe, die weiße Pilzsuppe Kulajda, immer aber Riesengebirgssauersuppe. Wer nur auf einen leichten Imbiss aus ist, bestellt am besten einen echten Gebirgshappen – eine Scheibe Brot mit hausgemachtem oder gewürztem Quark, Buchweizen-Palatschinken mit Gar-nierung und guter Sahne oder eine Riesenschnitte mit Griebenschmalz, Zwiebel und Knoblauch. Radka Mlejnková kocht nach bewährten Rezepten aus alten Riesengebirgskochbüchern. So kocht sie eine Rindfleischspezialität wie im 18. Jhd. in Brotsoße, dazu gibt’s Stampfkartoffeln. Schweinebraten wiederum spickt sie mit Backpflaumen. Saisonal wählt man dazu Hefeknödel mit Brom-beeren, Aprikosen, Erdbeeren oder Heidelbeeren, entweder nur ein Stück oder eine Kostprobe von allen. Den Tee mit verschiedenem Aroma bekommt man in hübschen Häferln, wer will auch mit Honig. Dem beliebten Apfelmost gibt man Zimt und Apfelstückchen bei, Himbeersaft wiederum heiße Himbeeren. Neben traditioneller Himbeerlimo gibt es auch tschechische Kofola und alle Sorten des Riesengebirgsbieres Krakonoš. Die meisten trinken ein 12er Hefebier, andere wiederum ein Mischbier aus dunklem und hellem Bier, man bekommt aber auch ein echtes Riesengebirgsradler. Eine Spezialität des Berghofs - und dies nicht nur für Hausgäste - ist ein großer Bottich mit heißem Wasser und Beimischung von Salz und Kräutern. Je nach der Außentemperatur heizt ihn der Landwirt bis zu zwei Tage lang mit Holzscheiten auf, bis das Wasser angenehme 38 bis 42oC hat. Mitten im klirrenden Frost hielten manche Besucher auch bis zu vier Stun-den bis zum Hals im heißen Wasser aus. Hausgästen der Růžohorky bringt man auch im Winter das Gepäck per Schneeraupe aus Velká Úpa hierher oder holt es von der Bergstation der Seilbahn Portášky und in wenigen Monaten auch von der Zwischenstation der Seilbahn zur Schneekoppe ab. Auch dank der Unter-stützung der Stadt Pec pod Sněžkou darf Davit Mlejnek winters regelmäßig mit der Schneeraupe die gesamte Strecke des Hauptkammes von der Baude Jana bis zur Zwischenstation am Rosenberg befahren. Dies kommt namentlich Ski-langläufern und Rodlern und in letzter Zeit auch immer häufiger Skibergsteigern gelegen. Die Děčinská bouda ist eine echte Herausforderung für alle Besucher des Gebiets um die Schneekoppe, namentlich für alle echten Bergfreunde. Sie hat das ganze Jahr über geöffnet, also auch im November und April, denn der Landwirt kann sein Vieh ja nicht allein lassen. Bergbauernhof Růžohorky – Děčínská bouda in Pec pod Sněžkou, Velká Úpa Nr. 181, PLZ 542 21, betrieben von Radka und David Mlejnek mit Familie, Tel. 00420 733 557 999, E-Mail: [email protected], www.ceskehory.cz/decinskabouda. Man spricht auch deutsch.

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PEc POD SNĚŽKOU

Bis April 2014 verkehrt keine Seilbahn zur Schneekoppe. Den ganzen Sommer über wird man verfolgen können, wie die neuen Seilbahnstatio-nen in Pec, auf dem Rosenberg und auf dem Gipfel wachsen. Dass die Füße der Stahlmasten am oberen Abschnitt betoniert und die Masten auf-gerichtet werden, merkt man am Betrieb des großen Hubschraubers MI-8. Die Besucherzahlen auf dem höchsten Berg Tschechiens beeinflusst das wenig, denn wie schon im vergangenen Jahr kommen die meisten der ca.

8 000 Besucher ohnehin von der polnischen Seite. Nutzen Sie die Zeit ‚ohne Seilbahn‘ doch dazu, einen weniger bekannten Weg aus Velká Úpa kennen zu lernen. Auch auf den beliebten Routen des Veselý výlet muss man hin und wieder ein Stück Asphaltweg in Kauf nehmen, aber meistens wandert man auf echten Bergsteigen.

Auf den Spuren der KoppenträgerDie Seilbahnfahrt nach Portášky ist derzeit die bequemste Art zur Schnee-koppe zu gelangen. Von den insgesamt 900 Metern Höhenunterschied erspart sie die 350 steilsten Meter. Auch deshalb wählen die meisten der tschechischen Teilnehmer der St. Laurentiuswallfahrt am 10. August, die offiziellen Gäste nicht ausgeschlossen, den Antritt in Velká Úpa. Wer auf die Seilbahn verzichtet, findet hier einen neuen Aufstiegsweg vor. Petr Kobr, der Betreiber der ‚Bergträgerschenke‘ (Hospoda horských nosičů) an der Talstation der Seilbahn Portášky schuf zusammen mit seinem Kolle-gen von der Bergwacht Hais den sog. ‚Koppenträgerweg‘ zur Schneekop-pe. Mit der Unterstützung der Stadt Pec pod Sněžkou sorgten sie für die Säuberung eines an zahlreichen Stellen längst verwucherten Steiges und statteten ihn mit Wegweisern, Informationstafeln und Raststellen aus, auch der Veselý výlet beteiligte sich daran. Um Ihren Aufstieg aus Velká Úpa auf dem Weg, auf dem die Koppenträger achtzig Jahre lang die Böhmische Baude auf der Schneekoppe versorgten, zu einem authentischen Erlebnis zu machen, sollten Sie sich dazu im Gasthof ‚Hospoda horských nosičů‘ eine hölzerne Kraxe ausleihen. Bei Petra Kobra (603 475 107) kann man die Anzahl der gewünschten Kraxen und den Ausleihtermin vereinbaren. Rechnen Sie mit einer geringen Leihgebühr und Pfand, die Kraxen müssen nach Velká Úpa zurückgebracht werden. In der Hauptsaison (Juli, August) ist die ‚Bergträgerschenke’ tagtäglich geöffnet, im Frühling und Herbst je-weils donnerstags bis sonntags. Die Last vereinbart man an Ort und Stelle, wenn nichts zum Hinauftragen zur Tschechischen Poststelle da ist, ver-langen Sie wenigstens eine volle Wasserflasche. Erst mit Last lernt man dieses alte Gewerbe so richtig kennen. Antonín Missberger baute nach historischem Vorbild zehn Kraxen für willige Touristen. Interessant ist, dass die Missberger aus Marschendorf anno 1785 eine der acht ‚Almhütten‘ bei den Leischnerbauden/ Růžohorky besaßen und ihre Vorräte auch per Kraxe hier her schleppen mussten. Der ‚Koppenträgerweg‘ führt von der Talstation der Portášky-Seilbahn, vorbei an der Pension Modřín, auf einem alten begradigten Steig in fünf Serpentinen nach Zadní Výsluní hinauf. Lin-kerhand taucht am Hang die Hütte Silnička auf, die daran erinnert, dass die Koppenträger nicht nur Männer waren. Als der Mann von Albine Mitzinger aus der erwähnten Hütte im ersten Weltkrieg fiel, besserte auch sie ihr kar-ges Einkommen als Koppenträgerin auf. An der Informationstafel Výsluní mit Ausblick auf Velká Úpa befindet sich unter den Sitzbänken auch eine hohe Bank zum Anlehnen der Kraxe. Die Koppenträger rasteten damals an dazu hergerichteten künstlichen und natürlichen Sitzen, um die Kraxe nicht abschultern zu müssen. Über diesen Bänken steht der steilste Teil des Anstiegs bevor. Rechter Hand taucht die in den Wald eingeschnittene Wiesenenklave der Hoferbauden mit der beliebten Piste Portášky auf.

HoferbaudenLetzten Studien und unseren Erkundungen in den Alpendörfern zufolge kam Familie Hofer Ende des 16. Jhd. aus dem Südtirol nach Kleinaupa, höchstwahrscheinlich aus dem Antholzertal, nördlich von Bruneck. Von hier ist es über den Grenzkamm, der seit 1918 politisch den Tirol vom Südtirol trennt, nur einen Katzensprung ins Zillertal. Dieses endet am Inn, unweit der Stadt Schwaz. Und gerade aus dieser Gegend mit ehemaligen Silbergruben und tiefer Holzfällertradition kamen nach 1566 Älpler wie z.B. die Hofer, Berger und Hintner ins Aupatal. Der bekannteste Vertreter der Hofer aus dem Riesengebirge war der herr-schaftliche Förster, Schultheiß und Gastwirt David Hofer, der 1793 den bis heute betriebenen Gasthof ‚Hospoda Na Peci‘ zum Erbbesitz gewann. Sein heutiger Namensvetter David Hofer aus dem Südtirol ist ein Top-Skiläufer. Und der Sieger bei den bekannten Biathlonrennen in Anterselva im Ant-

holzertal heißt gewöhnlich Lukas Hofer. Der berühmteste Südtiroler Hofer war allerdings Andreas Hofer, der Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung gegen die bayerische und französische Besetzung in den napoleonischen Kriegen. Die Hofer aus dem Riesengebirge verließen ihre Heimat schon vor 450 Jahren aber mit Sicherheit haben sie die gleichen Wurzeln wie der berühmte Freiheitskämpfer und die heutigen ausgezeichneten Skiläufer.

Im ältesten Einwohnerverzeichnis von Groß- und Kleinaupa vom 6. Au-gust 1644 werden namentlich drei Hofer erwähnt – Christoph, Georg und Zacharias (siehe auch VV 36/2011). Aus der ersten Häusernummerierung anno 1771 geht hervor, dass sie Hütten auf der Sonnseite/ Výsluní, im Schromma/ Šraml, vor allem aber auf den Hoferbauden bewohnten, wo sie bis heute leben. An ihren Häusern führte der meistbenutzte Weg aus Großaupa zur Schneekoppe vorüber. Kein Wunder, dass gerade sie zu be-kannten Koppenträgern wurden. Neben beweglichen Kulturdenkmalen ist auch das Schrifttum hochinteressant, das an die älteste Geschichte der Gegend unter der Schneekoppe erinnert. Dazu gehören auch die Orts-namen. In Pec pod Sněžkou/ Petzer gründeten und bewirtschafteten die Besiedler zum Beispiel die Wiesenenklaven (Almen) Tippelt-, Richter-, Thamm- und Sagasserbauden. Soweit uns bekannt ist, leben nirgendwo im Riesengebirge Menschen an den Orten, die ihren Namen tragen. Nur auf den Hoferbauden, wo ununterbrochen die Hofer leben. Die höchstge-legene und größte Baude hieß Hoferbaude, obwohl hier mindestens160 Jahre lang Familie Mohorn wirtschaftete. Erst die neuen Besiedler aus dem Javorník-Gebirge benannten im Jahre 1945 die Hoferbaude nach ihrem heimatlichen Berg Portáš – Portášky. In den letzten Jahren taucht jedoch in Verbindung mit der Wiederbelebung der Tradition der Koppenträger im-mer häufiger auch der ursprüngliche Name der Wiesenenklave Hoferbau-den auf. Dazu trug auch der Hofer-Skilift bei, den Walter Hofer im Rahmen von SKIPORT Velká Úpa betreibt. Unterhalb der Bänke und der Informa-tionstafel ‚Hoferbauden‘ ist die Hütte von Helmut Hofer zu sehen (vorher von Robert Hofer). Ein Stück weiter oben, am grasbewachsenen Plateau, erinnert nur noch ein alter Kirschbaum an einen weiteren Koppenträger - Johann Hofer jun. Dessen Vater Johann sen. und Bruder Emil lebten auf den nahen Sagasserbauden. Der ‚Koppenträgerweg‘ taucht nun in den Wald ein. Rechts hinter dem Agrarwall ernteten die Hofer noch vor sechzig Jahren Heu, heute ragt hier hoher Wald auf. An einer Stelle zwischen den Fichten sind die Grundmauern eines Hauses auszumachen, in dem einst auch Vertreter der Familie Hofer lebten. Der Steig überquert zweimal einen Forstweg, bevor er auf den befestigten Wanderweg trifft. Von hier ist es nur noch ein Stück zur Enklave Růžohorky mit seinen beiden Gasthöfen. Hier haben wir die Hälfte des Aufstiegs zur Schneekoppe hinter uns gebracht, der gelb markierte Weg ist wohlbekannt.

wettbewerb der KoppenträgerDen Erzählungen des letzten noch lebenden Koppenträgers Helmut Hofer zufolge (siehe VV 14/1999), der mit seinem Vater Robert bis 1953 Las-ten zur Schneekoppe schleppte 1953, passten sie ihre Dienstleistung den Betriebsbedingungen der Gipfelbauden und die Aufstiegsgeschwindig-keit den Wegbedingungen an. In den Jahren 1875 bis 1945 diente den Besitzern der Preußischen und Böhmischen Baude auf dem Gipfel der Schneekoppe – Friedrich, nach ihm dessen Sohn Emil und letztendlich dessen Enkel Heinrich Pohl – das Souterrain des Spritzenhauses als Vor-bereitungslager für die Frachten. Hier teilte Vormann Johann Hofer sen., nach ihm Sohn Emil und später dessen Bruder Robert die Lasten unter die einzelnen Koppenträger auf. Anfänger trugen 40 bis 50 kg. Bevor sie ein 100-Liter-Bierfass tragen konnten, mussten sie erst die Technik des Kraxe-Tragens mit hoch über den Kopf verschobenem Schwerpunkt erler-nen und natürlich auch den Körper stählen. Aus heutiger Sicht wäre das Koppenträgergewerbe im wahrsten Sinne des Wortes Hochleistungssport. Den vierstündigen Aufstieg mit einem Doppelzentner auf den Schultern und den zweistündigen Abstieg mit einem leeren 50 kg schweren Eichenfass mussten sie außer sonntags Tag für Tag bewältigen. Johann Hofer sen. hielt dies ganze 50 Jahre durch. Tagtäglich stieg er 14 Kilometer bergauf,

bergab und überwand dabei nahezu einen Kilometer Höhenunterschied. Ohne untereinander zu wetteifern, stellten einige von ihnen spektakuläre Rekorde auf. Im März des Jahres 1944 schleppte Robert Hofer die über-haupt schwerste Last von der (damaligen) Riesenbaude zur Schneekoppe: ein 160 kg schweres Stahlrohr für die Wetterstation auf der Schneekoppe. Beim Aufstieg zum Gipfel fotografierten ihn die begeisterten Meteorologen von ihrem hohen Turm. Eine wohl noch größere Leistung war die des letz-ten Koppenträgers Robert, der dieses Gewerbe erst 1961 an den Nagel hängte, der trug nämlich einen 100 kg schweren Tresor aus Velký Úpa zur ‚Koppe‘. Führen Sie sich dies mal zu Gemüte, wenn Sie versuchen, sagen wir mal 30 kg auf dem ‚Koppenträgerweg‘ zum Gipfel zu tragen.

Die Betriebspause der Seilbahn gab Anlass zu zwei Bergträger-Wettbe-werben. Das Team der Tschechischen Poststelle auf der Schneekoppe um ihren Inhaber und Betreiber Milan Blaha organisierte einen Wettbewerb im Rahmen der Serie Sherpa Cup. Am 14. Juli des vergangenen Jahres be-wältigte Miroslav Duch aus Úpice als Gewinner die sechs Kilometer lange Strecke vom Stausee in Pec durch den Riesengrund zur Schneekoppe mit 40-kg-Last auf dem Rücken in einer Stunde und 15 Minuten. Bei den Frau-en (20-kg-Last) gewann Pavla Hovorková in der Zeit von 1:49 Stunden. Der diesjährige 2.Jahrgang findet am 22. Juli statt (www.postovnasnezka.cz). Am 13. Oktober 2012 machten sich 17 Männer und vier Frauen auf dem traditionellen Koppenträgerweg zur Schneekoppe auf. Organisiert wurde dieser ‚Bergträger-Wettbewerb‘ von Petr Kobr und Freunden. Symbolisch war, dass sich die Teilnehmer am Start mit Helmut Hofer fotografieren lie-ßen. Als erster war Zdeněk Pácha aus den Beskiden in 1:17 Stunden auf dem Gipfel der Schneekoppe. Im gemächlichen Tempo seiner Vorgänger kam auch Walter Hofer nach einem zweieinhalbstündigen Aufstieg mit sei-ner vom Vater geliehener Kraxe und 30 kg Last an der Tschechischen Post-stelle an. Der diesjährige Wettbewerb ist für den Samstag, den 5. Oktober angesetzt.

Robert Hofer mit seinem berühmten, 160 Kilo schweren Stahlrohr.

Ignaz Sagasser von den Sagesserbauden Nr. 113 trug 25 Jahre lang Lasten zur Schneekoppe, er soll eine 196 kg schwere Last durch den Riesengrund

geschleppt haben

Die meisten Fotos knipsten Besucher – wie hier, Ende der 30er Jahre am Rosenberg die Rast von Stefan Mitlöhner, Emil und Robert Hofer.

Der Name des Koppenträgergesellen ist unbekannt.

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Von der Kreuzschenke über den Finkenberg Im schönsten Falle gleicht das Wandern im Riesengebirge einer Gaststätten-tour. Das gilt nicht überall, aber wer von Křižovatka zur Schneekoppe unterwegs ist, der kann gleich sechs mal einkehren. Den Gasthof in Leischnerbauden/ Růžohorky von der Titelseite gründete Wenzel Hintner von den Braunwiesen anstelle einer vorherigen Sommerbaude (Alphütte). Ab dem Sommer 1905 lei-tete der Besitzer der Kreuz-Schenke/ Na Křižovatce Engelbert Adolf die Berg-baude. So entstand eine interessante Situation – Familie Adolf wirtschaftete nämlich so im ersten und tiefstgelegenen, aber auch letzten und höchstgelege-nen Haus von Groß-Aupa. Sicher wanderten aus den Kellern des Talgasthofes Bierfässer auf den Rücken von Bergträgern zu den Leischnerbauden. Beide Orte verbindet heute ein hübscher und wenig bekannter Aufstiegs- und Ab-stiegsweg zur und von der Schneekoppe. Er hat mehrere Varianten, zu denen wir sie gern eingeladen hätten. Die Bushaltestelle vor dem Ortseingangsschild von Pec pod Sněžkou heißt Temný Důl, Abzweigung Malá Úpa, im Volksmund Křižovatka – Kreuzung genannt. Das hiesige Gasthaus mit Pension, Velká Úpa Nr. 1 ist nun schon ununterbrochen 120 Jahre lang in Betrieb. Hinter der Stra-ßenbrücke beginnt ein gelb markierter Wanderweg, der nach 12 Kilometern auf der Schneekoppe endet. Auf dem kleinen Platz hier kann man ruhig das Auto abstellen. Der untere Abschnitt des traditionellen, gegen Ende des 19. Jhd. von der Herrschaft Marschendorf angelegten Holzweges heißt heute Kubátova cesta. Früher wurde der Holzweg Wolfgangweg genannt – nach dem Sohn des Grafen Rudolf Czernin-Morzin, der die Priesterlaufbahn einschlug. 1931 waren die Czernin‘s aufgrund der Bodenreform gezwungen, einen Teil ihrer Marschen-dorfer Herrschaft zu verkaufen. An den Hängen des Špičák, Dlouhý hřeben und Červený vrch/ Spitz-, Langer und Roter Berg entstand ein Forstrevier, das in Besitz dreier böhmischer Familien war (siehe auch VV 34/2010). Nach einem von ihnen, dem Landespräsidenten Hugo Kubát, wurde auch der Weg von der Kreuz-Schenke zur Baude Jana benannt. Beim gemächlichen Anstieg durch den Wald bekommt man unsere bisher letzte Wegebauerarbeit für den KRNAP zu sehen. Bei der Sanierung des Weges im Jahre 2010 verwendeten wir vieler-orts die traditionelle Sturzpflastermethode, um früher feuchte, ja schlammige Wegabschnitte zu überbrücken. Nach 450 Metern kann man nach rechts auf einen bisher nicht markierten Steig abbiegen. Auf diesem geht es hoch über dem engen Aupatal mit schönen Ausblicken auf den gegenüberliegenden Spitz- und Langen Berg hinauf. Am Forstweg angekommen führt der Rundweg nach rechts und links zur Baude Jana. Die Variante über die Wiesenenklave Brau-nové louky ist interessanter. Hier in der tiefstgelegenen Hütte Nr. 28 lebte der bereits erwähnte Gründer der Gastwirtschaft auf den Leischnerbauden Wenzel Hintner mit seiner Familie. Wer nicht zum Roten Berg abgebogen ist, gelangt auf dem gelben Kubát-Weg zur Baude Borůvka. In diesem versteckten Winkel von Přední Výsluní gibt es eine kleine Schenke mit Hausmannskost. Samstag, den 22. Juli findet hier der 11. Jahrgang eines Theatersommers statt. Eine der Aufführungen üben hiesige Nachbarn zu Motiven des Märchens ‚Der Trauten-berk und seiner neuer Pelz‘ ein. Alle drei Varianten des Kubát-Weges führen zum bekannten Berghotel ‚Bouda Jana‘ mit hübschem Sommergarten, in dem man z.B. auch Eisbecher mit ausgezeichnetem, hausgemachtem Heidelbeer-eis bekommt. Über der Baude taucht der Weg zur Schneekoppe in den Wald ein. Weichen Sie dem viel belaufenen Weg aus und biegen Sie am Kreuz mit

der weißen Steinplatte nach rechts zur interessanten Wiesenenklave Pěnkavčí Vrch/ Finkenberg ab. Das Kreuz mit den Worten Jesu Christi ließ 2006, kurz vor seinem Tode, der hiesige Bergler Friedrich Kneifel restaurieren. Mitten durch die Siedlung führt ein deutlich erkennbarer Trampelpfad über die Wiese zur rechten oberen Ecke. Die meisten Orte im Riesengebirge waren ursprünglich nach ihren Begründern oder den Landwirten benannt, die hier über Jahrzehnte wirtschafteten. Wenn dies auch für Pěnkavčí Vrch gelten sollte, müsste die En-klave eigentlich ,Hintnerbauden‘ heißen. Bei der ersten Hausnummerierung von 1771 bewohnte Familie Hintner gleich fünf der sieben Häuser. Zu Kriegsende (1945) bestand die Siedlung Finkenberg aus zwölf Gebäuden aber nur noch die Familie von Rudolf Hintner lebte hier.

Allerdings waren sie zumindest entfernt mit allen anderen Bewohnern der Hütten aus den Familien Berger, Braun, Enthaler und vor allem Tippelt ver-wandt. Rudolf Hintner besaß das vorletzte Haus (Nr. 44) oben links von unserer Route. Von hier ging er im 19. Jhd. sommers immer mit Bruder Berthold über die Schneekoppe zur Riesenbaude, um Trinkwasser in 50-Liter-Fässern zu den Gipfelbauden zu schleppen. Hin und wieder trugen die Brüder auch gut betuchte Touristen auf speziellen Stuhlkraxen zum Gipfel, zumeist Damen aus besseren Familien. Der dritte Bruder Wenzel bereitete da lieber schon die Er-öffnung eines Gasthofs in einer der Sommerbauden der Leischnerbauden vor. Über Pěnkavčí Vrch stoßen wir auf einen bequemen Waldweg, der den gleich-namigen ‚Finkenberg‘ umläuft. Gehen Sie nun nach rechts und schon bald öff-net sich ein ergreifender Blick auf den Löwengrund/ Lví důl mit der auffälligen Siedlung Šímovy chalupy/ Simmaberg am gegenüberliegenden Hang. Viele Koppenträger, wie z.B. Ignaz Sagasser, Johann und Emil Hofer stammten von den Sagasserbauden – auch diese Wiesenenklave bekommen wir zu Gesicht. Noch vor den Hoferbauden mit Restaurant Portášky gelangen wir auf den gel-ben Wanderweg und wenig später auf den ‚Koppenträgerweg‘ aus Velká Úpa. Auf der nächsten Enklave Leischnerbauden erbauten Robert und Barbara Rich-ter im Jahre 1903 ein neues Gasthaus und zwangen hiermit Wenzel Hintner zum Verkauf des seinigen. Heute gehören beide Berggasthöfe zu den besten im ganzen Ostriesengebirge.

Über die Emma-AusichtDie Wanderung über Pěnkavčí Vrch kann man auch an der Bushaltestelle Velká Úpa – Barrandov beginnen. Hinter der Brücke gegenüber der Pension ‚Starý mlýn‘ führt rechts ein Pfad durch eine vor mehr als 100 Jahren vom hiesigen Verschönerungsverein angelegte Laubbaumallee hinauf. Die Wegweiser gelei-ten uns zu einem Holzpavillon, der hier an der Stelle der längst verschwundenen Emma-Aussicht steht und nach der damals beliebten Gräfin Czernin-Morzin be-nannt wurde (siehe auch VV 34/2010). Die Wiederherstellung dieser hübschen Stelle ist ein Verdienst des Umweltzentrums SEVER, der Einwohner der umlie-genden Hütten, vor allem aber von Eva und Martin Hančil aus dem benachbar-ten Haus Nr. 53. In der hübschen Hütte bekommen die Hausgäste viele Dinge zu sehen, die an die ursprünglichen Einwohner, die Hintner erinnern. Der Hö-henlinie folgend führt der Weg nun nach Přední Výsluní. Von der im Jahre 1885 vom gottesfürchtigen Ignaz Berger errichteten Schutzkapelle führt ein enger Pfad direkt bis Janovy boudy und Pěnkavčí Vrch.

www.pecpodsnezkou.cz

Wilhelm Bönsch gründet die Jonabodenbaude, 1914.Kreuzschenke im Jahre 1900.

MIT DREI SEILBAHNEN LOcKERAUF DIE KäMME

Die 8er Kabinenbahn aus Janské Lázně zum Schwarzen Berg, den 4er-Ses-sellift aus Pec pod Sněžkou zum Hnědý Vrch und den 3er Sessellift aus Vel-ká Úpa nach Portášky verbindet der sommerliche TourBUS. Die Kombination dieser vier Beförderungsmittel erleichtert den Antritt zu Bergwanderungen, bequemen Spaziergängen und MTB-Touren enorm. Bei der Ausflugsplanung im Tal der Aupa kann man nun auch eine neue Dienstleistung in Anspruch neh-men – den sog. Resort TourPASS Černá hora – Sněžka. Beim Kauf einer spe-ziellen Fahrkarte mit 10-tägiger Gültigkeit erhält man deutliche Ermäßigung auf die Hin- und Rückfahrten an allen drei Seilbahnen, zweimal kann man den TourBUS benutzen und dazu bekommt man gratis eine Schnupperfahrt auf der Allwetterbobbahn in Pec pod Sněžkou. Dies alles erwachsene Fahrgäste für 290 Kronen und Kinder, Junioren und Senioren für nur 220 Kronen. Fami-lien mit Kindern bekommen noch deutlichere Ermäßigung. Der TourPASS ist an der Kasse der Seilbahnen Schwarzenberg-Express, Portášky und Hnědý Vrch erhältlich. Der Resort TourBUS für 25 Fahrgäste und 20 Räder verkehrt im Juli und August täglich, im Juni und im September an den Wochenenden. Die Vorzüge des Sommertourismusverkehrs mithilfe von TourBUS kann man jedoch auch ohne die Gratisfahrten von TourPASS wahrnehmen. Eine Fahrt kostet dann 50 Kronen inkl. Radtransport, aber wer die Fahrkarte vom glei-chen Tag beim Kauf des TourPASSes vorlegt, bekommt die 50 Kronen gleich wieder vom Preis abgezogen. Sowohl die Seilbahnen, als auch der TourBUS befördern die Räder gratis. Ein im Fahrplan mit Radsymbol versehener Tour-BUS nimmt bis zu 20 Räder mit, der mit Wanderersymbol nur 5. Wenn die Aus-flugsgruppe mehr als 15 Personen zählt, kann man sich den TourBUS auch außerhalb der regulären Fahrzeiten bestellen.

Von der Bergstation des Schwarzenberg-Expresses führt ein beliebter Wanderweg direkt nach Pec pod Sněžkou. Informationstafeln stellen Orte wie den Aussichtsturm Panorama, An der Alten Seilbahn, Černá paseka/ Schwarzschlag, Schwarzenberger Hochmoor, Klause am Javoří-Bach, Sied-lung Lučiny/ Bodenwiesenbauden oder z.B. Mulda, den Geburtsort des Ski-fahrens in Pec vor. Im MTB-Sattel kann man auf Wegen am Schwarzen und Forstberg den im Sommer 2001 eröffneten, 1. Riesengebirgs-Radlehrpfad kennen lernen. Er führt an solch interessante Orte wie Černá paseka, Zrcadla, Pěticestí, Velké Tippeltovy, Krausovy und Velké Pardubické boudy mit zahl-reichen herrlichen Ausblicken. Wer winters die Rodelfahrten vom Schwarzen Berg kennt, sollte im Sommer mal die lustige Talfahrt mit speziellen Bergrol-lern ausprobieren. Der Verleih der herrlich gelben Maschinen mit ihren breiten Reifen an der Bergstation am Schwarzen Berg ist kaum zu übersehen. Beim Ausleihen eines Bergrollers erhält man die Fahrkarte für drei Seilbahnfahrten für den Preis von nur zwei. An der Bergstation der Seilbahn Hnědý Vrch steht

der höchste, gebührenfreie Aussichtsturm des Riesengebirges. Von diesem geht es über den Gipfel des Fuchsberges/ Liščí hora und an der Baude Bu-fet Na rozcestí weiter über die Kämme oder man kehrt auf dem interessanten grünen Wanderweg über die Siedlung Severka nach Pec zurück. Mit dem Rad wiederum kann man zur beliebten Bergfarm Waldbaude/ Lesní bouda und auf der bequemen Strecke des winterlichen Riesengebirgs-Skiweges am Hang des Fuchsberges mit Blick auf das weite Riesengebirgsvorland zur Wegkreu-zung unter den Rennerbauden abfahren. Von hier geht es dann zur Baude Na rozcestí hinauf und eventuell bis zur Wiesenbaude/Luční boudě weiter, wo man den Drahtesel abstellen und zu Fuß zum Gipfel der Schneekoppe wandern kann. Zurück geht es dann über die Baude Výrovka und die Rich-terbauden nach Pec. Die Vorteile der Seilbahn Portášky (sprich Portaschky) beschreiben wir an anderer Stelle dieser Ausgabe. Das Wandern und Radwan-dern im Riesengebirge ist anstrengend und mit langen Anstiegen verbunden. In entgegengesetzter Richtung bieten sich jedoch unendliche Abfahrten und bequeme Wanderungen. Die Seilbahnen helfen die große Höhendifferenz zu überwinden und ermöglichen daher längere Touren.

Tour Resort Černá Hora - Sněžka, organi-siert von der Gesellschaft Mega Plus, Direk-tor Mgr. Petr Hynek, Janské Lázně Nr. 265, PLZ 542 25, Tel. 00420 499 875 152, Pec pod Sněžkou, Tel. 499 736 375,E-Mail: [email protected],www.skiresort.cz, www.tourresort.cz.

Kabinenseilbahn Černohorský expres – Schwarzenberg-Express Verkehrt alle 30 Minuten von 9.00 bis 18.00 Uhr mit Ausnahme von 12.30 Uhr.

Seilbahn Hnědý Vrch/ BraunbergVerkehrt jede volle Stundevon 9.00 bis 17.00 Uhr.

Seilbahn Portášky/ HoferbaudenVerkehrt jede volle Stundevon 8.00 bis 18.00 Uhr.

Das Gelände zwischen Pec pod Sněžkou und Janské Lázně ist schönstes Terrain zu Radausflügen aber auch zum sportlichen Mountainbiken. Hier fin-den auch verschiedenste MTB-Rennen statt, so absolvierte auch Weltmeister Jaroslav Kulhavý am 21. Juli 2012 bei den Tschechischen MTB-Meisterschaf-ten die anspruchsvollen Runden um Pec pod Sněžkou. Nur drei Wochen spä-ter gewann er dann den olympischen Wettbewerb in London.

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MALá ÚPA

Auf den Spuren der Kirchschlager Sie waren die zahlenstärkste Familie in Kleinaupa, nur weiß man nicht, ob sie schon im 16. Jhd. in größerer Anzahl aus den Alpen kamen oder sich erst hier so stark in männlicher Linie vermehrten. Im ältesten Verzeichnis der Klein- und Grossaupner Baudler vom August 1644 werden sieben erwähnt, mehr als alle anderen Familien. Als Herkunftsort der Kirchschlager bieten sich der Ort Kirch-schlag südlich von Wien in Niederösterreich oder das Städtchen Kirchschlag nördlich von Linz in Oberösterreich an. Aber unsere Kirchschlager kamen wohl eher aus dem Salzkammergut ins Riesengebirge. Denn dort fällten Holzknech-te schon mindestens ab dem 15. Jhd. Holz für die kaiserlichen Gruben und bauten ‚Riesen‘ und ‚Klausen‘. Holzfäller waren auch dringend im Tal unter der Schneekoppe nötig, wo die Beamten von Kaiser Maximilian den riesigen Holz-bedarf der Silbergruben in Kutná Hora zu decken gedachten. Deshalb kamen ab 1566 Holzknechte hierher – viele aus der Steiermark, aus Altaussee, Bad Aussee, dem berühmten Hallstatt und Bad Goisern. Unter anderem auch An-gehörige der Kirchschlager, die bis heute im Salzkammergut leben und deren rituell bemalten Schädel im bekannten Hallstätter Karner unübersehbar sind. In Tschechien leben heute nur noch sechs Männer diesen Namens, in Malá Úpa keiner mehr. Aber wohl jeder Alteingesessene von Malá Úpa hat einen der Kirschschlager im Stammbaum. An das namhafte Geschlecht erinnern auch hiesige Sehenswürdigkeiten, die einen Ausflug wert sind.

Gewissen Vorstellungen über die Entstehung der ersten Wiesenenklaven in Kleinaupa zufolge, teilte ein Forstmeister einzelnen Familien oder Holzfäller-gruppen die jeweilige Lokalität zum Holzschlagen und -rücken zu. Die Kirch-schlager arbeiteten und wohnten offensichtlich in provisorischen Behausungen auf den Lichtungen im Löwengrund und an den Hängen des Löwenberges, des heutigen Jelení hora. Sie erhielten fortlaufend einen geringen Vorschuss und erst nach der Saison bekamen sie nach der Menge der gezählten Stämme am Rechen in Trautenau-Altstadt vom Forstmeister den ganzen Lohn ausgezahlt. Dem Chronisten Simon Hüttel zufolge betrug dieser 1568 in Kleinaupa 22 Rhei-nische Gulden für tausend Holzklafter, also ca. 77 Kubikmeter geschlagenen, auf Klobenlänge geschnittenen, zum Fluss abgelassenen und nach Trautenau geschwemmten Holzes. Kein schlechter Verdienst, denn ein Holzknecht verar-beitete damals an die 200 Kubikmeter Holz für insgesamt 60 Rheinische Gul-den pro Jahr. Dafür bekam er immerhin fünf Kühe. 1580 sank der Verdienst dann aber auf 19 Gulden pro tausend Kloben und in den folgenden Jahren verspäteten sich wiederholt die Lohnzahlungen. Die Kuttenberger Silbergru-ben waren von der Krise geschüttelt, die Nachfrage nach Holz stockte und so erlebten die Holzfällerfamilien ihre erste harte Not. Hüttel beschreibt, dass bei einer Rebellion vom 4. Juni 1591 an die vierhundert „schwatzer holzknechte“ aus Ober-Aupa ins Trautenauer Schloss eindrangen. Sicher waren auch die Kirchschlager dabei, die nicht wussten, wie es weiter gehen sollte. Manche Fa-milien zogen weg, andere begannen Landwirtschaft zu treiben, wie sie es aus den Alpen gewohnt waren. Sie verwandelten Lichtungen in Wiesen und bauten sich gezimmerte Hütten mit einem Heuboden und großem Stall im Haus. Wohl weil die Kirchschlager so reichlich vertreten waren, wurde keine der Enklaven (Almen) Kirchschlagerbauden genannt. Der Legende nach wurden jedoch drei

von ihnen nach Angehörigen dieses Geschlechts benannt: Šímovy chalupy/ Simmaberg nach Simon, Niklův Vrch/ Nikelsberg nach Nikolas und Tonovy domky/ Tonhäuser nach Anton Kirchschlager. Angeblich waren sie Brüder, aber wer weiß. Die Kirchschlager gründeten aller Wahrscheinlichkeit nach auch die nahen Grundbauden/ Dolské boudy. Der Name der leider inzwischen total aufgeforsteten Enklave erinnert an eine der ältesten Ortsnamen von Kleinaupa – den Löwengrund, heute Lví důl.

Die unter Maria Theresia im Jahre 1771 durchgeführte Häusernummerierung erlaubte es uns, einzelne Familien einzelnen Häusern zuzuordnen. So wissen wir, dass auch 200 Jahre nach der Besiedlungswelle die Kirchschlager immer noch die dominierenden Geschlechter in Simmaberg, Nikelsberg, Tonhäuser und auf den Grundbauden waren, denn von den insgesamt siebzehn Hütten bewohnten sie ganze zehn. Damit man sie auseinander halten konnte, verwen-deten sie verschiedene Namenskürzel. In den unteren Hütten in Simmaberg mit den Hausnummern 29 und 30 lebten anno 1785 die Brüder Simmakorla und Simmaton, also Karl und Anton Kirchschlager. Damals standen hier sechs Ge-bäude, oben im heutigen Haus Nr. 35 lebte die Familie vom Simmastefan, also von Stefana K. Zur gleichen Zeit verzeichnete der Ortspfarrer im Kirchenbuch die Namen Nikelhons und Nikeljusef zu den beiden gegenüberliegenden Hüt-ten der Grundbauden. Deshalb weiß man heute, dass Johann K. aus Nr. 27 und Josef K. aus Nr. 28 ihre Wurzeln in Nikelsberg hatten. Dort heirate 1794 Wal-schaton – Anton Gleissner aus den Walschabauden/ Valšovky in Groß-Aupa in die heute unter Denkmalschutz stehende Hütte mit Kleinaupner Heugaube (Nr. 95) ein, als er Barbara Kirchschlager ehelichte. Kurz vor der Vertreibung der Alteingesessenen in den Jahren 1945 und 1946 lebten Angehörige der Familie Kirchschlager in 31 Kleinaupner Häusern.

Auf halbem Wege zwischen Spálený Mlýn und der Siedlung Smrčí/ Fichtig befindet sich rechter Hand ein öffentlicher Parkplatz. Gleich gegenüber führt ein ursprünglicher ‚Holzweg‘ in den Wald, der etwas unsinnig mit einem Kfz-Fahrverbot versehen ist. Schon nach ein paar Metern ist klar, dass man hier auch mit einer Schubkarre Probleme hätte. Der Weg führt zu einem Felsen, in den jemand das schicksalhafte Datum vom 21. 8. 1968 eingeritzt hat. An der Wegkreuzung mit Heiligenbild geht es nach rechts, der Steig führt nun ober-halb der einzig bewahrten Hütte von Tonhäuser entlang. Der letzte hier lebende Land-wirt war Alois Kirchschlager, bei den Einheimischen nicht anders, als Uhr-macherlois genannt. Vor zehn Jahren hatten wir Gelegenheit mit unseren Zim-merleuten für den hiesigen Wochendhäusler die Zimmerung an diesem bedeu-tenden Kulturdenkmal zu reparieren und namentlich die einzigartige Heugaube mit Schindel zu decken. Hierdurch kommt dieses ‚endemische‘ Element der traditionellen Architektur erst richtig zur Geltung. Auf der großen Wiesenenkla-ve der Tonhäuser standen einst drei Hütten. Der Rest der Wiese verwuchert mit Anflug und Heidelbeersträuchern. Beim Verlassen des Waldes erkennt man am ebenen Boden, dass hier vor 50 Jahren neuer Bestand angepflanzt wurde. An einer Stelle ist gut ein Agrarwall aus aufgeschlichteten Steinen zu erkennen. Die Kirchschlager lasen die Steine auf, um Platz für die Wiese zu gewinnen. Heu-te steht die Steinterrasse inmitten dichten Waldes – als ironische Erinnerung an alte Zeiten. Vom Anfang des Löwengrunds gleich hinter Spálený Mlýn führt

ein gelb markierter Steig zu den Tonhäusern. Seltsamerweise wird er weder in Karten, noch auf Wegweisern erwähnt. Verbundene Waldpfade führen nach Simmaberg oder nach rechts, auf einem Rückeweg nach Nikelsberg hinauf. Mitten durch Simmaberg führt auf einer ungemähten Wiese ein erkennbarer Pfad zum Löwengrund hinab. Nur schade, dass einige der neun bewahrt geblie-benen Hütten in der Schutzzone für traditionelle Architektur wegen unbedacht ausgepflanzter Fichtenzäune nur wenig zu sehen sind. Jedes dieser Holzhäu-ser ist interessant, das Dach und die Giebel der Hütte Nr. 31 mit Kleinaupner Heugaube fast unten bekamen vergangenes Jahr eine neue Schindeldeckung. Der Pfad führt an den Grundmauern der ehemaligen Hütte Nr. 29 vorbei. Nach dem Krieg wollte sie niemand mehr und so verfiel sie wie zwei weitere Hütten in Tonhäuser. In Nikelsberg blieb die Anzahl der Hütten (sechs) seit 1771 unver-ändert, auch blieb die Enklave von einer Neuaufforstung verschont. Von allen vier Wiesenenklaven der Kirchschlager wohnt nur noch Viktor Popule mit Fami-lie ganzjährig in Nikelsberg. Auf den Wiesen ringsum weiden ihre Schafe und die Baude Grizzly bietet Unterkunft mit Vollpension. Nikelsberg und Simmaberg kann man auch mit dem MTB besuchen und zwar auf der 11 km langen Radrou-te Nr. 25 durch den Löwengrund.

Zur Schneekoppe ohne AsphaltDer Betriebsausfall der Seilbahn steigerte das Interesse an einem Aufstieg zur Schneekoppe aus Pomezní Boudy mit nur 550 Höhenunterschied. Der übli-cherweise benutzte, rot markierte Weg der tschechisch-polnischen Freund-schaft beginnt am historischen Gasthaus Pomezní bouda mit einem zwei Ki-lometer langen Asphaltabschnitt. Die interessantere Strecke führt über den Schmiedeberger Kamm/ Lesní hřeben. Vom ehemaligen Zollhaus geht es den blau markierten Grenzweg hinauf. Der anfänglich steile Aufstiegsweg wandelt sich schon bald zum bequemen Bergsteig, hier und da mit herrlichen Ausbli-cken auf das Hirschberger Tal. Der 2 km lange Schmiedeberger Kamm endet am Tafelstein/ Skalní stůl, mit spektakulärem Ausblick auf den Eulengrund/ Soví důl, Schwarze Koppe und Schneekoppe. Von hier überschaut man nicht nur den weiteren Verlauf der Route, sondern auch einen Teil des polnischen Nationalparkes. Noch ragen hier die bleichen Bäume von schlimmen Wind- und Borkenkäferkalamitäten auf, aber schon sprießt neuer Wald aus natürlicher Ver-jüngung. Der polnische NP überließ den Wald schon zwei Jahrzehnte früher als der tsch. KRNAP seiner natürlichen Erneuerung. Eine richtige Entschei-dung, wie hier gut zu erkennen ist. Vom Eulenpass/ Soví sedlo ist es nur noch einen Katzensprung zur Baude ‚Jelenka‘. Ihren ursprünglichen Namen Em-maquellenbaude bekam der Berggasthof vom damaligen Herrschaftsbesitzer Jaromír Czernin-Morzin nach einem Umbau von 1936. Schon vor 1914 versah der Riesengebirgsverein die nahe Quelle mit einem Steinobelisken und einer Steinplatte mit der Inschrift ‚Emmaquelle‘. Quelle und Steinplatte erneuerten wir 2001 zusammen mit der KRNAP-Verwaltung. Unlängst widmete uns der aus Marschendorf gebürtige Rudolf Hofmann ein interessantes Foto dieses Ortes. Noch vor Errichtung der gräflichen Baude stand auf einem Plateau neben der Quelle der Kiosk Emmaquelle. Wohl die Namensgleichheit mit der beliebten

Gräfin Emma Czernin-Morzin inspirierte Emma Klein zur Eröffnung des Imbiss-stands an diesem beliebten Aufstiegsweg zur Schneekoppe. Rudolfs Tante wurde in Kolbendorf in der Familie von Gustav Hofmann geboren und ehelichte Adolf Klein aus Kleinaupa. Genauso wie die Gräfin aus dem Marschendorfer Schloss starb auch Emma Klein zu früh - im Jahre 1937. Ob der gut gehende Kiosk an der Emmaquelle den Grafen Jaromír zum Bau des Gasthofes inspirier-te? Wer weiß. Der Kiosk verschwand spurlos kurz nach Kriegsende, auf dem Plateau stehen heute Holzbänke. Auf den steilen Anstieg zur Schwarzen Kop-pe/ Svorová h. folgt ein sanft welliger Kammweg mit herrlichen Ausblicken. Vom Riesenkamm/ Obří hřeben geht es noch einmal kurz steil bis zum Jubiläums-weg hinauf und auf diesem bequem bis zum Gipfel. Zurück nach Malá Úpa geht es über die Leischnerbauden und Hoferbauden und nach Spálený Mlýn hinab entweder auf dem Finkenweg, oder vorbei am Finkenberg/ Pěnkavčí vrch und an der Baude Jana. Wer den Messnergrund kennt, nimmt mit dieser attraktiven Variante Vorlieb.

Mehr über einzelne Wanderziele und hiesige Aktivitäten erfährt man im In-fozentrum in Pomezní Boudy mit Dauerausstellung über die Geschichte von Malá Úpa, Wechselstelle, öffentl. Faxgerät und Internet, gebührenfreiem WiFi-Anschluss, Schwarzweiß- und Farbkopierer und Verkauf von Wanderkar-ten, Büchern, Souvenirs und Geschenkartikeln. Und man bekommt Infos zu Unterkünften in Malá Úpa samt deren Reservierung. Man kann auch Skileh-rer, Taxis oder Skibusse für größere Gruppen mieten und tschechische und polnische Fahrpläne aus dem Riesengebirge einsehen. Die Gemeinde richtete im Infozentrum eine Ausgabestelle der Tsch. Post mit den üblichen Postdienst-leistungen, wie Annahme und Ausgabe in- und ausländischer Postsendungen, Entgegennahme von Postanweisungen und Inkassozahlungen und Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften ein.

Informationszentrum Malá Úpa, Pomezní Boudy, PLZ 542 27, Tel.: 00420 499 891 112, E-Mail: [email protected], täglich geöffnet von 9.00. bis 17 Uhr, außerhalb der Saison 10.00 – 16.00 Uhr. Sie können sich hier auch gut auf Deutsch verständigen.

www.info.malaupa.cz

Bei der Suche nach der Herkunft der Alteingesessenen des Riesengebirges stießen wir im Hallstätter Beinhaus Karne im Salzkammergutauf den Namen Kirchschlager. In Kleinaupa hatte er im 16. Jhd. die Siedlung Nickelsberg gegründet, die ununterbrochen 380 Jahre lang besiedelt war.

Emma und Adolf Klein boten Vorübergehenden an der Emmaquelle frische Voll- und Buttermilch, Himbeeren, Zitronenwasser, Kaffee, Tee, Gebäck,

heiße Würstchen aber auch Ansichtskarten und Stocknägel an.

Die Emmaquellenbaude/ Jelenka und der Klein-Kiosk standen nur kurzauf der Schneekoppe.

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Centrálníparkoviště

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Vysoké kolo1504

Čertova louka1471

Stoh1315

Čihadlo1200

Labský důl

Sněžné jámy

Vrbatova b.

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Výrovka

Klínovky

Richterovy b.Na rozcestí

RennerovkyFriesovyboudy

ZadníRennerovky

Severka

Hrnčířské b.

Zrcadlové b.

Lučiny

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Vebrovabouda

Thammovy b.Valšovky

Krausovy b.

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Reissovydomky

Křižovatka

Kolínskábouda

Luční b.

Samotnia Hamplova b.

Špindlerovabouda

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Šeřín1033

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Žalý

Mědvědín

Dlouhý důl

Bílá louka

Kopa

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Obří důl

Prostředníhora

Koule

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Lví důl

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Sowia1164

Novédomky

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Cestník

Svatý Petr

Kozí hřbety

1435

Luční hora1555

Studničníhora 1554

Jelení h.1172

NovýČervený

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Reisovakaple

kapleNarození

PáněPěnkavčívrch

Červenývrch

Černá h.kaplesv. Michala

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Václavák

Stará horasv. Anna

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Křížový vrch

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SklenářoviceOchrannákaple

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Světlá horaCesta Tee WegZvonková cesta

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JILEMNICE

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Valteřice

Štěpanice

Nová Paka - Praha Hostinné - Praha Hostinné Kuks - Dvůr Králové

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Velká ÚpaHorní

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Lysečiny

Pomezní BoudyKarpaczKowary

Jelenia Gora

Vítkovice

Křižlice

Mrklov

Kněžice

Herlíkovice

Martinice

HorníBranná

Podhůří

Kunčice

DolníBranná

Lampertice

PrkennýDůl

Křenov ZlatáOlešnice

Voletiny

Libeč

Mladé Buky

Javorník

Rudník

Terezín

FořtDolníLánov

DolníDvůr

RudolfovStrážné

ProstředníLánov

Horní LánovČernýDůl

Čistá

BolkovSvoboda

nad Úpou

HorníMaršov

Hertvíkovice

Jelenka

Lysečinská bouda

Haida

JanaParada

Rýchorskábouda

Královec

Údolí Bílého Labe

Stará Bucharova cesta

Smrčinná stráň

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VÝCHODNÍ KRKONOŠEOST RIESENGEBIRGE

2013doporučená služba - stranaEmpfehlenswerte Dienstleistung/Seite

veřejná silniceÖffentliche Straße

lesní cesty a chodníkyWaldwege und -steige

lanová dráhaSeilbahn

potok - řekaBäche und Flüsse

parkovištěParkplatz

1 2 3 4 5 km

střežená parkovištěBewachter Parkplatz

SEVER

místní a lesní silniceOrts - und Waldstraßen

lyžařské vlekySkilift

6

SEVER

Máma

Nová Klínovka

Prádelna

InfoVeselý výlet

Galerie

IC KRNAP

Krkonošskémuzeum

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VESELÝ VÝLETINFOCENTRUM

GALERIE - PENSIONLAPIDÁRIUM

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Lesní b.

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JANSKé LáZNĚ

wieseninseln auf dem Schwarzen BergAlte gedruckte Wanderführer unterteilten Heilbäder in Thermal-, Mineral-, Kaltwasser und später Radiumheilbäder und wo es kein Wasser gab, in Luft- und Klimakurorte. Deshalb nahm man in Spindelmühle, genauso wie in Johannisbad/ Janské Lázně die sog. Kurtaxe ein. Das einzige Thermal-bad des Riesengebirges verwendete in Anspielung auf den Schwarzen Berg auch das Prädikat ‚Sommerfrische‘. Allerdings kraxelten die Kurgäste nicht nur auf die Kämme, um hier in tiefen Zügen die Bergluft einzuatmen. Für die Stadtmenschen war der Anblick des rauen Lebens der Bergler auf den Weiden und Almen genauso faszinierend, wie für uns heute das Leben der Menschen an abgelegenen Orten in den Karpaten. So beobachte-ten die Städter die zähen und sehnigen Männer beim Grasmähen, mit der Pfeife im linken oder rechten Mundwinkel, je nachdem, wo sie schon eine Rille ins Gebiss geschliffen hatte. Die Weiber in ihren schlichten langen Röcken mit Schürze wendeten das Heu und barfüßige Kinder weideten in den Wäldern das Vieh. Besondere Bewunderung riefen die gewaltigen, in Heutücher geschnürten Heuballen auf den Rücken der eher subtilen Bergler hervor. Beherzte Besucher schliefen sogar in den Sennhütten, am Morgen frühstückten sie dann frisches Brot mit Gebirgskäse und fri-sche Milch. Ganze drei Jahrhunderte lang dienten diese armen Hütten mit ihrer bescheidenen Ausstattung den Bergbauern als Senn- bzw. Almhüt-te, bevor man sie in Gasthöfe oder gar Berghotels umbaute. Zusammen mit ihren Häuser mauserten sich auch die Bergler selbst zu erfolgreichen Hoteliers oder zumindest Gastwirten. Dies galt aber längst nicht für alle Inhaber dieser Sommerbauden auf dem Schwarzen Berg. Mitte des 19. Jhd. hatte Schwarzenberg sieben Wiesenenklaven mit 22 Sommer-bauden, fünf davon standen im Nachbarort Schwarzenthal/ Černý Důl. Von den drei Hütten der Ochsenbauden/ Volské b. und drei weiteren in Schwarzschlag blieb nichts übrig. In nahezu ursprünglicher Form blieben lediglich zwei Bauden im heutigen ‚Malé‘ und das außergewöhnliche Haus Nr. 136 in ‚Velké Pardubické boudy‘ bewahrt. Auch zwei Anwesen bei den Zineckerbauden bewahrten sich ihre ursprüngliche Disposition, von den sieben Häusern der Spiegelbauden/ Zrcadlové b. stehen nur noch drei. Mit Ausnahme der beiden letztgenannten ‚Almen‘ standen die Hütten im

19. Jhd. im Winter leer, nur hin und wieder kam der Bergler hier hinauf, um eine Fuhre Heu auf Hörnerschlitten zum Bauernhof im Tal zu bringen.

‚Sommerbauden‘ als MitgiftVon den Anfängen der Wiesenenklaven auf dem Schwarzen Berg ist wenig bekannt. Vor der Häusernummerierung anno 1771 lassen sich den einzel-nen Wohnorten nur schwierig konkrete Familien zuordnen. Bei der Och-senbaude hatten die Bergers aus Groß Aupa die erste Sennhütte. Hier her trieben sie das Jungvieh auf eine gepachtete Weide und wohl des-wegen ist die Wiese mit dem bekannten Horský hotel und der verfallenen Sokolbaude nicht nach den Bergers, sondern den Ochsen benannt. Die Sömmerung des Viehs in Gebirgslagen über 1300 Metern über dem Meer kannten die Bergers aus ihrer Heimat, dem Südtirol. Hoch über einem der größten Höfe im Antholzertal, dem Bergerhof, liegt bis heute die älteste Alm des Tales – die Berger Alm. Im 16. bis 18. Jhd. war für die Bergers die Rodung des Waldes zu Gunsten von Bergwiesen eine ganz normale Sache. Die Kühnelbauden werden 1730 erstmals erwähnt. Tobias Kühnel I. wurde 1692 geboren, mit vierzig erbaute er dann die erste Sommer-baude auf der Heuwiese unter dem Schwarzenberger Moor. Wir setzen voraus, dass es hier schon vorher gemähte und beweidete Wiesen gab, aber der Bau der Sommerbaude machte sie effektiver nutzbar. Das Was-ser aus dem Hochmoor sorgte auch in trockenen Jahren für ausreichend Feuchtigkeit, wenn andere Bergbauern gezwungen waren, ihre Herden wegen fehlenden Heus zu reduzieren. Tobias Kühnel II. erblickte 1723 auf den Spiegelbauden, in einem heute bereits verschwundenen Haus, das Licht der Welt. Sein Vater Tobias I. besaß damals auch die obere (Nr. 29) der Zineckerbauden. Tobias Kühnel III. wurde Kirchenbüchern zufolge im Jahre 1761 in der Hütte geboren, die später die Hausnummer 33 (die heutige Nr. 133) erhielt. Da wurde die Wiesenenklave mit ihren drei über-raschend dicht beieinander stehenden, schlichten Hütten bereits Große Kühnelbauden genannt. Den Erinnerungen des Bergbauern von der Jo-nabodenbaude, Friedrich Kneifel zufolge, blieb Tobias Kühnel III. ohne männlichen Nachfolger. Seine Tochter Gertrud ehelichte 1822 den statt-lichen Bergbauern Ignaz Kneifel aus einem Haus in Groß Aupa – der heuti-

gen Pension Barrandov. Wir wissen nicht, wie man das damals handhabte, auf jeden Fall erwarb er zusammen mit der Ehegattin reiche Heugründe bei den Gr. Kühnelbauden, die seit Ende des Krieges ‚Pardubické boudy‘ heißen. Friedrich Kneifel sagt in seinem bekannten Dokumentarfilm ‚Wel-che Sprache spricht der Herrgott‘ aus dem Jahre 2001, dass Ignaz Kneifel durch diese Heirat reich wurde.

Mit diesem Reichtum waren nicht die schlichten Bauden auf dem Schwarzen Berg, sondern das Heu und die Weiden gemeint, die er nun nutzen konnte. Er hatte damals beachtliche 20 Kühe und alljährlich ver-kaufte er aufgezogenes Jungvieh. Und Gertrud? Die hatte die Gründung von Höfen auf Waldböden im Blut. Zusammen mit Ignaz bewog sie den Grafen Alfons Aichelburg zum Verkauf des hohen Gebirgswaldes auf dem ebenen Grund bei der Jonabodenbaude und für die am Schwarzen Berg eingenommenen Gelder gründeten sie eine der schönsten Berghöfe in ganz Groß Aupa. Sie sollen an die 20 Leute verdingt haben, die sommers Steine wegsammelten und Boden herantrugen, deshalb sind die Agrar-wälle hier genauso hoch wie bei Velké Pardubické boudy. Dort bedeckt den Großteil der erkämpften Wiesen allerdings neuer Wald. Von seinem Urgroßvater sprach er mit echter Bewunderung, Großvater Wenzel Kneifel kam nicht so gut weg. Während seines langen Wehrdienstes hatte er wohl Gefallen an ausgelassenen Gesellschaften gefunden, eine der Folgen war die Veräußerung der Sommerbauden auf dem Schwarzen Berg. Auch der Brand der heimischen Hütte auf den Janabauden anno 1867 mag dazu beigetragen haben. Die Heuwiesen samt den beiden Bauden kauften die Gleisner aus der großen Familie von den Walschabauden/ Vlašské b., die bis 1945 auf dem Schwarzen Berg wirtschafteten.

Der letzte Bergbauer vom Schwarzen BergAlois Tippelt ist ein geehrter Bürger von Janské Lázně und Zeitzeuge der Berglandwirtschaft auf dem Schwarzen Berg. In die Weintheke Nade Dnem in Horní Maršov laden wir gern Gäste mit interessanten Schicksalen ein. Am Donnerstag, den 6. Juni lauschten wir den Erinnerungen von Alois Tippelt. Gleich zwei Johannisbader Bürgermeister – der alte und der der-zeitige – hörten dem bekannten Erzähler zu. Obwohl Alois Tippelt vor 83 Jahren in der höchstgelegenen Hütte in Hohzagraben/ Honzův Potok in Dunkeltal geboren wurde, plauderte er am liebsten vom Schwarzen Berg. Seine Mutter Maria entstammte den Gleissners von den Walschabauden. Großvater Anton Gleissner kaufte bei den (heut.) Velké Pardubické bou-dy die Sommerbaude Nr. 35 und Maria verbrachte hier mit Vater Vinzenz ihre Kindheit. Als sie 1932 Franz Tippelt von den Kleinen Tippeltbauden heiratete, gönnten sie ihren fünf Söhnen das gleiche Leben. Dann brach der Krieg aus und der ganze Schwarze Berg wurde von einer deutschen Spezialeinheit besetzt, die hier Diversionsakte übte. Als sie bei den Och-senbauden das Minenverlegen übten, zerwühlten sie die Heuwiesen gründlich mit ihren Feldschaufeln, an allen Zugangswegen hingen Warnta-feln ‚Betreten verboten‘. Die konsequente Einhaltung wurde von der nazis-tischen Maschinerie unter Todesandrohung durchgesetzt. Franz Tippelt konnte zwar auf der heimischen Heuwiese wirtschaften aber der ständi-gen Überwachung wegen längst nicht so wie früher. Im Winter kam er mit seinen Jungs herauf, jeder packte eine ordentliche Fuhre Heu auf seinen Hörnerschlitten und dann ging es auf dem T-Weg zu den Blausteinen hi-nunter. Dann musste die Last ebenen Weges bis zu den Krausebauden geschoben werden, von hier war es dann nur noch einen Katzensprung zur heimischen Hütte in Honzagraben. Das absolvierten sie auch mehr-mals täglich. Nach Kriegsende behielt man das eingeschränkte Regime auf dem Schwarzen Berg bei. Eine Verordnung des Nationalausschusses von Svoboda nad Úpou vom 22. Mai 1945 verbot den Aufenthalt auf dem ganzen Schwarzen Berg, wer nicht Folge leistete, wurde erschossen. So blieben die Tippelts mutterseelenallein auf dem Schwarzen Berg. Franz Tippelt bekam am 21. Juli in der Gendarmeriewache in Maršov die Be-scheinigung, dass er zu ‚Feldarbeiten zu den ‚Kienlbauden‘ am Schwarzen Berg gehen darf‘. Nur deshalb konnte er hier Gras mähen und im Winter

sein letztes Heu zu Tal bringen. Als Holzfäller, dazu noch mit so viel Söh-nen, also potenziellen Arbeitern in der Forst- und Bauwirtschaft oder im Bergbau, durfte er in Honzův Potok bleiben, aber die Sommerbaude bei den Gr. Pardubitzer Bauden nahm man ihm weg. Ohne Instandhaltung fiel sie bald dem Verfall anheim. Bei der Gesprächsrunde in der Weintheke zeigte uns Alois Tippelt ein Foto aus den 60er Jahren, auf dem die jungen Tippelts mit ihren Kindern und dem federgekritzelten Grundriss ihrer ver-fallenen Hütte abgebildet sind.

Über ‚Velké Pardubické boudy‘ führt heute eine Lehrpfad rund um das Schwarzenberger Hochmoor. Die einst von Tobias Kühnel gegründeten Sommerbauden wurden mehrfach umgebaut und durch eine Gang mitein-ander verbunden. Heute steht hier ein urwüchsiges Gasthaus. Zur Enkla-ve ‚Malé Pardubické boudy‘ führt kein markierter Wanderweg, aber an den ursprünglichen Hütten führt ein interessanter Steig in den Klausengrund hinab, mit der Möglichkeit auch zur Enklave ‚Velké Pardubické boudy‘ zu gelangen. Der rot markierte ‚Zvonková cesta‘ und auch der Steig durch den Klausengrund wurde allerdings schwer vom Julihochwasser beschädigt. Aus Černý Důl führt ein gelber Wanderweg zu den Spiegelbauden, der auf den blau markierten Fahrweg ‚Lobkovicova cesta‘ aus Janské Lazně trifft. Die Zineckerbauden fanden sich an einer der Hauptskipisten des Skigebietes Černá hora wieder. Die größte Wiesenenklave am Schwarzen Berg, die Ochsenbauden knüpft direkt an die Bergstation der Seilbahn an. Als 1928 die erste Seilbahn der Tschechoslowakei zum Schwarzen Berg ihren Betrieb aufnahm, trug ihre Beliebtheit zum Verschwinden der letzten Sommerbauden bzw. ‚Sennhütten‘ bei. Die schlichten Berghäu-ser wurden entweder abgerissen oder für den Gästebetrieb umgebaut. Nach einem Brand der uralten Sommerbaude auf der unteren Wiese von Schwarzschlag kauften die Besitzer der Schwarzschlagbaude dieses Grundstück lieber auf (wohl 1934), um sich unliebsame Konkurrenz vom Hals zu halten. Anstatt der häufig um- und ausgebauten oberen Sommer-baude errichteten sie die Neue Schwarzschlagbaude. Das heutige Berg-hotel mit Restaurant stammt vom Ende der 80er Jahre. An ihm vorbei führt der wohl beliebteste Weg vom Schwarzen Berg über Lučiny nach Pec pod Sněžkou.

www.janske-lazne.cz

Erstmals publizieren wir im Lustigen Ausflug die gleiche Fotografie. In der 18. Winterausgabe 2002 ergänzte sie (in kleinerem Format) einen Artikel von Antonín Tichý über die Umwandlung von Berghäusern auf dem Schwarzen Berg in Ferienhäuser. Eine treffenderes Foto einer Sommerbaude bzw. Sennhütte gelang es uns bisher nicht zu ergattern. Die Hütte Nr. 49 stand in der oberen Ecke des Schwarzschlages/ Černá paseka. Genauso sahen auch alle anderen hiesigen Senn- oder Almhütten aus, bevor sie verschwanden oder umgebaut wurden. Sie hatten ein geräumiges Satteldach ohne Gaube in der grob gehauenen Zimmerung. Das Heu musste man daher auf einer wackligen Brücke durch das typische zweiflüglige Heutor schaffen. Die Milchkammer mit fließendem Bachwasser und der Stall waren häufig aus hiesigem Feldstein gemauert. All dies ist an der 1840 von Josef Sagasser erbauten und längst verfallenen Hütte gut zu erkennen. Deshalb hätten wir sie Ihnen gern noch einmal und größer vorgestellt.

Im April 2013 starb der Fotograf Václav Novák aus Jaroměř. In den 60er Jahren fotografierte er für das Buch von Marie Kubátová ‚Ein Dutzend Adjutanten des Rübezahl‘ eine ganze Kollektion von Portraits mit dem Riesengebirge verbundener Menschen. Das mit eigener Hand signierte Foto des letzten traditionellen Bergbauern vom Schwarzen Berg, Franz Tippelt, kam im Buch nicht vor. Dieses Foto bewahrte Alois Tippelt in seinem Familienarchiv auf. Die Sammlerin von Riesengebirgsmärchen und -geschichten Marie Kubátová überlebte ihren Fotografen nur um zwei Monate. Mit Hochachtung gedenken wir des Umstands, dass sie mit ihrer Erzählung ‚Herzlich willkommen in Rübezahl‘s Reich‘ zur ersten Ausgabe des Lustigen Ausflugs im Juni 1992 beitrug.

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DIENSTLEISTUNGENwIR EMPFEHLEN BEwäHRTE

LESNÍ BOUDA – wALDBAUDE Eine der bekanntesten Einöden des Riesengebirges mit Bergfarm steht an der Ortsgrenze von Černý Důl (5 km) und Pec pod Sněžkou (3 km) in ei-ner Meereshöhe von 1104 Metern. Sie bietet Unterkunft verschiedenster Art – von Zimmern touristischen Typs, bis hin zu Apartments mit kompletter Ausstattung. Der Berggasthof mit ganztägigem und nahezu ganzjährigem Betrieb wird gern von Skiwanderern, aber auch Abfahrtsskiläufer besucht, die leicht von der Bergstation des Sessellifts auf dem Braunberg hier her ab-fahren können. Im Sommer wiederum kehren gern Rad- und Fußwanderer ein und viele von ihnen nutzen die Gelegenheit, um den neuen Aussichts-turm auf dem Braunberg zu besteigen. Über Dolní Dvůr verkehrt auch ein Bus zur Lesní bouda/ Waldbaude, der Senioren oder Kinder zu Freiluft-schulaufenthalten bringt. Bei der Baude gibt es einen Swimmingpool und ein Whirlbecken unter freiem Himmel mit herrlichem Landschaftsblick. Im Winter wandelt sich der Volleyballplatz zum höchstgelegenen Eislaufplatz in ganz Tschechien. Vor einigen Jahren haben die Inhaber die alte Tradition der Nutztierhaltung wiederbelebt und alle Bioprodukte sind einzig und allein für das eigene Restaurant bestimmt. Als erster Betrieb in der dritten Zone des Nationalparks sind sie als Biofarm zertifiziert. Auf den umliegenden Wie-sen weiden so im Sommer wieder Schaf- und Ziegenherden. Kinder dürfen mit dem Landwirt auch mal einen Blick in den Stall werfen, die Tiere zu füt-tern ist allerdings nicht erlaubt. Die Baudlerin Markéta Kreiplová lädt sie zur gemütlichen Einkehr auf die Sommerterrasse vor der Baude mit hübschem Blick ins Land und auf die weidenden Herden ein. Das neu rekonstruierte stilvolle Restaurant verwöhnt die Besucher mit einem interessanten Ange-bot an typischen Riesengebirgsgerichten aber auch Molkereiprodukten aus Ziegenmilch. Lukullische Hauptattraktionen sind allerdings die Produkte aus der eigenen Farm - Gerichte aus Lamm- und Hammelfleisch, wie z.B. Steaks oder Frikadellen aus Schafsfleisch, Lammspieß mit Pflaumensoße, Fleisch mit Nuss- oder Apfelsoße oder mit Gebirgskräutern. Auf der Speise-karte stehen aber auch traditionelle Riesengebirgsgerichte, wie Sauersup-pe, echtböhmische Sejkory (Kartoffelpuffer), Pellkartoffeln mit Ziegenkäse, gegrillter Ziegenkäse mit Bohnen und Schinkenspeck oder saurem Rahm und Preiselbeeren, Holzhackerbrot mit Aufstrich aus Quark, Knoblauch und frischen Kräutern. Ziegenkäse gibt es auch im Salatteller - zum Mitnehmen kann man ihn aber nicht kaufen. Die Waldbaude ist ein vorzüglicher Ort zum Skifahren auf jede erdenkliche Weise. Zur bekannten Piste Zahrádky im SkiResort Pec sind es gerademal 400 Meter, an der Baude führt auch der Riesengebirgsskiweg und der Hauptaufstieg zu den Kammtouren über den Fuchsberg vorbei. Zu den Rundloipen am Schwarzen Berg und Forstberg ist es auf Skiern über Lučiny kaum eine halbe Stunde.

Die Lesní Bouda hat, obwohl auf dem Gebiet von Pec pod Sněžkou gelegen, die folgende Adresse: Černý Důl Nr. 187, PLZ 543 44, Tel./Fax: 00420 499 896 343, Mobiltelefon 602 148 099, E-Mail: [email protected], www.lesnibouda.cz, günstige Preise, Verständigung auch auf Deutsch möglich.

BERGHOTEL BOUDA JANA

Das Berghotel und Restaurant, dessen Geschichte bis 1880 zurückreicht,

steht an einer Wanderwegkreuzung zwischen Velká und Malá Úpa und di-

rekt am Hauptweg zur Schneekoppe. Die Kastanie auf dem Grundstück mit

immer perfekt gepflegtem Rasen stand hier schon zu Zeiten des Gründers

des Gasthofs aus der Familie Bönsch. Familie Pašek sitzt seit 1986 unter

ihren mächtigen Ästen. Das modernisierte Familienhotel bietet Unterkunft in

gut ausgestatteten und geräumigen Ein- bis Dreibettzimmern und größeren

Apartments. Den Gästen stehen eine Infrarotsauna, ein Außen-Whirlbad,

ein Fitnessraum, Tischtennis und -fußball zur Verfügung, im Winter bekommt

man bis zu zehn solide Schlitten und im Sommer Sprungschuhe geliehen.

Zur Verfügung stehen ein Hotelrechner, WiFi-Internetanschluss und ein pri-

vater Parkplatz. Die Einfahrt- und Parkgenehmigung wird nach der Anfahrt

ausgestellt. Im Winter holt eine Schneeraupe die Besucher vom Parkplatz

in Velká Úpa ab. Vom Hotel geht es auf Skiern direkt bis zur Talstation der

Seilbahn Portášky hinab und von der Bergstation wieder zum Hotel zurück.

Gleich nebenan ist der Skilift Pěnkavčí Vrch. Bouda Jana steht in nahezu

1000 Meter ü. d. Meeresspiegel, dennoch sind die Waldwege ringsum

sanft und ihrer gepflegten Oberfläche wegen sommers zu Spaziergängen

mit dem Buggy oder winters mit Langlaufskiern geeignet. Eine interessante

Strecke rund um den Finkenberg/ Pěnkavčí vrch wird per Loipenspurfahr-

zeug präpariert. Das Hotel ist gut für den Aufenthalt mit kleinen Kindern ge-

rüstet – Wickeltisch, Mikrowelle, Kinderbettchen, Spielecke, ein Spielplatz

unter freiem Himmel und vor allem die gepflegte und sichere Umgebung des

Hotels machen die Freude perfekt.

Das Restaurant mit böhmischer Küche und Spezialitäten zum Kaffee ist

der einzige bekannte Gebirgshersteller von Heidelbeereis direkt vom Rü-

bezahl. Hotel Jana bietet folgerichtig Heidelbeer-Kuraufenthalte mit Hei-

delbeer-Halbpension. Neben traditionellen Kuchen, Knödeln, Eisbechern,

Marmelade, Juice sind hier u.a. auch Schweinsfilet mit Heidelbeersoße

oder Heidelbeerbier und -limonade zu haben. Ansonsten zapft man das

Bier Konrad, von den alkoholfreien Getränken ist der naturtrübe Apfelmost

am beliebtesten. Vorbeikommende Wanderer kehren gern zu einem Kaffee

oder zu einem Heidelbeereis auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf das

Aupatal ein.

Berghotel Bouda Jana in Pec pod Sněžkou, Velká Úpa Nr. 31, PLZ 542

21, Inhaber Jaroslava Pašková und Sohn Petr Pašek, Tel., Fax: 00420 499

891 119, Mobiltel.: 00420 603 838 810, E-Mail: boudajana@boudajana.

cz, www.boudajana.cz

wELLNESSHOTEL BOUDA MáMA Vladimír Nikl machte eine gewöhnliche Baude zum Vier-Sterne-Hotel, un-ter Beibehaltung des Attributes ‚Bergbaude‘. Nach der Modernisierung der Zimmer und des Restaurants im ursprünglichen gezimmerten Teil der Berghütte kam ein Drei-Sterne-Hotel hinzu, das später um ein weiteres Vier-Sterne-Gebäude erweitert wurde. Das neue Haus ist durch einen un-terirdischen Trakt mit dem Restaurant und dem Sportbereich verbunden. Alle Räume sind Nichtrauchern vorbehalten und haben allesamt DSL-In-ternetanschluss. Das Objekt mit seinen gut ausgestatteten Hotelzimmern und Apartments betritt man durch einen separaten Eingang mit Skiraum, der mit Schränken und Schuhtrocknern ausgestattet ist. Das Wellness-Pro-gramm umfasst vor allem einen hübschen Innenpool mit Raffinessen, wie Gegenstrom, Whirlwanne und Massagestudio. Die Besucher erwartet eine Relax-Zone mit absoluter Stille und vier verschiedenen Saunen. Man hat die Wahl zwischen traditioneller Finnischer Sauna, Salz- und Kräutersauna und einem Laconium; eine Türkische Sauna und Anwendungen in einem Warmbad kommen noch hinzu. Völlig neu sind auch sog. Kneipp-Bäder. Nach entsprechender Abkühlung sind Massageduschen genau das Rich-tige. Zum sportlichen Angebot des Hotels gehören Squash, Tischtennis, ein Fitnessraum mit sieben Fitnessgeräten, einschließlich Spinning-Rädern und Stepper. Der Tennis-, Volleyball- oder Fußballtennisplatz unter freiem Himmel wird im Winter immer zum beliebten Eislaufplatz, der von Gästen aus der weiten Umgebung besucht wird. Weitere Möglichkeiten zum Zeitvertreib bieten eine Bowlingbahn und Billard. Die Kleinsten spielen inzwischen in ihrer Spielecke. Gäste des Hauses haben bis zweimal Zutritt zum Wellness- und Sportbereich gratis. Auf der Speisekarte der auf böhmischen Gerichten basierenden Küche stehen auch einige leichte Gerichte sowie Riesenge-birgsspezialitäten. Das Restaurant ist auch für nicht beherbergte Gäste ge-öffnet, was vor allem die Wanderer zu schätzen wissen, die in den Riesen-grund und zur Schneekoppe unterwegs sind. Die ellenlange viersprachige Speisekarte beinhaltet auch Desserts zum Kaffee, Eisbecher und Nachmit-tags-Vesper. Immer donnerstags lebt der Außenpavillon beim Grillen einer eingelegten Keule auf. Dazu wird echtes Pilsner und Gambrinus gezapft. Die Hotel-Weintheke wird von den Weingütern Pavlov - Bohemia Sekt und Habánské sklepy versorgt. An das Restaurant schließt ein Kongressraum für bis zu 60 Personen an. Der schmale Weg ist Hotelfahrzeugen vorbehal-ten, die von Berufsfahrern gesteuert werden; die Hotelgäste parken im Tal in 22 Hotelgaragen und auf einem privaten Hotelparkplatz. Sie werden von einem Hotel-Minibus befördert, der in 20-minütigen Intervallen auch GRA-TIS zu den Skipisten verkehrt.Bouda Máma – Wellnesshotel in Pec pod Sněžkou, Nr. 124, PLZ 542 21, Inhaber Vladimír Nikl, Tel. Hotel: 00420 602 304 989, tel. Reservie-rung: 00420 244 465 666, E-Mail: [email protected], www.bouda-mama.cz. Man spricht Deutsch, Polnisch und Englisch.

RIcHTEROVy BOUDy – RIcHTERBAUDE Hoch über Pec pod Sněžkou steht in 1206 m Meereshöhe und gleich am Hauptweg zu den Kämmen eine der bestausgestatteten Kammbauden. Das moderne Berghotel bietet Übernachtung in 105 Betten, 29 davon in der benachbarten Červená bouda. Mehr als ein Drittel der Zimmer hat sein ei-genes Bad und Fernsehgerät, die sonstigen, vor allem für Schulklassen und Interessengruppen gedachten Zwei- bis Fünfbett-Zimmer sind mit Wasch-becken ausgestattet. In der Baude gibt es einen Fahrstuhl und ein speziel-les Zimmer für Rollstuhlfahrer. Zur weiteren Bereicherung des Aufenthalts dienen eine Sauna und ein Fitnessraum. Zum Erholungskomplex gehören ein Mehrzweck- und Kinderspielplatz, im Winter zwei Skilifte und ein präpa-rierter Übungshang. WiFi-Internetanschluss, ein Schulungsraum und eine Kinderecke im Restaurant runden das Angebot des Hotels ab. Den Gäs-ten steht den ganzen Tag über das Restaurant mit seinem umfangreichen Speise- und Getränkeangebot zur Verfügung. Die Küche ist vor allem auf traditionelle Gerichte der böhmischen Küche darüber hinaus stehen, Ge-müsesalate, Heidelbeerknödel auf der Speisekarte, Spezialität des Hauses sind Liwanzen aus Hefeteig mit Heidelbeeren, Joghurt und Schlagsahne. Das Restaurant ist Inhaber des Zertifikats Czech Specials, das erstklassi-gen Küchen erteilt wird. Probieren Sie bestimmt die preisgewürdigte Rie-sengebirgs-Sauersuppe mit Pilzen oder die böhmischen grünen Klößchen mit Sauerkraut und gerösteten Zwiebelringen aus. Auf der Richterbaude wird ein helles Bernard mit 11° Stammwürze gezapft, außerdem gibt es ein Dunkelbier, ein alkoholfreies ‚Pflaumenbier‘ und Pilsner Flaschenbier. In der von Sommelier Radek Jon zusammengestellten Weinkarte stehen Weine aus dem mährischen Weingut „Habánské moravské sklepy“. Die Barkeeper wurden von Jaroslav Petrouš, dem tschechischen Barista- und Kaffeemeis-ter von 2004 speziell in der Zubereitung von Rioba-Kaffee geschult. Bei-de vertreten die Firma Makro Cash & Carry. Die Baude ist ganzjährig, also auch außerhalb der Saison für Firmenaktionen, Familienferien, Schulen und Touristen geöffnet. Nach vorheriger Absprache können Vorträge vereinbart werden - über die Kynologie, die Natur im KRNAP, Meteorologie und am häufigsten über den Bergrettungsdienst, Lawinen und Gefahren in den Ber-gen. Das Restaurant ist von 10 bis 18 Uhr auch für vorüberkommende Wan-derer geöffnet. Die Richterbauden sind ein guter Ausgangspunkt sowohl für Skiwanderer, als auch Skitourengeher, die es hinauf auf die Riesengebirgs-kämme zieht. Hier führt die Skitourenroute Nr. 5 vorbei und Route Nr. 1. ist gleich in der Nähe.

Richterovy boudy über Pec pod Sněžkou, Nr. 81, PLZ 542 21, Lehr-zentrum des Ministeriums für Schulwesen und Körpererziehung der ČR, Leiterin Lenka Janoušková, Tel., Fax: 00420 499 896 249, Tel. 724 975 386, E-Mail: [email protected], www.richtrovyboudy.cz, günsti-ge Preise, Verständigung auch in Deutsch möglich.

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ŽAcLéř UND DIE ORTScHAFT RýcHORy

Das Städtische Museum in Žacléř/ Schatzlar hat für die diesjährige Saison au-ßer seiner ständigen Ausstellung auch eine interessante Ausstellung über die Geschichte der Schulen in dieser Bergstadt und in den früher selbstständigen Gemeinden Bobr/ Bober, Černá Voda/ Schwarzwasser und Rýchory/ Rehorn vorbereitet. Vom Museum führt über den Ringplatz ein interessanter, blau mar-kierter Wanderweg in die heutige Wochenendlersiedlung Rýchory. Vorbei an historisch wertvollen gezimmerten Bürgerhäusern gelangt man zum schon lange geschlossenen Tor des Schatzlarer Schlosses. Weitere zwei Kilometer führt der Pfad durch herrlichen Mischwald, den mächtige Buchen beherrschen. Im Un-terholz warten Tausende kleiner Bäumchen auf ihre Chance, auf der Lichtung von einem gefallenen Baumriesen hat der Wettkampf ums Licht längst begonnen. Im mächtigen Stumpf des Baumes nisten Vögel und wuchern Holzschwämme. So muss der Urwald ausgesehen haben, als im 13. Jhd. die ersten Besiedler in Schatzlar eintrafen. Anstelle der Ortschaft Rehorn hielt er noch drei Jahrhunderte länger aus, diese wurde nämlich erst bei der Besiedlungswelle durch Holzfäller gegründet. Das erste Haus der Ortschaft steht hinter der Tafel mit dem Wappen von Žacléř und Rýchory – die Pension Ozón. Früher hieß sie Quintenmühle, von Quintenthal – ‚fünftes Tal‘. Am Wanderweg ist dies das erste geöffnete Restaurant mit Sommergarten unter einer mehr als einhundertjährigen Buche.

Der frühere Ortsweg und erst seit 2005 markierte Wanderweg steigt nun zum Waldrand an und führt anschließend gemächlich durch die lieblichsten Partien der Siedlung Rýchory. Oberhalb des Weges stehen zwei hübsche Häuschen. Das mit weißer Frontgaupe und gestreiftem Halbstock (Nr. 31) errichtete 1925 Josef Kammel.

Seiner Familie gehörten außerdem auch das benachbarte Haus Nr. 32 mit großem Kirschbaum und gleich daneben das Haus Nr. 33, das 1960 wegen feh-lenden Interesses abgerissen wurde. Die hier stehenden Häuser erinnern an Fo-tografien, die 1934 von Emanuel Walter machte. Die Gemeinde Rehorn bestellte damals im Namen seines Bürgermeisters Wendelin Polz und der benachbarten

Ortschaft Quintenthal eine Fotochronik und half diese Aktion zu organisieren. Die Dorfbewohner zogen ihre Sonntagskleider an und erwarteten die Ankunft des Fotografen. So mancher Landwirt führte auch gleich noch das geliebte Pferd oder den stämmigen Stier vors Haus. Häufig posierten gleich drei Generationen einer Familie vor dem Stadtfotografen, nur vor der Schule allein der Herr Lehrer. Ein Foto mit ihm ist auch in der Schulausstellung im Museum zu sehen. Im Kon-text mit dem weiteren Schicksal der abgelichteten Leutchen vor ihren Häusern schuf der Arnauer Fotograf Emanuel Walter ein eindrucksvolles Dokument von der Landschaft, traditionellen Architektur, den hier lebenden Menschen und ihrer Lebensweise. Bevor das Fotoalbum ins Kreisarchiv in Trutnov gelangte, waren ein paar Fotos bereits verschwunden. Auch so stellen die 40 fotografierten Anwesen ein einzigartiges Ensemble dar, um die es die sonstigen Riesengebirgsorte be-neiden können.

In der erwähnten Hütte Nr. 32 oberhalb des Weges wohnte Emilie Hoffmann mit ihren vier Kindern bei den Kammels in Miete. Viele Männer vom Rehorn fuhren auf der Grube in Schatzlar ein, ob ihr Mann auch Bergmann war, ist unbekannt. Beim Anblick der bescheidenen Behausung fallen einem unwillkürlich die Worte der Zeitzeugin Christiane Pasler ein, die schrieb, dass viele Einwohner vom Re-horn beim Verlassen der Heimat im Jahre 1946 nicht einmal so viel besaßen, um das bewilligte 50-Kilo-Limit zu erfüllen. Ein weiteres interessantes Haus an der Strecke, nur einen Katzensprung von hier, war das Forsthaus Nr. 51 aus dem Jah-re 1906. Zwei mächtige Eschen und eine Lärche erinnern daran, dass sich hier vor 150 Jahren noch tiefer Wald ausbreitete. Dann verwandelte ihn die Marschen-dorfer Herrschaft in eine große Wiese mit Forsthaus in der Mitte. Rudolf Kummert aus dem Hügelland um Žatec verrichtete hier seinen Dienst als Forstadjunkt. Im nahen Lampersdorf/ Lampertice fand er seine Braut, die ihm hier im Forsthaus fünf Kinder gebar. 1928 erkrankte er so schwer, dass er seiner Arbeit als Förster nicht mehr nachgehen konnte. Jahrelang lief Rudolf Kummert auf dem heute blau markierten Wanderweg zum Forstamt auf Schloss Schatzlar und immer kam er an

der Brandruine der Quintenmühle vorbei. Als er den Forstdienst aufgeben muss-te, lieh er sich (u. a. in der Trautenauer Brauerei) Geld und erbaute im Jahre 1930 die architektonisch gelungene Pension Quintenmühle. Dass in der (heutigen) Pension Ozón ausschließlich Trautenauer Bier gezapft wurde, ist klar. Nach dem Umzug der Familie Kummert in die Mühle wurde ihr sechstes und letztes Kind Christiane geboren. Mit Christiane und ihrem Gatten Helfried Pasler plauderten wir im Oktober 1990 in ihrem Haus (Nr. 11) über zeitgenössischen Fotografien vom Rehorn. Das schönste Gebäude in der Ortschaft barg außerdem das einzi-ge hiesige Geschäft, die Pasler blieben bis heute Einwohner von Rýchory, auch wenn sie den Winter in ihrer Wohnung in Žacléř verbringen. Die ausgezeichnete Erzählerin gedachte nicht nur ihres Vaters Rudolf und einzelner Besucher der Quintenmühle, sondern erzählte auch vom Ski fahren an den hiesigen Hängen, vor allem aber vom Gemeinsinn der ganzen Siedlung und von verschwundenen Nachbarn. Sie selbst hatte auch kein leichtes Schicksal, denn schon 1945 muss-te sie Rehorn verlassen und bei Bauern im Landesinnern arbeiten. Mit ihrem er- sten Mann hatte sie drei Kinder, bevor dieser im Schatzlarer Schacht ums Leben kam. Erst mit ihrem neuen Partner kehrte sie nach Rýchory, ins Haus der Pasler zurück, nur 200 Meter von der väterlichen Hütte, dem Forsthaus entfernt. Am Waldrand angelangt, steht man schon bald vor einer Bank mit dem hl. Hubertus und der in eine Holztafel geschnitzten eindringlichen Bitte: „Bitte benehmen Sie sich wie die Tiere! Ihr Rübezahl“.Kein Zweifel, dass es der Rehorn-Patriot und geehrte Freund des Veselý výlet Zdeněk Slováček war (der das Haus nach ihrem Tode kaufte, reparierte und die Rolle der Autoritätsperson der hiesigen Ansiedler spielte), der die Tafel am Lieblingsort von Frau Pasler anbrachte.

Das andere weiße Haus unter der Pasler-Hütte war die Schule, wo bis 1945 alle acht Klassen in einem einzigen Klassenzimmer unterrichtet wurden. Auf der Ausstellung erfährt man wohl kaum, dass der Herr Lehrer montags immer un-wirsch war… Eingeweihte wussten, dass dies der Kater vom sonntäglichen Tanz-vergnügen war. Frau Pasler zufolge mochte er das neue Regime nicht, deshalb

ging er nach Kriegsausbruch auch sofort bei der ersten Gelegenheit in britische Kriegsgefangenschaft. Noch bevor der Wanderweg den Bach zum oberen Teil von Rehorn überquert, sind rechts unter dem Weg die verwucherten Grundmau-ern des Hauses von Franz Lorenz (Nr. 9) zu sehen. Im Eschenanflug kämpft ein uralter, vom einstigen Landwirt gepflanzter Kirschbaum ums Überleben. In der Ortschaft Rehorn verschwanden nach Kriegsende 24 von insgesamt 53 Häu-sern, im anschließenden Quintental/ Vízov stehen von ehemals 13 Häusern nur noch 6. Ein Stückchen weiter ragen zwei mächtige Kastanien am Wegesrande auf, die an den ebenfalls verschwundenen, stattlichen Gasthof von Ernst Polz erinnern. Aus ganz Rehorn mit seinen mehr als 200 Einwohnern kam man hier her zum Tanz, zu Feuerwehrbällen und, wie sich Christa Pasler erinnert, auch zu Weihnachtskränzchen. 1960 wurde der verfallene Gasthof im Rahmen der großen ‚Säuberungsaktion‘ im Riesengebirge von einer Pioniereinheit in die Luft gesprengt. Zusammen mit vielen weiteren Häusern und schönen Wiesen ging so ein weiteres Stück lebendiger Geschichte des Ostriesengebirges verloren, allerdings blieb Rehorn das Schicksal von Glasendorf/ Sklenářovice erspart, das völlig ausradiert wurde. Bevor wir den Kamm erreichen, führt der Weg durch die Ortschaft Vízov. Mitten durch sattes Grün verläuft hier die Katastergrenze zwischen Žacléř und Rýchory. Rechts des Weges blieb ein schlichtes gemau-ertes Haus stehen, auf der gegenüberliegenden Seite stand einst die Hütte des Fuhrmanns Rudolf Kammel. Weitere Häuser standen oben in der Umgebung des Kreuzes, vom ehemaligen Hampel-Gasthof blieb allein die schöne Aussicht auf die schlesische Seite übrig. Hier hat man die Qual der Wahl – entweder wandert man zum originellen Gasthof Hubertus hinab oder bergan zur Rýchorská-Baude auf dem Gipfel des Kammes. Nach vielen Jahren eines Provisoriums kann man hier endlich wieder direkt in der gezimmerten Gasstube einkehren.Städtisches Museum Žacléř und Touristisches Informationszentrum, Rýchorské nám. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 00420 499 739 225, E-Mail: [email protected]. Täglich, außer montags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. www.zacler.cz

Die ‚Quintenmühle‘ (Nr. 2)vor dem Brand von 1921.

Emanuel Walter fing Emilie Hoffmannmit ihren Kindern vor Haus Nr. 32 ein.

Drei Generationen der Familie Rudolf Heinzelvor dem später verschwundenen, gezimmerten Haus Nr. 33.

1927 erbaute Otto Pasler das stattliche Haus Nr. 11mit Wirtschaft und kleinem Geschäft.

Die Grundmauern der verfallenen Hütte Nr. 9von Franz Lorenz verschlingt Wald.

An den Gasthof von Ernst Polz (Nr. 8)erinnern heute nur noch zwei stattliche Kastanien.

Die uralte Hütte von Rudolf Kammel in Quintental/ Vízov Nr. 13verfiel schon 1948.

Der einstige Hof Nr. 42von Johann Tamm steht bis heute neben dem Rehornkreuz.

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SERVIcE FÜR BAUDENBESITZER

Schutzmarke

Saisonzeitschrift Veselý výlet, Temný Důl Nr. 46, 542 26 Horní Maršov, Tel. 00420 499 874 298, e-Mail: [email protected], www.veselyvylet.cz, Herausgeber/Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš, sprachliche Bearbeitung: Jarmila Klimešová, graphische Gestaltung: David Babka, Květa Krhánková, Illustrationen: Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav Špelda, Fotografien: Hans Bönsch, J. Happich, Josef Jeschke, Miloslav Klimeš, Pavel Klimeš, Rudolf Kraus, Wenzel Lahmer, Adolf Lehmann, Václav Novák, Emanuel Walter und Herausgeberarchiv, Satz: Tisk OFSET a.s. Úpice, Tel. 499 881 171, Druck: Garamon s.r.o. Hradec Králové Tel. 495 217 101, deutsche Übersetzung: Hans-J. Warsow, polnische Übersetzung: Andrzej Magala, Redaktion-sschluss: 27. 6. 2013, Auflage: 50.000 Stück, davon 28.000 Stück in tschechischer, 15.000 in deutscher und 7.000 in polnischer Sprachversion. Wenn Sie die nächste Ausgabe des Veselý výlet (nächste Ausgabe: 40/ Winter 2014) per Post zugeschickt haben möchten, schicken Sie bitte zusammen mit Ihrer Adresse 40 CZK, falls sie in der Tschechischen Republik leben, oder 190 CZK, wenn Sie im Ausland leben, oder bestellen Sie sich die Zeitschrift persönlich im Informationszentrum des Veselý výlet in Temný Důl oder in Pec pod Sněžkou.

Alle Autorenrechte vorbehalten!

EINLADUNG ZU EINEMTRADITIONELLEN TREFFEN

Die Aktiengesellschaft agiert seit 1992 auf dem Markt und bie-tet professionelle Dienstleistungen im Bereich Wäscherei und Textilreinigung für alle Arten von Unterkunftseinrichtungen in Harrachov, Špindlerův Mlýn, Pec pod Sněžkou, Janské Lázně, Svoboda nad Úpou, Horní Maršov und in weiteren Städten.

Kontakt: + 420 491 423 745, + 420 603 228 [email protected], [email protected], www.pradelny.czHorní Maršov – Offenes Museum 2013

Am Samstag, dem 14. September findet in Horní Maršov schon traditionell der ‚Tag des offenen Denkmals‘ statt. Wir laden Sie herzlich zum vierten Jahrgang des Festivals Horní Maršov – Offenes Denkmals ein, der sich diesmal im Ob-jekt der renovierten Pfarre und in deren Umgebung abspielt. Das Kulturpro-gramm beginnt um 14 Uhr mit der kommentierten Besichtigung des rekonstru-ierten Barockhauses, seines Vorhofes und Gartens mit neuem Holztheater und variablen Ställen im landwirtschaftlichen Bereich. Man erfährt, dass das von Zimmermeister Petr Růžička mit Hilfe seines Kollegen David Stejskal entworfe-ne und realisierte Gartentheater „Ein Steinhaus zu Motiven eines Tempels der Antike in Holz‘ darstellt. Es wurde per Rosette skizziert, also mithilfe von Mo-dulkreisen mit Derivaten des Goldenen Schnitts, wie dies in der Antike üblich war. Dieses Werk der Kleinarchitektur ist keine gewöhnliche Konstruktion, es hat keine klassischen diagonalen Windstreben und stellt daher eine Neuform dar. Der Kranz ruht direkt auf Lärchenholzsäulen. Die Kraft des Bauwerks liegt im Detail, z.B. in der einzigartigen Ausführung der beiden verzahnten hohen Tragbalken oder in den geschalten und verkeilten und mitnichten angenagelten Wänden“. Außer einer Besichtigung mit fachkundiger Erläuterung der histo-rischen und baulichen Besonderheiten der ehemaligen Pfarre und über die neue Verwendung des gesamten Areals wird auch eine Theaterschau gebo-ten. Für Kinder sind wieder gezeichnete Comics des Zeichners Jakub Plachý vorbereitet. Darüber hinaus darf man sich auf eine interaktive Ausstellung zum Thema ‚Wandlungen der Landschaft, Konzert und Theater‘ freuen. Einzelheiten über das Programm im Laufe des Sommers, auch über vergangene Jahrgänge, präsentieren wir auf der Webseite www.otevrenemuzeum.cz. Das diesjährige Projekt organisieren wir zusammen mit dem Umweltzentrum SEVER und wie immer mit der Unterstützung der Gemeinde Horní Maršov. Kommen Sie be-stimmt vorbei, Sie sind herzlich eingeladen. Im Namen aller Veranstalter – Anna Klimešová.

Rübezahl-Gulasch in Pec pod SněžkouJarda Dostálek, der ehemalige stellvertr. Bürgermeister der Stadt Pec pod Sněžkou initiierte vor sieben Jahren mit dem freiwilligen Feuerwehrmann

Zdeněk Krčmář erstmals eine gastronomische Schau, bei der Teams aus ver-schiedenen Restaurants um den besten traditionellen Gulasch wetteifern. So dampften im vergangenen Jahr gleich zehn Gulaschkanonen auf dem Platz U kapličky, an denen Köche aus den Küchen berühmter Restaurants brillierten – z.B. aus Hotel Horizont, Bouda Máma, Enzian Grill und der Kolínská bouda; von den ‚Auswärtigen‘ schickte das Pilsner Restaurant des Gemeindehauses Prag seine Köche ins Rennen. Der diesjährige 7. Jahrgang findet am Wenzelstag, also am 28. September 2013 statt. Die zehn angemeldeten Teams bekommen um acht Uhr morgens Fleisch aus den besten hiesigen Fleischereien, dann beginnt die Zubereitung à la Geheimrezept. Die Besucher können im Laufe des Vormittags einen ‚Kostproben-Gutschein‘ für jeweils zehn Gulaschs kaufen, um 11 Uhr beginnt die Verkostung. Ihre Stimmen entscheiden über den ‚Zuschau-erpreis‘, der nach dem beliebten und unerwartet verstorbenen Baudler Jarda Dostálek benannt ist. Die Besucher beurteilen bei der Entscheidung nicht nur den Geschmack, sondern auch die verbale Leistung des jeweiligen Teams.

Letztes Jahr fiel besonders die Kochgilde der Bouda Máma auf, in der Schauspieler Pavel Nový mehr erzählte als kochte; der Zuschauerpreis ging an die Kolínská bouda. Da die Fachjury beim Verkosten jedes einzelnen ano-nymen Gulaschs weder dessen Koch, noch die verwendeten Zutaten kennt, entscheidet sie völlig unvoreingenommen. Die Küche mit dem siegreichen Gulasch erhält den Wanderpokal des Stadtbürgermeisters und einen symbo-lischen Preis - z.B. eine geräucherte Haxe. Im letzten Jahr siegte der Gulasch des Köche-Teams des Wellness Hotels Bouda Máma, deshalb dürfen sie ihn bis Ende September noch im Restaurant ausstellen. Außer Wettbewerb kocht auch die hiesige Feuerwehr ihren eigenen deftigen Gulasch, damit auch die anwesenden Gäste nicht leer ausgehen. Eine Countryband sorgt zusätzlich für gute Stimmung. Auch die Kinder kommen nicht zu kurz, dafür sorgt die hiesige Feuerwehr mit ihren Vorführungen.

Die diesjährige St. Laurentius-wallfahrt am 10. August 2013 beginnt nach acht Uhr morgens in Velká Úpa; an der Talstation der Seilbahn Portášky findet dann auch das Nachmittags- und Abendprogramm statt. Hauptattraktion ist das Konzert der ausgezeichneten Band Sto zvířat.

Promenadenkonzerte in Janské Lázně Auf dem Freiheitsplatz, dem Johannisbader Promenadenplatz erklingen jeden Feriensonntag von 14 bis 16 Uhr Promenadenkonzerte. Die Art Jazz Band aus Hradec Králové spielt am 7. 7. und 4. 8.; am 14. 7. die Blaskapelle Táboranka aus Košťálov; am 21. 7. die Big Band Dvorský aus Dvůr Králové nad Labem; die Blaskapelle Podzvičinka aus Bílá Třemešná tritt am 11. 8. auf; die Blaska-pelle Krakonoška aus Trutnov am 18. 8.; die Blues Band Moonlight Experes aus Trutnov am 28. 8., die Evergreen Dixieland Band aus Nová Paka spielt am 28. 7. und aus Anlass der Veteranen-WM im Berglauf ausnahmsweise auch am Samstag dem 31. 8. Der 29. Jahrgang dieses Wettbewerbs ist gleichzeitig die Tschechische Meisterschaft der Junioren und Juniorinnen, Männer und Frau-en sowie ein öffentlicher Wettbewerb für nicht registrierte, vor dem 31. August 1978 geborene Veteranen. Die Strecke mit 650 Metern Höhendifferenz führt von der Johannisbader Kolonnade 8,6 km bergan, mit Ziel auf dem Schwarzen Berg (Veranstalter www.maratonstav.cz).

Im Marschendorfer Pfarrhaus im Jahre 2010.

WEINTHEKE UND WEINBAR „NADE DNEM“ ausgezeichnete offene Schankweine und Flaschenweine, gemütliches Beisammensein bei einer Tasse Tee oder KaffeeNichtrauchergasstätte, WiFi-Internetzugang, barrierefreier Zutritt, KinderspieleckeWeindegustationen und Konzerte

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Wir sind für Wochenendhäusler im Ostriesengebirge tätig und sind Experten für traditionelle Architektur, wir projektieren Rekon-

struktionen von Berghütten und Häusern, führen tra-

ditionelle Zimmerer-, Tischler- und Steinmetzarbeiten

durch, wir entwerfen und realisieren neue Holzbauten

in klassischer Technologie, wir arbeiten mit führen-

den Architekten an modernen Bauvorhaben zusa-

mmen, wir verwenden Materialien, wie Stein, Holz,

Ölfarben und befassen uns mit dem Einschnitt und

Verkauf von Bauholz in einem Sägewerk in Horní Mar-

šov.

Der Schriftsteller Jiří Hájíček wurde für seinen Roman Rybí krev (Fischblut) mit dem prestigevollen Literaturpreis Magnesia litera gewürdigt, rein zufällig nur eine Woche nach seinem Autorenlesen in der Vinothek Nade dnem.

Bei der Umwandlung der Anlage der ehemaligen Pfarre in Horní Maršov zum Öko-Zentrum DOTEK in den Jahren 2011 bis 2013 setzten wir als Generalprojektant und -lieferant wohl alle Professionen um.

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RIESENGEBIRGENATIONALPARK

RETTER DER BERGwIESEN Die von den Besiedlern des Riesengebirges in harter Arbeit geschaffenen Wiesenenklaven (Almen) machen es so anders, als die anderen europä-ischen Gebirge, ohne dabei ihre Alpenherkunft zu verleugnen. Ja sogar der Landschaftscharakter der Süd- und Nordflanke des Riesengebirges unterscheiden sich gerade durch die größeren Flächen der Wiesenenkla-ven. Ohne menschliche Arbeit verschwinden Kulturlandschaft - im Falle der Wiesen ohne Beseitigung von Anflug, Entästung belassener Solitärbäume, Instandhaltung des Wasserregimes und vor allem ohne Mähen, Weiden und Düngen. Nach dem Weggang der ursprünglichen Wirtschafter infolge des 2. Weltkrieges gelang es nicht, den Umfang und die Qualität ihrer Pflege um die Bergwiesen wiederherzustellen. Solch eine gepflegte Landschaft, wie zu Zeiten der intensiven Bewirtschaftung der Wiesen, also zuletzt vor achtzig Jahren, wird es wohl kaum mehr geben. Viele Wiesenenklaven wur-den wieder aufgeforstet, andere schrumpften durch natürlichen Anflug und nahezu alle büßten ihren ehemaligen Artenreichtum ein. Die Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge (KRNAP) bemüht sich in letzter Zeit außeror-dentlich, die Bergwiesen als Riesengebirgsphänomen zu bewahren. Seit 1997 unterstützt sie die Landwirte finanziell – aus einem speziellen Land-schaftspflegeprogramm und seit 2009 dazu auch aus dem Programm zur Wiederherstellung der natürlichen Landschaftsfunktionen. In diesem Jahr erhalten 200 Kleinlandwirte mit Wiesenflächen bis zu fünf Hektar 1,5 Milli-onen CZK, insgesamt kommen von der KRNAP-Verwaltung an die 3,5 Mil-lionen. Neuerdings gewann sie EU-Mittel in Höhe von 90 Mio. CZK für das fünfjährige Projekt Life Corcontica – Leben für die Riesengebirgswiesen. Hauptziel ist die Unterstützung der Wiesen- und Flussbiotope. Dies trägt zur Bewahrung zahlreicher bedeutender Arten von Wiesenpflanzen bei, z.B. des Sudenten-Veilchens, Gold-Fingerkrauts, von Habichtskrautarten, Orchide-en und vor allem eines Endemiten des Riesengebirges – der Böhmischen Glockenblume. Gleichzeitig fördert das Programm die hiesigen Landwirte und hierdurch auch die Anmut der Landschaft, samt aller positiven Folgen für den Tourismus. Größere Farmen erhalten Zuwendungen aus Agro-Um-welt-Programmen des Landwirtschaftsministeriums. Dank dessen gelang es z.B. Ervín Schreiber mit seiner 400-köpfigen Rinderherde die Wiesen von Albeřice und Lysečiny zu retten. In Velká Úpa wiederum bewirtschaftet der Familienhof von Petr Šimral ganz Výsluní und auf dem Sosna-Hof auf den Valšovky weiden zusammen mit den Rindern auch Schafe und ein Pony, die gemeinsam für ein optimales Abgrasen sorgen. Ohne die Verantwortlichkeit und die harte Arbeit der ca. 250 Landwirte im Riesengebirge wäre die ganze staatliche Unterstützung für die Katz.

Die Wiesenenklaven an der oberen Waldgrenze, wie z.B. Růžohorky, Studniční und Richterovy boudy, Liščí louka, Přední und Zadní Rennerovky, Klínové boudy und andere interessante Orte ähneln am meisten ihren Vorbil-dern in den Alpen – den so. Almen. Den ursprünglichen Bergbauern dienten

sie nur als Sömmerungsgebiete und so wurden die Wiesen nicht so intensiv gedüngt wie im Tal. Dafür sprossen hier selten Pflanzen und Gräser, die sich aus der arktisch-alpinen Zone und den Gletscherkaren hier her verbreitetet hatten. Aber ohne regelmäßige Bewirtschaftung verschwanden sie langsam, deshalb richtete die KRNAP-Verwaltung ihr besonderes Augenmerk gerade auf diese Lokalitäten. Auf den Wiesen im unteren Abschnitt der Brunnberg-bauden/ Studniční b. weiden schon die neunte Saison die Schafe von Ivana Čílová und Martin Maček aus Bolkov. Das zertrampelte Gras in der 1. Zone des KRNAP, der Schafkot und der abgefressene Enzian sorgten bei den Be-suchern anfänglich für Kopfschütteln, dennoch zeichnet sich ab, dass dies der richtige Weg zur Rettung dieses uralten Heugrundes ist. Ein paar hun-dert Meter tiefer, im Blaugrund/ Modrý důl lassen die gleichen Landwirte Pferde und Kühe weiden. Ihre Winterställe haben sie im Vorland. Das hat Jiří Šimůnek von den Sagasserbauden nicht nötig, denn der züchtet Schottische Hochlandrinder. Seine zottigen Rinder mit ihren eindrucksvollen Hörnern bleiben auch im härtesten Winter und in 1100 m ü.d.M. draußen. Im Sommer grasen sie die dann die Bergwiesen auf dem Rehorn ab. Vor ein paar Jah-ren tauchten Rinder und Schafe auch in Růžohorky am Rosenberg in einer Meereshöhe von 1250 m auf. Der Landwirt David Mlejnek aus der Děčínská bouda half zudem auch bei der Beseitigung des Anflugs bei den Großen Tip-peltbauden mit. Auf dem Aichelburg-Spazierweg an dieser Wiesenenklave mit seinem geschützten Ensemble der traditionellen Architektur angekom-men, bieten sich dem Blick die zur Hälfte von Anflug gesäuberte Enklave und nach langen Jahren wohl auch wieder weidende Tiere dar. Wir hatte schon jede Hoffnung verloren, die Rettung dieses außergewöhnlichen Ortes noch zu erleben. Aber auch regelmäßig gemähten Wiesen droht die Verschlechte-rung ihrer Biodiversität. Als Beispiel für die allmähliche Auszehrung der orga-nischen Nährstoffe mögen die Wiesen in der Siedlung Pěnkavčí Vrch dienen. Dank des staatl. Forstbetriebs und später der KRNAP-Verwaltung wurde hier ständig Heu gemäht und die Wiesen wurden von Anflug gesäubert, auch deshalb gehörte sie zu bestbewahrten Wiesen weit und breit. Dennoch ver-drängt hier in den letzten Jahren zähes Borstgras die saftigen Gräser und Pflanzen. Früher kam man der Nährstoffverarmung durch Düngen von Rin-dergülle mit viel organischem Stickstoff zuvor. Nur ein Stück von hier, auf den Jana-Bauden, ist vom gelb markierten Kubát-Weg ein Berghof zu sehen, auf dem sich noch unlängst Friedrich Kneifel mit Familie um die umliegenden Wiesen kümmerte. Die letzte Wiese, die noch auf traditionelle Weise durch Verspritzen verdünnten Stalldungs gedüngt wurde, hat sich ihre Artenvielfalt bewahrt. Um die anknüpfenden Braun-Wiesen kümmerte sich viele Jahre lang sein Schwiegersohn, der Förster Josef Tylš. Dank der Pflege beider Landwirte kann man hier heute hin und wieder ehrwürdige Wissenschaftler vom Botanischen Institut der tsch. Akademie der Wissenschaften auf allen vieren kriechen sehen. Sie klassifizieren und zählen auf Versuchsflächen einzelne Pflänzchen, um die Zusammensetzung und Gesetzmäßigkeiten die-ses früher verbreiteten Biotops zu erkennen.

Die Arbeit des Grafikers Filip Vancl erkennt man beim Anklicken der Web-seite des Riesengebirgsortes Horní Maršov. Neben seiner Hauptbeschäfti-gung als grafischer Designer ist er auch ein tüchtiger Schafhirte. Vor ein paar Jahren erhielt seine Familie Grund und Boden in Slemeno im Riesengebirgs-vorland zurück und so beschlossen er und seine Frau, eine Schafzucht zu gründen. Sie wählten aus Norddeutschland stammende Heideschafe aus. Jahr für Jahr grasen Vancl’s Schafe nun die 5 Hektar große, unbewirtschaf-tete Wiese an der Baude Kláštěrka bei den Keilbauden/ Klínové boudy ab. Vom grünen Wanderweg zwischen Pláň und der Baude ‚Bufet Na rozcestí‘ ist gut zu erkennen, wie sauber sie alles ‚wegputzen‘ – Anfluggehölze, Heide-kraut, Reitgras, Geis- und Johanniskraut und sonstige expansive, Wiesen in Busch verwandelnde Arten. In der 24-köpfigen Herde mit ihren schwarzen Köpfen sind schnell der größere Hammel und die kohlschwarzen Lämmer aus diesem Jahr auszumachen. Von Anfang Juli bis Ende September frisst sich der kleine Hammel von den Keilbauden zu seinen ursprünglichen 30 kg weitere 15 kg an. Da der Hirte Zdeněk Janouch schon 5 Jahre lang auf die 150 Schafe bei den Keilbauden aufpasst, kann sich Filip Vancl vor allem der zweiten Hälfte der Herde daheim in Slemeno widmen. Links und rechts des Wanderweges leuchten seltene Blumen wie z.B. Tarant, Sudeten-Eisenhut

und Arnika - leider aber auch der lästige Alpen-Ampfer. Deshalb sorgt der Landwirt neben der Schafweide auch für dessen Bekämpfung und mäht ihn an sumpfigen Stellen von Hand. Wichtig für die Wiesenpflege ist das Entge-genkommen und die Zustimmung der Grundstücksbesitzer, die hier bei den Keilbauden ‚eins a‘ klappt. Letztes Jahr hatte Zdeněk Janouch aber Pech. Ein cleverer ‚Hundezüchter‘ wollte wohl die Kampfeigenschaften seiner Pit-bulls erproben und ließ zwei von ihnen in die Umzäunung bei den Kleinen Tippelbauden und diese rissen prompt den Zuchthammel. Deshalb bitten Sie alle Schafhirten, Ihre Hunde an der Leine zu halten. Auch deswegen müssen sie Tag für Tag die Herde und die transportable Umzäunung kontrollieren. Im Riesengebirge weiden in diesem Jahr mehr als 800 Schafe auf 70 Hektar von der KRNAP-Verwaltung geförderten Bergwiesen. Aber viele Schäfchen blöken auch bei einzelnen Bauden und Pensionen, wo sie den Baudlern helfen, die eigenen und benachbarten Bergwiesen zu bewahren. Wie z.B. Familie Wondráček in Dolní Malá Úpa, Artur Povýšil im Vavřincův důl in Vel-ká Úpa und Vráťa Říha in Jelení louky in Pec. Traditionell schöne Wiesen unterhalten nach wie vor die alteingesessenen Familien Adolf, Hauschwitz und Spindler auf der Wiesenenklave Jelení Boudy über Spindelmühle. Bei der interessanten Lokalität der Bradlerbauden hilft der hiesige Baudler Petr Bárta dem Schafzüchter Tomáš Blažek aus. Es ist eine Freude zu sehen, wie die Anzahl der Landwirte und sinnvoll gepflegten Wiesen wächst.

Sensenmäher am BantenbergBantenberg/ Nad Křižovatkou am schroffen Hang des Forstberges/ Světlá hora war einst eine 20 Hektar große Wiesenenklave mit neun Hütten. Die unzähligen Steine, die zu mächtigen Agrarwällen und Terrassen aufge-schlichtet wurden, erregen Bewunderung. Erst als wir die Landwirte an den Alpenhängen beobachteten, wurde uns klar, dass die Kolonisten aus dem Tirol oder aus der Steiermark die harten Bedingungen an diesem harten Nordhang kaum für extrem hielten. Im Sommer 1946 mussten die Familien Bernkopf, Bönsch, Ettrich, Köhler, Sacher, Sagasser, Tippelt Bantenberg samt Vieh verlassen. Fünf vereinsamte Hütten beanspruchten Wochenendhäusler, eine kauften die Alteingesessenen Schwager zurück und drei Häuser verfielen. Der Staat wusste mit dem beschlagnahmten

landwirtschaftlichen Boden nichts anzufangen, deshalb bedeckten die meisten der Bergwiesen in den 50er und 60er Jahren schon bald Fich-tenmonokulturen. Nur der unterste Teil blieb verschont und so verblieb um jede Hütte nur ein halber Hektar baumlose Wiese. Die Alteingeses-senen Anna und Johann Schwager behaupteten ganz oben 0,84 Hektar schöne Wiese, auf der die Familie ihrer Tochter Rosa Alberovská noch ein paar Jahre lang wirtschaftete. Heute ist die vereinsamte Alm vom Spazier-weg Aichelburg unter der Informationstafel ‚Nad Křižovatkou‘ zu sehen, wie Bantenberg später amtlich umbenannt wurde. Die meisten Hiesigen gebrauchen jedoch ihren ursprünglichen Namen, genauso wie Antonín Missberger. Im Sommer 1993 kam er in einer Arbeitsangelegenheit zum Wochenendhäusler Josef Janda in die Hütte Tája. Nach dem Gespräch fragte er, warum er die Wiese nicht mähe. Wie denn, sagte dieser, mit dem Rasenmäher geht’s nicht. Anton fragte ihn, warum er sie nicht mit der Sense mäht – in höchstens 10 Stunden wäre er fertig. Janda nahm ihm das nicht ab und setzte 1000 Kronen, dass es zwei Sensenmähern nicht gelingt, die anderthalb Hektar große Wiese am schroffen Hang in nur 5 Stunden zu mähen. Allerdings wusste er nicht, dass Ing. Missberger von einem traditionellen Hof in Maršov stammt und mit der Sense genau-so umgehen kann, wie mit dem logarithmischen Rechenschieber. Eine Woche später, um vier Uhr in der Früh, traten Antonín und Bruder Josef mit ihren Sensen an und 4:46 war die Wiese komplett gemäht. Damals mähten sie die Wiese das letzte Mal nur zu zweit. Das Sensenmähen auf der Janda-Wiese wurde nämlich zur Tradition. Auch an diesjährigen 13. Juli kommen (schon zum 20. Mal) mindestens 10 Mäher mit ihren Sensen her. In den vergangenen Jahren nahmen am Bantenberg schon dreißig verschiedene Sensenmäher an der Mahd teil, einschließlich des KRNAP-Direktors Oldřich Lábek, Förstern, des Bürgermeisters von Maršov und Wochenendlern aus der Umgebung. Auch ohne unterstützende Program-me leuchtet die Wiese in neuer Blütenpracht und ein paar Leute versuch-ten sich wieder Mal in einem Handwerk, das über Jahrhunderte hinweg an den Riesengebirgshängen gang und gäbe war. Klar, dass sich der Wochenendhäusler Janda seine Wiese heute viel schätzt, fast schon wie die Alteingesessenen, für die sie der Lebenserwerb war. www.krnap.cz

Von der Wiesenenklave Nad Křižovatkou blieben nur Fragmente der Bergwiesen von 1901 übrig.

Nach vielen Jahren kehrte Vieh auf die Enklave Růžohorky zurück, 2009.

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BAUHISTORIScHES ADRESSBUcH DER OBEREN AUPA

Das Haus Nr. 177 am Wimmerberg in Velká Úpa bekam seine erste Hausnummer (276) im Jahre 1771 und gehörte damals Karl Wimmer, ab 1805 trug es die Nr. 354; 1905, also zur Zeit, als das erste Foto entstand, die Nr. 182 und die gleiche Hausnummer ist auch der Fotografie aus dem Jahre 1928 zugeordnet.

Bei der Hochzeit von Anna und Wenzel Bönsch im Jahre 1928 war der Bürgermeister aus Groß-Aupa Johann Hintner der einzige mit Kinnbart.Ihr ältester Sohn Josef wuchs bei den Hofers auf den Hoferbauden auf.

Der Finanzwächter aus Albendorf Josef Střihavka stand bei der Hochzeit seines Schwagers Johann Tasler in der Mitte der uniformierten Hochzeitsgäste.Gleich hinter ihm stand 1924 der Kleinaupner Bürgermeister Alois Hübner.

Zuletzt passierte uns das in Alpbach, einem weitläufigen Gebirgsdorf in der Nähe des Zillertals und der Tiroler Bergstadt Schwaz. Bei der Suche nach den Orten, aus denen im 16. Jhd. die Kolonisten aus den Alpen gekommen sein mochten, forschten wir nach Namen hier lebender Familien. Der Führer im einzigartigen Familienmuse-um Andreas Schliesling verkaufte uns statt der Antworten für ein paar Euro einen dicken Wälzer aus dem Jahre 1994 mit der Beschreibung der hiesigen Anwesen ab dem 17. Jhd. Unter den Tirolern aus Alpbach fanden wir jedoch keinen einzigen, aus dem Riesengebirge bekannten Namen. Viel erfolgreicher war unser Besuch am gegenüberliegenden Ufer des Inn, wo wir im Tal der Gemeinde Brandenberg anhand des von der Gemeinde herausgegebenen Heimatbuches die Orte fanden, aus de-nen solche Spezialisten für die Holzschwemme im Riesengebirge stammten, wie die Marksteiner, Pfluger und möglicherweise auch Hintner. Bei der Suche im Südtirol, im Gsieser Tal, unweit von Bruneck, bot uns Frau Hofmann im Info-Zentrum in St. Martin eine im Jahre 1997 veröffentlichte Chronik an. Sie enthält die Geschichte aller hiesi-gen Anwesen unter Anführung ihrer Besitzer seit dem Jahre 1510. Auch dank dessen wissen wir heute so manches über den Ursprung der Riesengebirgseinwohner mit den Namen Berger, Hintner und Hofer. In St. Martin wohnten wir auf dem Bauernhof von Josef Kahn, dessen Familie in männlicher Linie am gleichem Ort ununterbrochen seit 1513 wirtschaftete. Nicht nur in solchen Momenten wird uns klar, dass die meis-ten der Eigentümer von Berghäusern oder -bauden und Pensionen im Riesengebirge nicht die leiseste Ahnung haben, wer vor nur einhundert Jahren in ihren Häusern ge-lebt hat. Siekennen weder die Schicksale und Lebensgeschichten ihrer Vorgänger, noch ihre Gesichter. Während man die Geschichte in den nicht entwurzelten Alpen-gebieten sorgsam wie Perlen aufgefädelte, gleicht die Situation im Riesengebirge einem Puzzle mit vielen verstreuten, verlorenen oder zerrissenen Teilen.

Seit 1980 sammle ich Fotografien und Informationen zu jedem der ca. 1700 Häu-ser im ehemaligen Gerichtsbezirk Marschendorf. Bis 1948 vereinte er die Orte des Ostriesengebirges, also die vier Teile der heutigen Orte Maršov, Dolní und Horní Albeřice, Dolní und Horní Lysečiny, Suchý Důl, Dolní und Horní Malá Úpa, zwei Teile von Velká Úpa mit dem dritten Teil von Pec, Svoboda nad Úpou, Janské Lázně, Černá Hora sowie das völlig verschwundene Dorf Sklenářovice. Überall hier bin ich auf der Suche nach der baulichen, wirtschaftlichen und besitzmäßigen Entwicklung der Häu-ser und den mit ihnen verbundenen Familien. Angaben hierzu finde ich u.a. im Archiv in Zámrsk, im Kreisarchiv in Trutnov und im Nationalarchiv in Prag. Viele Hinweise bieten die akribisch geführten Steuer-, Vermögens-, Pfarr- und Volkszählungslisten, aber allein schon das Lesen der in Kurrentschrift geschriebenen Namen ist zeitrau-bend. In dieser Hinsicht hat Peter Volker Schulz mit familiären Wurzeln in Velká Úpa ein unglaubliches Sisyphos-Werk vollbracht. Er initiierte und führte mit Freunden die Umschrift und Aufgliederung einiger Verzeichnisse aus dem 18. bis ins 12. Jhd. durch. Ein unfassbares Problem stellen für die Forscher die unzugänglichen alten Grundstücksbücher am Katasteramt dar. In den amtlichen Vermerken findet man na-türlich keine Lebenserinnerungen der Gebirgler, womit sie sich ihr Brot verdienten oder hervortaten, wie sie mit ihren Geschwistern, Nachbarn, ihrem Ort oder dem gerade herrschenden Regime auskamen. Echte Fundgruben sind Chroniken und vor allem Familiennachlässe mit Fotografien und Geschichten. Hier beginnt der Hauptteil der Arbeit des Veselý výlet. Im Infozentrum in Temný Důl kommen Zeitzeugen oder deren Nachfahren oder Freunde vorbei und erlauben uns, alte Familiendokumente zu kopieren. Deshalb gelingt es uns, die systematisch zusammengestellten Übersichten durch zufällig erworbene Stammbäume von Riesengebirgsfamilien, alte Fotografien, Beschreibungen von Ereignissen und Geschichten ganz konkreter Menschen zu er-gänzen. Jedes Jahr schmilzt die Anzahl derer, welche die auf den Fotos verewigten Personen noch erkennen und ihre Schicksale kennen. Deshalb bitten wir – setzen Sie sich bitte mit den ältesten Zeitzeugen aus Ihrer Familie oder aus der Umgebung an den Tisch und beschreiben Sie deren alte Fotografien. Später ist kaum noch fest-zustellen, wer da abgelichtet ist und aus welchem Anlass. Nicht nur Ihre Nachkom-men werden Ihnen für die Bewahrung des Familiengedächtnisses dankbar sein. In unserer Region gibt es keine Zeitzeugen mehr, wie es der im Jahre 1910 geborene, letzte traditionelle Landwirt in der Gegend unter der Schneekoppe, Friedrich Kneifel war. Dieser wusste zu jedem Haus in Velká Úpa und teilweise auch in Pec, Malá Úpa und Maršov aus den Zeiten zu berichten, die er selbst erlebt hatte. Gleich zu Beginn der Nachforschungen stand er vor der wichtigen Aufgabe, allen Häusern ihre alten Hausnummern zuzuordnen. Dabei hat z.B. Velká Úpa die schon vierte Häusernum-merierung hinter sich – aus den Jahren 1771, 1805, 1873 und die derzeit gültige aus dem Jahre 1980. Erst dann war es möglich, die Schicksale einzelner Menschen, Fo-tografien und die bauliche Entwicklung einzelnen Orten zuzuordnen. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass dies eine schier endlose Arbeit mit bisher unklarem Ausgang ist. Erst die Zeit wird zeigen, ob wir die Informationen in Buch- oder elektronischer

Form veröffentlichen. Wir begrüßen die Zusammenarbeit mit jungen Forschern, Dok-toranden und Diplomanden mit Interesse an der Geschichte des Riesengebirges. So erarbeitete Tamara Nováková in ihrer Diplomarbeit für jedes Haus in Albeřice und Dolní Lysečiny dessen historische und soziale Entwicklung in einem Großteil des 20. Jahrhunderts. Für Freitag, den 12. Juli bereitet sie im Gasthof Liberta in Albeřicích eine weitere Gesprächsrunde über die hiesigen drei Täler vor. Bei dieser Gelegen-heit führe ich von hier gewonnene historische Fotografien vor.

Die verborgene Geschichte der Familie des Josef Střihavka Der zweiundzwanzigjährige Legionär von der italienischen Front und tschechische Patriot Josef Střihavka trat am 23. April 1920 im Rang eines Aufsehers der Finanz-wache im Zollhaus Nr. 48 in Ober-Albendorf seinen Dienst an. Im August 1924 war er mit zwei Kollegen aus der Dienststelle zur Hochzeit von Philomena Grabiger und Jonann Tasler nach Kleinaupa geladen. Da waren schon alle über die Ehefrauen aus Kleinaupa miteinander verwandt. Auf dem Hochzeitsfoto sitzen rechts vom Bräutigam die Schwester der Braut Hedwig Kábrtová und neben ihr Helena Střihavková, die Schwester des Bräutigams. Ins Archiv des Veselý výlet gelangte es auf zweierlei Wei-se – durch den Sohn der Hochzeitsgäste Ernst Tasler und durch Slávka, die Nichte von Josef Střihavka. Die interessante Geschichte der Leute von diesen gedruckten Fotografien ist in einem der Kapitel des Museums Vápenka-Kalkofen – Geschichte von Albeřice und Lysečiny verborgen, zu dem man im Veselý výlet in Temný Důl die Schlüssel geliehen bekommt. Um das Geheimnis zu lüften, braucht man die beige-fügte Taschenlampe.

Die Hochzeit von Anna HintnerDiese beiden Fotografien fanden sich erst im Archiv des Veselý výlet und liefern Stoff für gleich mehrere Geschichten. Das Foto von der Hochzeit von Anna Hintner und Wenzel Bönsch hängt bis heute im Geburtshaus der Braut in Přední Výsluní in Velká Úpa und die in der Berghütte U Hančilů untergebrachten Gäste bekommen es als Original zu sehen. Uns gelang es, so manches aus dem Foto ‚herauszulesen‘. Hinter der Braut steht ihr Onkel, der damalige, hochverehrte Bürgermeister von Groß Aupa, II. Teil – Johann Hintner. Er amtete in seiner Hütte im Tal Šraml/ Schromma, heute heißt das Haus Supraphon. Friedrich Kneifel sprach im Laufe unserer 25-jährigen Plaudereien über alten Fotografien auch ein paar Mal sein letztes Treffen mit seinem Bürgermeister an. Im Juli 1946 wartete der schon fast neunzigjährige Johann Hintner zusammen mit seiner Nichte Marta und weiteren Nachbarn an der Straße mitten in Velká Úpa auf ihren Abtransport aus der Heimat. Alle anderen hatten im bewilligten Ranzen ein wenig Wegzehrung, Bekleidung, eine Decke, Ersatzschuhe und eine Bibel. Allein Hintner hielt einen einzigen Gegenstand in den Händen, eine von ihm selbst jahrelang handgeschriebene Chronik. Bei dieser Erinnerung seufzte Freund Kneifel immer: „Wie gern hätte ich doch in seinen Erinnerungen geblättert“. Er selbst war nach Aupa gekommen, um hier von seiner Schwester Anna, seiner Schwägerin Adele und vom sechsjährigen Helmut Abschied zu nehmen, dessen Vater, der Bä-cker Berthold Kneifel zwei Jahre zuvor an der Ostfront verschollen ging. Heute hilft Professor Helmut Kneifel dem Heimatforscher Peter V. Schulze kräftig bei dessen Nachforschungen, der mit seinen Mitarbeitern u.a. für das Staatliche Kreisarchiv in Trutnov aus 32 000 Transportscheinen eine komplette Liste der in den Jahren 1945 und 1946 aus dem Kreis Trautenau zwangsausgesiedelten Einwohner zusammen-stellte. So erfuhr der geehrte Freund des Veselý výlet Helmut Kneifel wohl erst durch diese Nachforschungen, dass sie damals am 18. Juli 1946 im gleichen 20. Waggon des XIII. Transports in die russische Okkupationszone Deutschlands saßen, wie Bür-germeister Hintner. Dem glücklichen Brautpaar war kein langes Glück beschieden. Anna starb bei der Geburt ihres vierten Kindes, Wenzel wenig später. Um den Sohn Josef kümmerten sich Schwester Helga und Schwager Robert Hofer (auf dem Foto die zweiten von links). Deshalb ist Josef Bönsch auf den Fotografien vom Ende der dreißiger Jahre immer zusammen mit Cousin Helmut Hofer und vor dem Haus bei den Hoferbauden zu sehen. Wohl auf der Rückkehr von der Sonntagsmesse. Der vorn stehende Helmut waltet bis heute gewissenhaft seines Amtes als Verwalter der Kleinaupner Kirche. Genauso wie sein Vater war auch er ‚Koppenträger‘ zur Schnee-koppe, wo Josef Bönsch später 20 Jahre lang als Schaffner am Sessellift arbeitete. Und rein zufällig arbeitet Josefs Tochter Kristina heute im Informationszentrum des Veselý výlet in Pec und bedient Sie die Tochter von Helmut Hofer Traudi nun schon 20 Jahre im Veselý výlet in Temný Důl. -pk-

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INFORMATIONSZENTRUM VESELý VýLETGALERIE - wEcHSELSTELLE

in Temný Důl - Horní Maršov, Tel.: (00420) 499 874 298Pec pod Sněžkou, Tel.: (00420) 499 736 130

E-Mail: [email protected]

täglich 8.30 - 18.00 Uhr

Partner des Veselý výlet sind die Gebirgsorte, die sich im Gemeindebund Ostriesengebirge zusammengeschlossenen haben. Veranstaltungskalender – siehe www.vychodnikrkonose.cz.

KRNAPBurggesellschaftAichelburg

HorníMaršov

MaláÚpa

Pecpod Sněžkou

JanskéLázně

Žacléř

Informationszentren - Riesengebirge – 2013 – IC Flora Benecko, PLZ 512 37, Tel 481 582 606, [email protected], www.benecko.com; TIC Černý Důl, PLZ 543 44, Tel 499 429 618, [email protected], www.cernydul.cz; IC Veselý výlet Horní Maršov, PLZ 542 26, Temný Důl 46, Tel 499 874 298, [email protected], www.veselyvylet.cz; IC Hostinné, PLZ 543 71, Náměstí 70, Tel 499 404 746, [email protected], www.infocentrum.hostinne.info; IC Janské Lázně, PLZ 542 25, Tel 499 875 186, [email protected], www.janskelazne.cz; IC Jilemnice, PLZ 514 01, Masary-kovo nám. 140, Tel 481 541 008, [email protected], www.mestojilemnice.cz; IC Lánov, PLZ 543 41 Prostřední Lánov 39, Tel 499 432 083, [email protected], www.lanov.cz; IC Malá Úpa, PLZ 542 27, Tel 499 891 112, [email protected], www.info.malaupa.cz; MIC Veselý výlet Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Tel 499 736 130, [email protected], www.veselyvylet.cz; IC Turista Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Tel 499 736 280, [email protected], www.turistapec.cz; MIC Rokytnice nad Jizerou, PLZ 512 44, Horní Rokytnice 197, 481 522 001, [email protected], www.mesto-rokytnice.cz; TIC Svoboda nad Úpou, PLZ 542 24, nám. Svornosti 527 , Tel 499 871 167, [email protected], www.svobodanadupou.eu; TIC Špindlerův Mlýn, PLZ 543 51, Svatopetrská 173, Tel 499 523 656, [email protected], www. mesto-spindleruvmlyn.cz; TIC Trutnov, PLZ 541 01 Trutnov, Krakonošovo nám. 72, Tel 499 818 245, [email protected], www.ictrutnov.cz; RTIC Vrchlabí, PLZ 543 01 Vrchlabí, Krkonošská 8, Tel 499 405 744, [email protected], www.krkonose.eu; TIC Žacléř, PLZ 542 01 Žacléř, Rýchorské nám. 10, Tel 499 739 225, [email protected], www.zacler.cz.

Telefonanschlüsse: Alle Festanschlüsse im östl. und mittleren Riesengebirge: Städtevorwahl 499 (Auslandsvorwahl 00420 - die letzte Null nicht weglassen!). Informationen zu Tel. nummern - 1180.

Gesundheitswesen: Einheitlicher europäischer Notruf 112. Ärztlicher Rettungsdienst Trutnov und Vrchlabí Tel. 155, 499 735 921, für das östliche Riesengebirge ist der Bereitschaftsdienst in Trutnov 499 840 100, Krankenhaus Trutnov 499 866 111, Pec pod Sněžkou 499 329 340, Chirurgie 499 329 346, Zahnarztpraxen 603 413 113, in Horní Maršov 499 874 144, 499 874 166, Kinderartzpraxis 499 874 143, in Janské Lázně 499 875 116, in Svoboda nad Úpou 499 871 140, Kinderartzpraxen 499 871 287, Špindlerův Mlýn 499 433 344, Chirurgie 499 523 864, die Apotheke ist in Horní Maršov folgendermaßen geöffnet: Mo-Fr 8.00–12.00 Uhr,, 14.00 - 17.00 Uhr 499 874 121 auch Svoboda nad Úpou 499 871 264, Špindlerův Mlýn 499 433 335, Bereitschaftsdienst in Vrchlabí (auch für Šp. Mlýn) 499 421 155.

Forstwirtschaft Vrchlabí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874 161, Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159, Špindlerův Mlýn 499 433 282.

Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou – Hlávka 499 871 153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Horní Maršov – Service Jan Vaněk, 604 125 534, Autoklub Bohemia Assistance 1240.

Polizei: Ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov und Vrchlabí 158, Verkehrs-

Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 16.30 Uhr, Svoboda nad Úpou Sonntag 11.00 Uhr, Janské Lázně Sonntag 9.30 Uhr, Velká Úpa Samstag 15.00 Uhr, Malá Úpa Sonntag 15.00 Uhr, Mladé Buky Sonntag 11.00 Uhr, Žacléř Sonntag 9.00 Uhr, Špindlerův Mlýn Sonntag 11.00 Uhr. Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in Trutnov, Bojiště 103. Wöchentliche Zusammenkünfte: Jeden Mittwoch (19.00) und Donnerstag (17.30). Öffentliche Vorträge jeweils jeden Sonntag 9.30 und 18.00 Uhr.

Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereit- schaftsdienst in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Win-ter in Pec pod Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22 Uhr geöffnet (außer dieser Zeit 602 448 444), Luční bouda 739 205 391. In Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157 934), Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou 481 523 781.

unfälle 974 539 251, Dienststelle in Pec pod Sněžkou 499 736 233, Svoboda

nad Úpou 974 539 731, in Šp. Mlýn 499 433 333, Polizeidienststelle in Janské

Lázně 603 345 538, Polizeidienststelle Šp. Mlýn 606 484 805, 499 433 354,

Žacléř 499 876 135.

Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně

499 875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896 215,

Malá Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226,

Amtsstunden jeweils Mo+Mi von 8 – 12 Uhr und von 12.30 – 17 Uhr.

Feuerwehr: ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov 150, 499 848 411.

Meteorologische Station: in Pec pod Sněžkou 499 796 303.

Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge Zentrum in Pec pod Sněžkou

499 896 213, täglich 8.30-12.00 Uhr, 12.30 - 17.00 Uhr, Špindlerův Mlýn

499 433 228, täglich 8.00 - 12.00, 12.30 - 17.00, Harrachov 481 529 188,

täglich 8.30 - 12.00, 12.30-17.00. IC KRNAP Vrchlabí, náměstí Míru 233, tel.

499 456 761, [email protected], 1. 6. – 30. 9. Mo–So 9–12, 13–17, 1. 10. – 23.

12. Mo–Fr 9–12, 13–16 Uhr. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí täglich außer

montags von 8.00 - 17.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda 499 895 107.

Tankstellen: Svoboda n. Úpou, täglich geöffnet, Benzina, 499 871 128, 5.00 -

22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00, Pec pod Sněžkou täglich 6.00

- 22.00, 499 522 120. Weitere Tankstellen, die ununterbrochen geöffnet sind,

befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00

Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499 433 295).

Grenzübergänge: Ab dem 21. Dezember 2007 finden an den Grenzübergän-

gen keine Kontrollen mehr statt. Der Grenzübergang Pomezní Boudy - Przełęcz

Okraj ist auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt, die Übergänge in Harrachov

– Jakuszyce, Královec – Lubawka sind ohne Einschränkung.

Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137,

geschlossen bis 5/2014. Pec pod Sněžkou - Hnědý Vrch, 499 736 375 täglich

8.30–17.00, von 1. 9. nur Fr-So. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede

volle Stunde 8.30–17.00 Uhr, von 15. 2. bis 17.30. Černá hora Janské Lázně,

499 875 152 täglich 9.00–18.00 Uhr. Na Pláň Šp. Mlýn – Sv. Petr, 499 497 215

und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433 384 täglich 8.00–18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí

499 423 582 nur So-Sa 9.00–17.00 Uhr, Lysá hora Rokytnice, 481 523 833

nur Winter, Čertova hora Harrachov, 481 528 151.


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