+ All Categories
Home > Documents > Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Date post: 21-Jan-2017
Category:
Upload: vuongnguyet
View: 214 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
5
Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences in Prague Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů) by Ivo Kořán Review by: Michal Šroněk Listy filologické / Folia philologica, Vol. 121, No. 3/4 (1998), pp. 409-412 Published by: Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences in Prague Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23467428 . Accessed: 14/06/2014 20:41 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences in Prague is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Listy filologické / Folia philologica. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
Transcript
Page 1: Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academyof Sciences in Prague

Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů) by Ivo KořánReview by: Michal ŠroněkListy filologické / Folia philologica, Vol. 121, No. 3/4 (1998), pp. 409-412Published by: Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy ofSciences in PragueStable URL: http://www.jstor.org/stable/23467428 .

Accessed: 14/06/2014 20:41

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences in Prague iscollaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Listy filologické / Folia philologica.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Listy filologicke CXXI, 1998, 3-4 RECENZE

beit positiv bewerten, vor allem deshalb, daß sie sich methodisch einigermaßen in

einer anderen Richtung bewegt, als es bei

uns beim Studium der Alltagsgeschichte üblich ist, d. h. daß die Verarbeitung se

rienhafter Quellen (Nachlaßinventaren) bei Ausnützung von Quantifikationsme thoden andere Quellen sowie Arbeits

vorgänge ersetzt, die bis zum Gebiet von

Medizin, Psychologie, Soziologie usw.

eingreifen.

Olga Fejtova (Praha)

Ivo Koran, Umöni baroka ν Havlicko

ve Brode (Cas zäpasü a bojü). In: Havlickobrodsko. Vlastivedny sbor

nik 6, Havlicküv Brod 1992, S. 1-34.

Korans Studie Kunst des Barocks in

Havlicküv Brod (Zeit der Treffen und

Kämpfe) ist eine weitere Arbeit des Au

tors, in der er sich ausführlich mit der

Entwicklung der Kunst und der Kultur in

Städten, Klöstern sowie Kirchen in der

Epoche des Barocks befaßt. Vor der Stu

die über Havlicküv Brod hat der Autor

einen Aufsatz über die Kirche des Heili

gen Klements in Mirovice, dem Kloster

und die Kirche des Heiligen Größeren

Kreuzes in Prag sowie über "die Kunst

und die Künstler" der ostböhmischen

Stadt Hradec Krälove verarbeitet.1 Der

Autor wählt immer solch ein Material, das es ihm erlaubt, der bezüglichen Loka

' I. Koran, Mirovicky kostet jv. Klimen

ta ν baroku, in: Umeni 15, 1967, S. 410 ff.;

ders., Cyriacky kostel α chräm sv. Knie Vet

siho ν baroku, in: Urnen; 16, 1968, S. 173

195; ders., Umeni α umelci baroka ν Hradci

Krälove, in: Umeni 19, 1971, S. 36-69, 136

189.

lität im Verlauf der gesamten Barockepo che zu folgen

- vom Beginn der Barock

kunst an, die in Böhmen mit dem Antritt

der katholischen Gegenreformation nach

1620 verbunden ist, über das kulminie

rende Barock, bis zu dessen Ausklingen und Abdämpfung in der zweiten Hälfte

des 18. Jahrhunderts. Der Autor nützt

immer voll seine tiefen Kenntnisse der

Archivquellen und des bewahrten Kunst

materials aus, zu dem ihn offenbar eine

tiefe Gefühlsbeziehung verbindet, daß

außer anderem durch einen hervorragen den Stil- und Kompositionsaufbau des

Textes ausgedrückt ist.

Der Aufsatz über Havlicküv Brod ist

in drei Grundkapitel verteilt: Stadt, Klo

ster, Ausgleich und Synthese, die mit ih

rer Zeitauffassung ungefähr drei Pha

sen der Entwicklung der böhmischen Ba

rockkunst entsprechen. Das Kapitel Stadt schildert den fast

militärischen Antritt der Barockkunst, die Hand in Hand mit der katholischen

Gegenreformation schnell die bisherige

utraquistische bürgerliche Kultur unter

drückte. So errichtet schon in den Jahren

1628-1630 der Jesuit P. Krenovius in der

Stadtkirche Altare des Heiligen Ignaz von Loyola und des Heiligen Franz Xa

ver. In der Zeit nach der Schlacht am

Weißen Berg ist die Rolle der Stadtintel

ligenz besonders interessant - des Bür

germeisters Johann Heinrich von Löwen

fels (erwähnt im Jahre 1662) und beson

ders des Dekans, Schriftstellers und spä ter Prager Weihbischofs Johann Ignaz

Dlouhoveskys, der vielleicht beim Ent

stehen des monumentalen Altars von

1661 im Tempel der Himmelfahrt Mariä

stand. Das ausgezeichnete Altarbild mal

te der bisher unbekannte Georg Adam

Payer aus Linz. Vor Payers Werk werden

wir uns einerzeit dessen bewußt, daß K.

Skreta nicht ein alleinstehender Gigant der frühen böhmischen Barockmalerei

409

This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Listy filologické CXXI, 1998, 3-4 RECENZE

ist, sondern auch der Wirklichkeit, daB

bereits im 17. Jahrhundert in Bohmen

osterreichische Schopfer eingriffen. Stich

weise seien hier angefiihrt: M. Leuthner

aus dem tirolischen Hall, der in Český Krumlov tatig war, und G. Bachman, der

das Titelbild der Kirche des Heiligen Ni

kolaus in České Budějovice maltě.2

Im Jahre 1674 siedelten sich in Hav

líčkův Brod die Mitglieder des Ordens

der barfuBigen Augustiner an, die nach

bescheidenen Anfangen im Jahre 1679

die Kirche der Heiligen Familie zu er

bauen begannen, deren Bau bis zum Jah

re 1705 verlief. Zum einfachen, mit mas

siven Pilastern in der Frontwand geglie derten Kirchenbau errusteten die Monche - offenbar von den barockartig gothisie renden G. Santinis Bauten in Zeliv, Ždar

und Sedlec inspiriert, einen historisieren den Kleinbau des Gottesgrabs dazu. In

der Klosterkirche fesseln namentlich die

Bildhauer- und Schnitzlerarbeiten - ei

nerseits des Ordensbruders Philip a San

cto Hermanno, und namentlich des Ignaz Rohrbach. Ivo Kořán widmete diesem

Kiinstler, der ein hervorragender Reprá sentant der dramatischen, expressiven

Darstellung von Matthias Bernard Braun

ist, einen wesentlichen Teil seiner Studie.

Folgt Rohrbachs Werk von dessen Be

ginn an, bis zum Tod des Bildhauers im

Jahre 1647, als seine heftig flatternden

und tief durchschnittenen Plastiken ein

Stilanachronismus zu werden beginnen. Rohrbachs Nachfolger, der kiinstlerisch

schwáchere Václav Kovanda, bringt be

2 Zu M. Leuthner siehe: Umělecké pa

mátky Čech I, Praha 1977, S. 225. Zu G. Bachman siehe: A. und V. Berger, Obraz G. Bachmana Sv. Mikuláš navštěvuje ne

mocné, in: Výběr z prací členů historického kroužku při Jihočeském muzeu v Českých Budějovicích 8, České Budějovice 1971, S. 212 ff.

reits nach Havlíčkův Brod eine Beleh

rung einer eher klassizisierenden Rich

tung, die in Bohmen von der Schopfung des Prager Richard Prachner reprasentiert wurde.

Die Aneignung der Barockkunst im

biirgerlichen Milieu der Stadt wird von

der baulichen und Bestellungstatigkeit des Dekans Jan Vít Seidl (in Havlíčkův

Brod 1703-1736) dokumentiert, der den

Umbau der Kirche der Himmelsfahrt Ma

ria imitierte, der vom heimischen Archi

tekten Thomas Schopper durchgefuhrt

wurde, sowie die Ausmalung deren Kup

pel vom Prager Freskomaler Johann Ge

org Stevens von Steinfels (alles in den

Jahren 1705-1708). Das verhaltnismá

Big umfangreiche Werk des Architekten

und Baumeisters T. Schoppers, zahlrei

che Bestellungen, mit denen den heimi

schen Malér Jacob Pischel die Augusti ner Monche betrauen, zeigen, daB das

Barock wirklich in der urspriinglich utra

quistischen Stadt tief Wurzel gefaBt hat.

Ganz zum SchluB von Kořáns Arbeit fes

selt die Geschichte der Biirgerfamilie Sta

mitz, von der nicht nur einige heimische

Musiker und Malér abstammen, sondern

auch ihr bekanntestes Mitglied Johann

Wenzel Stamitz, der Griinder der Musik

schule in Mannheim.

Kořáns Studie ist eine sehr wertvolle

Arbeit, die in einer breiten Zeitspanne von fast zwei Jahrhunderten die Kultur

des Barocks im Milieu einer kleinen Stadt

in Bohmen festhalt. Sei hier angefuhrt, daB einige ahnliche, die regionale Kultur

des Barocks zeigenden Aktionen in der

Gegenwart, die nun von der ideologi schen Aufsicht befreit ist, erschienen sind.3

3 V. Přibyl, Umění baroka a 19. stole tí na Zlonicku, Slaný 1992; J. Royt, České nebe - topografie poutních míst barokních Cech a ikonografie českých zemských patro

410

This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 4: Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Listy filologické CXXI, 1998, 3-4 RECENZE

Kořáns Studie, wenn es ihr auch vorge worfen werden kann, daB ihr jede Bilder

begleitung fehlt, uberragt sie in vielen

Hinsichten. Der Autor niitzt trefflich sei

ne Kenntnisse nicht nur, was die Kunst

materie anbelangt, als auch, was die rei

chen Archivquellen betrifft. aus. Es ge

lingt ihm nicht nur mit zahlreichem Ma

terial hervorragender Qualitat die ver

tretene Epoche des kulminierenden Ba

rocks aufzunehmen, sondern auch detail

liert die Zeit der Anfange in den zwanzi

ger Jahren des 17. Jahrhunderts, deren

klassisches Auslauten, und die Transfor

mation in die biirgerliche Kultur einer

fast biedermeierlichen Behaglichkeit vor

zustellen. Problematisch ist Kořáns Stu

die in den der Schopfung des Bildhauers

Ignaz Rohrbach gewidmeten Passagen. Dieser Kiinstler gehčrt gemeinsam mit

den Mitgliedern der Familie Jelínek, Fr.

Adámek, Cechpauer, Ř. Thény, J. F. Pa

cák, und weiteren zu einer zahlreichen

ostbohmischen Gruppe der Nachfolger des gróBten Bildhauers des bohmischen

Barocks Matthias Bernard Braun. Kořán

schreibt von Rohrbachs bildhauerischem

Ausdruck: "Eine explosive und leiden

schaftliche Kunst, mitreifiende oder voli

Abscheu abgewiesen. Wir nehmen an,

dafi in ihr die Ganzenkraft des Barock

stils im Land iiberhaupt und im ketzeri

schen Ostbohmen besonders ausgedriickt worden war. Die gegenseitige Wirkung des Widerstands und des Drucks hat hier

bei einer riesiger Spannung eine Explo sion hervorgerufen

- ein Beweis der in

neren Machtigkeit und Lebensfahigkeit des Volks. "4 Kořán hat schon bei seinen

ná, Praha 1993; Ausstellung Barokní umění

Z kutnohorských sbírek v Jeneweinově gale rii v Kutné Hoře (1993) mit A. Jirkas vorbe

reitetem Katalog. 41. Kořán 1971 (s. Anm. 1), S. 17.

álteren Werken auf die seiner Meinung nach spezifische, regionale Parallele zwi

schen expressiver nachbraunischer Pla

stik und oft erscheinenden Auftreten

nichtkatholischer Háretiker in Ostboh

men hingewiesen. Schon fríiher hat der

Autor konstatiert, "dafi in der Parallele

der Bildhauerei und des Widerstands der

ketzerischen Gegend keine kausale Ver

bindung gesucht werden kann, sondern

dafi es sich um einen zweifachen - wie

immer scheinbar kontrastvollen - Aus

druck eines uns bisher verdeckten Ge

schehens handelt".5

In erster Reihe fallt es uns ein, ob der

Autor in einer schon 1976 geschriebenen Studie nicht der Atmosphare der Zeit un

terliegt mit jener Parallele der Bildhaue

rei und ob er durch das Antreten der Há

retiker es nicht versucht, etwas wie ein

ketzerischen Dissidententum anzuzeigen, das das katholische Antlitz der nachbrau

nischen Plastik durchwáchst. Auf der an

deren Seite kann der Leser in Kořáns Er

klárung der dramatischenbildhauerischen

Expression so etwas wie eine "Peitsche

gegen die Ketzer" suchen, was zu sehr

der primitiven These von dem MiBbrauch

der Kunst zur geistigen Unterjochung des

Volks, deren Fiirsprecher I. Kořán be

stimmt nicht nahekommt. Der Autor láBt

absichtlich die ganze Angelegenheit of

fen. Die Frage lautet jedoch, ob es iiber

haupt moglich ist, das Problém so zu for

mulieren. Ich bin námlich der Meinung, daB es hier zu einer unerwiinschten Ideo

logisierung des Problems kommt und

fíihre schon im Voraus an, daB meiner

Meinung nach dessen Losung eher auf

der Ebene der Geschichte der bildenden

31. Kořán, Raráš a šetek aneb braunov

ské sochařství východních Cech, in: Matyáš Bernard Braun (1684-1738), Praha 1988, S. 117.

411

This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 5: Umění baroka v Havlíčkově Brodě (Čas zápasů a bojů)by Ivo Kořán

Listy filologicke CXXI, 1998, 3-4 RECENZE

Kunst selbst beruht, als die in der Kom

petenz mit welch immer brillant sich aus

drückenden Kunstsprache der sozialen, kulturellen Geschichte.

Erlauben wir uns eine Exkursion in

die unlängste Geschichte der tschechi

schen Kunstgeschichte. Jaroslav Neu

mann schrieb in seinem Buch Malir

stvi 17. stoleti ν Cechäch, herausgegeben 1951 mit dem Untertitel Barokni realis

mus, "daß Heinschs realistische Kunst

(ähnlicherweise wie Skretas realistische

Kunst) bei aller Dienstbarkeit der feuda len katholischen Reaktion die Position

der unterdrückten Volksmaßen wider

gab und weiter, daß die gegenreforma torische Kirche das realistische Strömen

der frühen Barockmalerei zur "Gewin

nung und Überzeugung jener benützen

wollte, deren Standpunkt sie ursprüng lich abstieß".6 Ich nehme an, daß hier

dasselbe Modell des Dissidentismus der

Kunst oder die Vorstellung der Kunst als

Waffe einer riesigen expressiven Macht, mit der später

- selbstverständlich in ei

nem anderen ideellen und historischen

Zusammenhang - auch I. Koran argu

mentiert. Meine Nichtübereinstimmung mit Korans Zutritt zur Problematik der

ostböhmischen nachbraunischen Plastik

beruht nicht nur auf der gleichzeitigen

Ungunst zu Ideologien als solchen. Ich

glaube auch nicht, daß sich die Kunst

geschichte vor anderen historischen Dis

ziplinen abschließen sollte. Nichtsdes

toweniger nehme ich an, daß die Lösung des von Koran ausgesprochenen Pro

blems zu der Geschichte der bildenden

Kunst gehört. Insofern die regionale At

mosphäre Ostböhmens wirklich eine wie

immer verdeckte Parallele zwischen dem

6 J. Neumann, Malirstvi 17. stoleti ν Ce

chäch. Baroknirealismus, Praha 1951, S. 22

und 96.

ketzerischen Widerstand und der gedei henden Tätigkeit der bildhauerischen

Werkstätten bildet, würde sich dieser ge nius loci auch in anderen Kunstarten gel tend machen. Aber es ist ja zum Beispiel die gleichzeitige Malerproduktion dieser

Region mit dem Niveau der bildhaueri

schen Schöpfung qualitativ unvergleich lich. Ich bin deshalb der Meinung, daß

das Entstehen der ostböhmischen Bild

hauerschule an erster Stelle von der au

ßerordentlichen Kraft des von Braun ge

gebenen Beispiels verursacht wurde, das

auch auf anderen Gebieten Böhmens

nicht ohne Widerhall verblieb, sodaß das

"ostböhmische Phänomen" nicht so ganz vereinzelt bestand. Ich erwähne hier zum

Beispiel eine bisher noch wenig bekann

te Gruppe von Bildhauern, die auf dem

Gebiet unter dem Erzgebirge in Nord

westböhmen wirkt, zu den Matej Follin

ger, Jan Adam Dietz, Jan Vaclav Grauer,

Matyäs Kühnl, Jan Karel Vetter oder ein

anonymer Meister aus Teplice gehören.7 Michal Sronek (Praha)

Josef Forbf.lskv - Jan Royt - Mojmir

Horyna, Prazske jezulätko.

Praha, Aventinum 1992, 94 S., III.

Zum viertenmal in diesem Jahrhun

dert ist auf den Ladentischen unserer Buch

händler ein Buch über das Prager Jesus

kind, einer nicht großen Wachsfigur die

bei uns sowie auf der ganzen Welt ver

ehrt wird, erschienen. Während die Bü

cher Milostne prazske jezulätko von Fr.

Toupalik aus dem Jahre 1929 und Praz

ske jezulätko von Ant. Novotny aus 1948

7 O. J. Blazicek, Socharstvi baroku ν Ce

chäch, Praha 1958, S. 215-219.

412

This content downloaded from 62.122.76.48 on Sat, 14 Jun 2014 20:41:30 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions


Recommended