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COMPANY REPORT

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Digital TV Receiver Manufacturer BOXSAM, China

Die Boxen von BOXSAM

Das Hauptquartier von BOXSAM in Jinhua, etwa 200 km südwestlich entfernt von Shanghai. Die Schriftzeichen auf dem Dach bédeuten: “Zentrum für Wissenschaft und Technik” - ein treffendes Motto für einen expansiven Hersteller wie BOXSAM

Erst wenige Jahre alt ist die Firma BOXSAM. Sie wurde 2002 mit einem Startkapital von 15 Mio US-Dollar gegründet und beschäftigte sich zunächst mit CATV Produkten. In 2004 erfolgte die Ausweitung auf Satelliten Receiver und einige interessante weitere Produkte. Wir haben uns bei BOXSAM umgesehen, wie dort gearbeitet wird und was die weiteren Ziele sind.

BOXSAM ist eine private Firma. Investor und General Manager ist Xiaofeng Huang

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ë Jinhua Zhejiang

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BOXSAM ist in der Stadt Jinhua in der Provinz Zhejiang im Osten Chinas zuhause. Die Stadt Jinhua zählt um die 1 Million Einwohner, was sie für chine-sische Verhältnisse zu einer Kleinstadt macht. Jeffrey Zhao ist Vice President bei BOXSAM und hauptsächlich zustän-dig für den Operator Markt, d.h. den Verkauf der Geräte an die Programm- und Netzbetreiber. Er erzählt, dass die Produktionskapazit im ersten Jahr der Receiverproduktion im Jahr 2004 nur 100.000 Boxen betrug. „Im Jahr 2009 produzierten wir bereits 3 Millionen Receiver aller Art und für 2010 peilen wir die 5 Millionengrenze an,“ erläutert uns er die Strategie des Unternehmens. Da sich im Hauptquartier der Firma keine Produktioinsanlagen befinden, stellt sich die Frage, wo die Produkte denn herge-

stellt werden. Jefrrey Zhao gibt uns Aus-kunft: „Die Produktion befindet sich 6 Kilometer von hier.“ Denn im Hauptquar-tier befindet sich nur die Verwaltung von BOXSAM. „Ursprünglich war in diesem Gebäude auch die Produktion unterge-bracht,“ erläutert er die Situation, „aber dann wurde eine neue Produktionshalle mit 17.000 Quadratmetern gebaut und gerade haben wir damit begonnen, eine zweite Produktionshalle mit 40.000 Qua-dratmetern aufzubauen, die Ende 2010 fertiggestellt sein wird. Dann werden wir auch mit der Verwaltung dorthin umzie-hen.“

Der Firmenfahrer bringt uns zu den Pro-duktionshallen. In 4 Stockwerken arbei-ten hier etwa 700 Mitarbeiter. „Außerdem beschäftigen wir noch fast 100 Ingeni-

eure in der Stadt Xi‘an, denn dort befin-det sich eine hervorragende technische Universität,“ erzählt Jeffrey Zhao. Der Stolz von BOXSAM sind die 4 SMT Linien: hier werden in rasender Geschwindig-keit die Platinen bestückt. „Wir verfü-gen über 3 SMT Linien von SAMSUNG und eine brandneue von PANASONIC,“ sagt Jeffrey Zhao beim Rundgang durch die Fabrikhallen. Die SMT-Linien stehen natürlich in einem Reinraum, der Zutritt dazu geht nur über eine Windschleuse, die etwaige Staubpartikel in den Klei-dern absaugt. Im Reinraum erklärt uns Artie Lee, der SMT Manager, dass alle SMT-Maschinen zusammen 28.000 Pla-tinen am Tag bestücken können. „Das ist das Maximum,“ erklärt Artie Lee, „Im Normalfall bestücken wir 20.000 Platinen mit diesen Mschinen am Tag.“ Insgesamt

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92 Mitarbeiter sind in der SMT-Abtei-lung beschäftigt und beaufsichtigen die Bestücksmaschinen und sorgen für den Nachschub an Bauteilen.

Schließlich zeigt Vice President Jeffrey Zhao auf die Baustelle gleich gegenüber: „Dort entsteht unsere neue Frabrika-tionshalle, in der wir auch Spiegel und LNB herstellen werden.“ Diese Aussage

fordert zum Widerspruch auf: Wieso weitet BOXSAM seine Produktion von Receivern auf diese doch für die Firma neuen Produkte aus? Gibt es dafür einen tieferen Hintergrund? „BOXSAM verfügt über eine der wenigen offiziellen Lizen-zen der chinesischen Regierung zur Pro-duktion und dem Verkauf von Spiegeln und LNB im Inland und da BOXSAM einer der offiziellen Produzenten für das chine-

sische DTH-System ist, sehen wir in der Produktausweitung auf Spiegel und LNB ein zusätzliche Geschäft.“ Es gibt zwar sehr viele Hersteller von Spiegeln und LNB in China, aber viele davon haben nur die Lizenz für den Export und dürfen - jedenfalls offiziell - nicht im Inland ver-kaufen.

BOXSAM verfügt offenbar über gute

Die Produktionshalle von BOXSAM mit 17.000 Quadratmetern Nutzfläche. Die vielen Spiegel auf dem Vorplatz zeigen, dass hier eine Satellitenfirma zuhause ist

Jeffrey Zhao, Vice President bei BOXSAM, vor der Showwand mit einer Auswahl der Produkte.

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Kontakte in Regierungskreise. Jeffrey Zhao schmunzelt und gibt eine interes-sante Information: „Wir sind einer der Lieferanten für das chinesische Kon-sortium, dass in afrikanischen Ländern den Ausbau des terrestrischen digita-len Fernsehens in DVB-T vorantreibt.“ Das läßt uns aufhorchen: „Wir liefern DVB-T Receiver in MPEG-4 mit CONAX und Chipset Pairing bereits nach Nigeria, Kenya, Burundi, die Zentral Afrikanische Republik, Ruanda und Uganda,“ gibt Jef-frey Zhao Einzelheiten bekannt, „außer-dem werden in Kürze die Länder Zambia, Mauritius und Guinea folgen.“ Damit haben wir nicht gerechnet: BOXSAM

ist eines der Unternehmen, die dafür sorgen, dass in Afrika DTT eingeführt wird!

Jetzt wollen wir mehr wissen: wie stellt sich denn die Produktpalette zusammen im Verkauf von BOXSAM. Jeffrey Zhao zieht seinen Laptop zu Rate: „In 2009 entfiel die Hälfte, also 50%, unserer Produktion, auf DVB-S Receiver, 40% auf DVB-T Receiver, 10% auf DVB-C. In 2010 wird sich dies anders darstellen: wir planen für DVB-S einen Produkti-onsanteil von 40%, für DVB-T von 35%, für DVB-C von 15% und der HDTV Anteil mit DVB-S2 Geräten wird auf 10% stei-

Die Baustelle der neuen Produktionshalle mit 40.000 Quadratmetern Nutzfläche, die Ende 2010 fertiggestellt sein wird.

Blick in die Produktionshalle mit der Montagelinie für RoHS (Bleifrei - vorgeschrieben für Produkte z.B. für den europäischen Raum)

Hier werden die Tunerbauteile für den Mini DVB-T Receiver vorbereitet

gen.“ Wo liegen denn die Absatzgebieter der BOXSAM Produkte? „Jeweils 30% gehen nach Europa und in den Mittleren Osten,“ zählt Jeffrey Zhao auf, „jeweils 15% gehen in den Südostasiatischen Raum und nach Afrika und die restlichen 10% landen in Südamerika.“ Aber den Markennamen BOXSAM wird man in all diesen Ländern vergeblich suchen. Jef-frey Zhao erläutert: „Wir sind ein OEM Hersteller und verkaufen nur an große Handelspartner oder Programmbe-treiber.“ Aber das wird sich demnächt ändern. Jeffrey Zhao verrät die Pläne des Unternehmens: „In 2010 wollen wir in einigen Regionen unter eigenem Namen antreten.“ Er listet die Regionen auf: „Indien, die CIS-Länder, der Mittlere Osten und Afrika.“

BOXSAM hat hierfür bereits Aktivitäten entwickelt und regionale Büros eröffnet. Jeffrey Zhao zählt auf: „In 2008 haben

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wir ein Büro in Spanien eröffnet, in 2009 eines in Dubai und Ende 2010 wird es ein Büro in Moskau und eines in Sao Paolo geben.“ Das sind globale Ambiti-onen! Kein Wunder also, dass BOXSAM auch auf den Fachmessen verteten ist. „In 2010 haben wir Stände auf der SET in Sao Paolo, der IBC in Amsterdam und der IFA in Berlin,“ listet er die Pläne auf, „und in 2011 werden wir auf der CSTB in Moskau, der CABSAT in Dubai, der Hong-kong und der Canton Messe sowie der ANGA in Köln verteten sein.“

Mit welchen Produkten will BOXSAM auftrumpfen? „Im 3. Quartal 2010 werden wir mit einem DVB-S2/T Combo-gerät herauskommen, außerdem bieten wir DVB-T und DVB-C Receiver in MPEG-4

Das ist Artie Lee, der Manager der SMT-Produktionslinien. Auch die SMT-Linien sind RoHS-konform.

In einem nochmals abgetrennten besonderem Reinraum werden Fehler überprüft. Hier überraschen wir eine BOXSAM-Mitarbeitern bei der Fehlersuche mit der X-Ray-Maschine

mit CONAX und Chipset Pairing an,“ zählt Jeffrey Zhao auf und fährt fort: „Interes-sant für Pay-TV-Operators ist auch, dass wir über die NDS Lizenz verfügen.“ Außer DVB-Receivern produziert BOXSAM auch ISDB-T Receiver für den südamerikani-schen Raum. Dazu auch Produkte, die man von einem Receiverhersteller gar nicht erwartet, z.B. ein Worldspace Radio. „Leider ist dies nur ein Nischen-produkt,“ gibt Jeffrey Zhao zu, „die Ver-kaufszahlen sind sehr gering.“ Deutlich höher sind die Absatzzahlen bei einem weiteren überraschendem Produkt: einem kleinen Radioempfänger für DAB und UKW. „Diese Gerät wird wie verrückt in Großbritannien nachgefragt,“ erläu-tert er, „aber in anderen Ländern fast gar nicht.“ Die digitale Hörfunktechnik DAB hat sich bislang nur in Großbritan-nien flächendeckend durchgesetzt, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich DAB auch noch in anderen Ländern durchsetzen wird. BOXSAM ist für diesen Fall gut gerüstet! Noch etwas Interes-santes hat BOXSAM im Angebot: super-kleine SCART-Receiver für DVB-T. „Ein Modell verfügt über einen beweglichen SCART-Anschluß,“ sagt Jeffrrey Zhao und erklärt: „Wir verkaufen diese Geräte in riesigen Mengen in den südeuropä-ischen Ländern Portugal, Spanien und Italien.“

Der Besuch bei BOXSAM hinterläßt einen überraschenden Eindruck: eine Firma, die auf vielen Gebieten weit vor-angeschritten ist und sehr ambitioniert dabei ist, sich weltweit aufzustellen. Die Boxen von Boxsam treten ihre Reise um die Welt an!

Produktion eines Netzteils für Satelliten-Receiver

1. So sieht eine Platine für 4 Netzteile aus, bevor sie in dieser Maschine gestanzt wird.

2. Hier werden die Netzteilplatinen mit den größeren Bauteilen manuell bestückt

3. Nach der Bestückung geht’s ans Testen: diese Mitarbeiterin überprüft die Funktion einer fertig bestückten Netzteilplatine

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Receiver Montage

1. Die Frontplatte eines Receivers wird bestückt

2. Die Platinen werden in das Receivergehäuse eingepaßt

3. An dieser Linie werden die fertigen Receiver überprüft. 15 verschiedenen Tests muß jeder Receiver durchlaufen; das startet an der ersten Station an dieser Linie mit der

Funktionsprüfung des Netzteils und geht weiter zur Überprüfung des Tons und Bildes bis hin zum manuellen Rütteltest. An jeder Station überprüft ein Mitarbeiter jeweils eine dieser Funktionen.

4. Die fertig überprüften Receivern stapeln sich hier, bis sie ins Warenlager im Erdgeschoß geschafft werden

5. Blick in eine der endlosen Regalreihen mit dem Nachschub an Bauteilen für die Bestückungsmaschinen

6. Als OEM-Hersteller produziert BOXSAM für viele Handelsmarken und Programmbetreiber. Hier sehen wir Yimin Hong, Vice President Manufacturing, in einem Raum mit einigen Mustern aus diesen Produktionen.